Deine Katze frisst nicht? – Das kann hinter Appetitlosigkeit bei Katzen stecken

Von Hallaman @stechnik_blog

Katzen sind bekannt dafür, bei der Wahl des Futters sehr wählerisch zu sein. Da kann es schon einmal vorkommen, dass deine Katze nicht frisst und den Napf voll stehen lässt.

Hast du auch einen Stubentiger zu Hause, der Veränderungen im Speiseplan, Stress oder andere Situationen gerne einmal mit Verweigerung des Futters honoriert, kann dir dieser Artikel hilfreiche Tipps geben.

Aber nicht immer liegen die Gründe für die Futterverweigerung so klar auf der Hand. In diesen Fällen kommt es zunächst darauf an, die Gründe dafür herauszufinden, um entsprechend handeln zu können.

10 Gründe warum deine Katze nicht frisst

Es gibt viele Gründe, warum deine Katze nicht frisst. Zwar kann Appetitlosigkeit bei Katzen auch ein Symptom einer Erkrankung sein, jedoch reichen für die sensiblen Tiere manchmal auch schon kleinste Veränderungen aus, um das Futter zu verweigern.

Folgende Gründe sind häufig schuld an verschlechterten Futteraufnahme bei Katzen:

Wahl des Katzenfutters

Insbesondere Katzen können sehr wählerisch sein. Hast du zum Beispiel die Futtersorte gewechselt oder auch nur die Geschmacksrichtung, dann kann dies dazu führen, dass dein Stubentiger das Futter verweigert.

Aber auch eine neue Rezeptur des Herstellers führt in manchen Fällen dazu, dass deine Katze mäkelig wird und nicht mehr gerne frisst. Ein Blick auf die Zutatenliste oder ein Anruf beim Hersteller kann helfen, dies herauszufinden.

Ist eine Katzenfutterumstellung notwendig, solltest du behutsam vorzugehen. Mische das neue Futter dazu immer mehr unter das gewohnte Futter. Anschließend sollte deine Katze das altbekannte Futter am besten überhaupt nicht mehr erhalten, um die Akzeptanz des neuen Futters zu erhöhen.

Dabei solltest du konsequent bleiben und ihr bei Bedarf das neue Futter immer wieder anbieten. Stelle ihr das Futter am besten nicht dauerhaft hin, sondern reiche es ihr zwischendurch in kleinen Portionen.

Bei Nassfutter (was empfehlenswert ist) kann es hingegen hilfreich sein, dies leicht zu erwärmen.

Sollten alle Maßnahmen nicht helfen, dann kannst du versuchen, eine Zeit lang hart zu bleiben. Doch Katzen sollten nicht zu lange hungern, sodass es sein kann, dass du die Umstellungsphase noch etwas verlängern musst.

Stress

Stress kann zu Appetitlosigkeit bei Katzen führen. Bei Katzen kann Stress beispielsweise durch ein verändertes Umfeld infolge eines Umzuges, neuer Personen oder Haustiere im Haushalt, Verlust der Bezugsperson oder auch bei Tod eines Artgenossen ausgelöst werden. Selbst neue Möbel können so manche sensible Samtpfote verunsichern.

In diesen und anderen Fällen brauchen Katzen häufig Zeit und Ruhe. Ein Rückzugsort kann ihnen helfen, sich leichter an die neue Situation zu gewöhnen. Gegen Stress können zugleich Katzenpheromone, wie beispielsweise Feliway, zum Einsatz kommen.

Damit deine Katze auch bei Stress frisst, kann es helfen, wenn du ihr das Futter immer mal wieder in kleinen Portionen anbietest oder Nassfutter leicht erwärmst.

Erkrankungen

Wenn deine Katze nicht frisst, sollte auch immer an eine Erkrankung gedacht werden. Denn viele Erkrankungen können dazu führen, dass deine Katze den Appetit verliert.

Zu diesen Katzenkrankheiten zählen unter anderem:

  • Organ-Erkrankungen des Magens, der Leber, Nieren, Schilddrüse oder Pankreas: Häufig tritt in diesen Fällen ein plötzlicher Appetitverlust ein oder deine Katze mäkelt andauernd und fühlt sich allgemein unwohl. Ein Tierarzt kann Erkrankungen der Organe zum Beispiel anhand eines großen Blutbildes diagnostizieren.
  • Schnupfen: Hat deine Katze einen Schnupfen, dann kann sie häufig nicht mehr so gut riechen. Dies kann auch dazu führen, dass der Appetit beeinträchtigt wird. Nicht zu verwechseln ist ein Schnupfen in Form einer regulären Erkältung mit einem Katzenschnupfen. Beim Katzenschnupfen handelt es sich stets um eine ernste Erkrankung, welche ebenso dazu führen kann, dass deine Katze nicht mehr fressen möchte. Ein Tierarzt kann die Erkrankung diagnostizieren und entsprechend behandeln.
  • Chronische Niereninsuffizienz: Bei dieser Erkrankung haben die Tiere häufig weniger Lust zu fressen, haben mehr Durst und müssen gehäuft Urin ablassen. Aber auch Erbrechen oder Gewichtsverlust können für diese Erkrankung sprechen. Selbst Tiere in tierärztlicher Behandlung können in Folge der Erkrankung noch zwischendurch unter Appetitlosigkeit leiden, wodurch diese Katzen oft zum Fressen animiert werden müssen.
  • Funktionsstörungen der Schilddrüse: Eine Unter- wie auch eine Überfunktion dazu führen, dass eine Katze das Fressen verweigert. Schilddrüsenfunktionsstörungen kann der Tierarzt zweifelsfrei feststellen und mit Medikamenten behandeln.

Allerdings handelt es sich bei Appetitlosigkeit um ein häufiges Symptom der unterschiedlichsten Erkrankungen.

Besteht der Verdacht einer Erkrankung oder kommen weitere Symptome, wie beispielsweise allgemeines Unwohlsein, Schwäche, Fieber oder weitere Merkmale hinzu, solltest du eine Erkrankung von einem Tierarzt ausschließen lassen.

Zahnprobleme

Wie es öfter beim Menschen auftritt, so können Katzen ebenso schlecht fressen, wenn Zahnprobleme vorliegen. Dabei kann es sich um defekte Zähne handeln, aber auch um verletztes oder entzündetes Zahnfleisch.

Ein Blick in den Mund kann oftmals helfen, das Problem zu erkennen. Liegt beispielsweise Zahnstein vor, ist ein Zahn locker oder riecht es ungewohnt aus dem Maul deiner Katze, dann lass den Mundraum von einem Tierarzt untersuchen. Insbesondere bei älteren Katzen können gehäuft Zahn- und Zahnfleischprobleme die Ursache für die Futterverweigerung sein.

Fieber

Bei Fieber handelt es sich in erster Linie um ein Symptom, welches tierärztlich abgeklärt werden sollte. Katzen mit Fieber wirken häufig abgeschlagen und sie bewegen sich sehr wenig.

Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt zwischen 38 und 39,2 Grad. Bei Verdacht auf Fieber kannst du einen Tierarzt aufsuchen oder vorab auch direkt selbst bei deiner Katze Fieber messen. Die Messung sollte dabei stets rektal erfolgen, mit einem handelsüblichen Digitalthermometer und etwas Vaseline zur Erleichterung des Einführens.

Erbrechen

Erbrechen ist ein weiterer Grund für Appetitlosigkeit bei Katzen. In manchen Fällen klingt dieser Umstand schnell wieder ab. Helfen können an dieser Stelle 24 Stunden fasten oder auch vorübergehende Schonkost. Dadurch wird der Magen- und Darmtrakt deiner Katze entlastet und kann sich wieder erholen.

Erbrechen kann allerdings auch ein Symptom einer Erkrankung sein. Insbesondere dann, wenn weitere Symptome hinzukommen, das Erbrechen sehr intensiv oder länger anhält, solltest du einen Tierarzt um Rat fragen.

Magenverstimmung

Katzen mit einer Magenverstimmung fühlen sich häufig unwohl und meiden das Futter. Ein deutliches Anzeichen für Magenschmerzen ist, wenn deine Katze den Kopf nach unten geneigt hält.

Magenverstimmungen können durch zu viel Futter, Futterumstellungen und andere Veränderungen ausgelöst werden und auch schnell wieder verschwinden.

Helfen kannst du deiner Katze in diesen Fällen häufig, wenn sie einen Tag kein Futter erhält oder du ihr Schonkost gibst. Auf der anderen Seite können Magenprobleme auch ein Symptom für eine Erkrankung sein. Bei anhaltenden Magenverstimmungen oder wenn weitere Symptome hinzukommen, sollte deshalb ein Tierarzt befragt werden.

Verschluckte Fremdkörper

In manchen Fällen kann auch ein verschluckter Fremdkörper die Ursache dafür sein, dass deine Katze nicht mehr frisst. Hast du Entsprechendes beobachtet, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen, denn auch die Atmung kann durch den Fremdkörper beeinträchtigt werden.

In manchen Fällen hilft ein Blick in den Rachen, um den Fremdkörper zu erkennen. Dieser kann jedoch auch etwas tiefer im Rachen sitzen und ist in diesen Fällen nicht sofort zu sehen. Im Zweifel solltest du deshalb sofort einen Tierarzt aufsuchen und deinem Tier zunächst kein Futter mehr geben. Denn Ersticken könnte die Folge sein, wenn die Speiseröhre bereits durch einen Fremdkörper versperrt ist.

Haarballen

Befinden sich Haarballen im Magen deiner Katze, kann dies das Fressverhalten verändern. Deshalb kann Appetitlosigkeit verstärkt während des Fellwechsels auftreten. In diesen Fällen kommen Hilfsmittel wie Malzpaste und Katzengras infrage.

Mit vermehrtem Bürsten und Kämmen kannst du deiner Katze in dieser Zeit helfen, dass sich weniger störende Haarballen bilden. In seltenen Fällen können festsitzende Haarballen allerdings zu einem Darmverschluss verursachen. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, bei welchem Tierärzte schnell handeln müssen.

Erkennen kannst du Störungen des Magen-Darm-Traktes unter anderem daran, dass das Erbrochenes nach Kot riecht. In diesem Fall solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Zu viele Leckerlis

Erhält deine Katze zu viele Leckerlis zwischendurch, kann sie den Appetit auf die eigentlichen Mahlzeiten verlieren. In diesem Fall solltest du konsequent bleiben und deinem Haustier zunächst keine Leckerlis mehr geben. In der Regel wird sie dann wieder ihr gewohntes Futter akzeptieren. Zudem kann es hilfreich sein, die kleinen Snacks in der Zukunft strenger zu rationieren.

Besonderheiten bei Appetitlosigkeit älterer Katzen

Mit gestiegenem Alter von Katzen kann sich eine Fressunlust einstellen. So kann das Fressen für eine alte Katze schlichtweg anstrengend werden.

In diesen Fällen kann es helfen, deinem Stubentiger Futter mit einer erhöhten Energiedichte zu servieren. Außerdem solltest du das Futter deinem Vierbeiner gut zerkleinert in geringen Portionen zu verabreichen. Dadurch lässt sich die aufzunehmende Futtermenge begrenzen.

Auf der anderen Seite ist aber auch zu beachten, dass ältere Katzen häufiger unter Beschwerden und Erkrankungen leiden können. So kommen beispielsweise Zahnprobleme gehäuft bei älteren Katzen vor oder es treten Erkrankungen der Niere, der Schilddrüse und weitere auf.

Deshalb kann das Alter alleine zwar ein Grund für die Appetitlosigkeit sein, es sollten jedoch andere Gründe ausgeschlossen werden können.

So kannst du deine Katze zum Fressen animieren

  1. Futter nicht dauerhaft bereitstellen, sondern zwischendurch gezielt anbieten. Dadurch wird das Futter wieder interessanter.
  2. Etwa 10 Minuten bereitstellen, wieder wegstellen und später nochmals versuchen.
  3. Kleinere Portionen anbieten und Futterstückchen eventuell zerkleinern.
  4. Nassfutter kurz erwärmen, zum Beispiel wenige Sekunden in die Mikrowelle oder auf die Heizung stellen. Erwärmen steigert die Geruchs- und Geschmacksintensität.

Wann zum Tierarzt?

Futtermangel kann auf Dauer schwerwiegende Folgen für dein Tier haben. Zum einen führt dies zu einem Abbau der Fettreserven in der Leber. Aber auch eine Schwächung des Immunsystems sowie Muskelschwund können eintreten.

Länger als 24 Stunden sollte eine Katze deshalb nicht hungern. Nach ein bis zwei Tagen steigt beispielsweise das Risiko einer Hepatischen Lipidose. Dabei handelt es sich um eine Leberverfettung, wodurch dieses Organ nicht mehr richtig arbeiten kann. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich und kann sich bereits nach ein bis zwei Tagen der vollständigen Nahrungsverweigerung einstellen.

Generell solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen, wenn du befürchtest, dass die Appetitlosigkeit deiner Katze durch eine Erkrankung verursacht wird oder ihre Gesundheit in Gefahr ist. Aber auch wenn die Futterverweigerung länger anhält oder du dir das schlechte Fressverhalten nicht erklären kannst, ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen.