Viele Katzen mögen geschlossene Türen überhaupt nicht gerne. Sobald eine Tür geschlossen wird, fangen sie an, daran zu kratzen und sich zum Teil lautstark zu beschweren. Das Verhalten kann insbesondere in den Nachtstunden sehr nervig sein.
Das Kratzen an der Tür einer Katze kann allerdings nicht nur die Nerven der Tierhalter strapazieren, sondern Schäden verursachen. Kratzt eine Katze beispielsweise häufig an der Wohnungstüre, dann kann diese erhebliche Kratzer aufweisen, was sich insbesondere für Mieter als teuer erweisen kann.
Aber auch Eigentümer wollen sich nach dem Kratzen an der Tür sicherlich nicht mit Kratzspuren zufriedengeben, wodurch Reparaturen notwendig werden.
Dabei ist es durchaus möglich, dem Stubentiger das Kratzen an der Tür abzugewöhnen. Dazu ist in erster Linie Konsequenz erforderlich. Zudem können dir einige Verhaltensregeln helfen, deiner Katze das Kratzen an der Tür abzutrainieren.
Warum kratzen Katzen an geschlossenen Türen?
Katzen kratzen aus unterschiedlichen Gründen. Häufig handelt es sich dabei um vollkommen natürliche Verhaltensweisen, die der Reviermarkierung oder Krallenpflege dienen. Kratzt deine Katze am Sofa oder der Tapete, dann lässt sich dies mit den natürlichen Verhaltensweisen erklären und sollte auf Gegenstände wie den Kratzbaum umgelenkt werden.
Anders sieht dies jedoch beim Kratzen an der Tür aus. Dabei handelt es sich in der Regel nicht um natürliche Grundbedürfnisse, sondern zumeist liegen andere Gründe für das Verhalten vor.
Die meisten Samtpfoten kratzen an geschlossenen Türen, da sie zum Tierhalter gelangen möchten. Deshalb kann dieses Verhalten häufig in den Nachtstunden beobachtet werden, wenn Katzenhalter ihre Schlafzimmertür verschließen.
Andere Katzen zeigen das Verhalten aber auch am Tage, wenn beispielsweise die Badezimmer- oder Haustür zugeht und sie nicht mehr zum Tierhalter gelangen können.
Wiederum andere Vierbeiner haben hingegen eine besonders starke Abneigung gegenüber geschlossenen Räumen. Sobald eine Tür versperrt ist, fangen sie an zu Kratzen und zu Miauen. In der Situation sind die Tiere stark verunsichert und können sogar in Panik geraten.
Katze kratzt an der Tür? So gewöhnst du deiner Katze das Kratzen ab
Deine Katze kratzt an der Tür? Sicherlich wäre es an dieser Stelle einfacher, die Türen stets offen zu halten, damit dein Stubentiger zu jedem Zeitpunkt überall hingelangen kann. Dies gestaltet sich in der Realität jedoch schwierig und muss auch nicht sein. Denn mit einem Training kannst du der Katze das Kratzen an Türen abgewöhnen:
1. Katze an geschlossene Türen gewöhnen
In diesem ersten Schritt gewöhnst du deine Katze an geschlossene Räume. Begib dich dazu mit deiner Samtpfote in den Raum und schließe die Zimmertür. Anschließend erhält deine Katze eine Belohnung, beispielsweise durch positive Ansprache, Streicheln, Spielen oder ein Leckerli.
Im weiteren Verlauf wird die Tür wieder geöffnet. Dieser erste Schritt sollte mehrmals täglich über einen Zeitraum von einer Woche wiederholt werden. Achte darauf, das Training in verschiedenen Räumen durchzuführen.
Schon bald wird deine Katze die geschlossenen Räume nicht mehr nur negativ erleben, sondern diese mit etwas Positivem verbinden. Bleibt deine Katze beim Schließen der Zimmertür merklich ruhig und erwartet sie vielleicht sogar ihre Belohnung, dann kannst du langsam den zweiten Schritt angehen.
2. Katze an geschlossenen Raum ohne Tierhalter gewöhnen
Bei diesem Trainingsschritt gehst du vor wie zuvor, jedoch ist nur deine Katze in dem geschlossenen Raum. Mit der Tür trennst du sie somit von dir.
Gehe behutsam vor und gewöhne sie langsam an die neue Situation. Schließe die Tür deshalb nur für wenige Sekunden, öffne sie anschließend und die Katze erhält ihre gewohnte Belohnung.
Mit der Zeit kannst du die Intensität des Trainings steigern, indem du die Zeit, in der deine Katze im geschlossenen Raum alleine verweilen muss, verlängerst. Sind es zu Beginn nur wenige Sekunden, wird deine Katze nach einigen Tagen vielleicht schon einige Minuten hinter der geschlossenen Tür ausharren. Achte darauf, dass sie während dieser Zeit nicht miaut oder kratzt.
Das Training war erfolgreich, wenn deine Katze hinter der geschlossenen Tür ruhig bleibt. Schließt du das Zimmer und deine Katze kratzt an der Tür, dann wiederhole das Training und gehe langsamer vor.
Verhalten bei nächtlichem Türkratzen
Mit dem Training sollte sich auch das nächtliche Türkratzen erübrigen. Denn dein Tier hat verstanden, dass eine Tür auch wieder aufgeht und dass verschlossene Zimmertüren nicht Schlimmes sein müssen. Sollte es dennoch in den Nachtstunden passieren, dass deine Katze abermals an der Tür kratzt, dann gib auf keinen Fall nach.
Lesetipp:
Das Kratzen und Jammern sollte auf keinen Fall durch ein Öffnen der Tür belohnt werden. Soll dein Tier in den Nachtstunden das Schlafzimmer nicht betreten, dann darf es von dieser Regelung keine Ausnahme geben.
Für den nächtlichen Appetit kannst du deinem Tier Futter bereitstellen. Zudem hilft es häufig, wenn die Katze am Tage mehr ausgelastet wird. Ausgiebige Spiele am Abend können dazu beitragen, dass beim nachtaktiven Tier in den Nachtstunden keine Langeweile aufkommt und sie deshalb versucht, zum Tierhalter zu gelangen.
Mit Spielzeug, das deiner Katze auch nachts zur Verfügung steht, kann sie sich bei Bedarf selbst ablenken. Gut geeignet dazu sind beispielsweise Bälle oder spezielles Beschäftigungsspielzeug. Spielzeuge wie Katzenangeln mit langen Schnüren oder Ähnliches sollten hingegen nicht unbeaufsichtigt dem Tier überlassen werden, da die Gefahr zu groß ist, dass sich dein Tier daran verletzt.
Fällt es deiner Katze besonders schwer, sich an den Tag- und Nachtrhythmus der Menschen zu gewöhnen, dann können in einigen Fällen auch Bachblüten helfen. Bestimmte Bachblüten kommen beispielsweise Katzen zugute, die nicht gerne alleine sind oder die sogar mit Stress oder Angst auf das Alleinsein reagieren.
Tipps für ein erfolgreiches Training
Für ein erfolgreiches Training kommt es nicht nur auf das Einhalten verschiedener Trainingsschritte an, sondern es gilt, noch weitere grundlegende Trainingselemente zu beachten. Zu diesen zählen insbesondere:
- Konsequenz: Sie ist wichtig, damit sich dein Tier auf dein Verhalten verlassen kann. Es muss verstehen, dass es mit seinem Verhalten nicht weiterkommt. Wer einmal nachgibt, muss mit dem Training von vorne beginnen und hat es schwerer, der Katze das unerwünschte Verhalten abzugewöhnen.
- Geduld: Das konsequente Training sollte für einen längeren Zeitraum erfolgen. Dies kann vom Tierhalter viel Geduld abverlangen. Es lohnt sich jedoch, ruhig und geduldig vorzugehen, denn im Anschluss wird sich auch dein Tier ruhiger verhalten.
- Kleine Trainingsschritte: Mute deiner Katze nicht zu viel zu und passe das Tempo an die individuelle Aufnahmefähigkeit des Tieres an. Kleine Schritte führen besser zum Erfolg, als ein zu schnelles und ungeduldig absolviertes Training.
- Positive Verstärkung: Schimpfen führt bei Katzen zu nichts. Dies kann das Verhalten sogar noch verschlimmern und das Vertrauensverhältnis zueinander negativ beeinflussen. Besser ist es, mit positiver Verstärkung zu arbeiten. Verhält sich deine Katze richtig, dann zeige ihr das durch Belohnungen. Falsches Verhalten wird ignoriert, wodurch deine Katze lernt, dass dies zu nichts führt.
Einsperren ist nicht als Erziehungsmaßnahme von Katzen geeignet
Deine Katze sollte von vornherein nicht lernen, dass das Einsperren in ein Zimmer eine Art Bestrafung und somit etwas Negatives ist. Es wird auch zu nichts führen, denn deine Katze kann es nicht verstehen, warum sie weggesperrt wird.
Allerdings lässt es sich nicht immer vermeiden, sodass eine Katze beispielsweise im Zuge eines Umzuges oder einer Renovierung doch einmal in ein Zimmer gesperrt wird. Dann solltest du darauf achten, dass es deinem Tier während des Aufenthaltes im Zimmer an nichts mangelt. Stelle deiner Samtpfote unbedingt das Katzenklo sowie Futter und Wasser bereit. Auch eine Kuschelecke sowie Spielzeug sind wichtig Elemente, die Stress vermeiden oder mindern können.
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