Dein Verhalten reflektiert mich?

Der Behauptung, dass ich in dir nur das sehe, was sich von mir, in dir reflektiert, kann ich nur wiedersprechen.

Wenn ich sehe, dass dein Verhalten mir gegenüber unverschämt, herabwürdigend, oder gar verletzend ist, dann reflektierst Du mir, was Du über mich denkst und was Du in meiner Gegenwart fühlst. Du trägst in diesem Moment einen Teil deiner Persönlichkeit nach außen, nicht meinen Charakter, sondern deinen.

Du spiegelst mir damit nicht, was in mir selbst aus der Schublade unbewusster Veranlagungen gekramt werden möchte, sondern es zeigt mir, deine Missachtung meiner Person, deine Selbstbezogenheit und deine fehlende Empathie.

Dein negatives Verhalten mir gegenüber reflektiert nicht, dass ich mich schlecht behandelt fühlen will. Es zeigt mir auch nicht, dass ich dich wegen meiner unbewussten Anteile nun auch unbewusst dazu auffordere, dich mir gegenüber negativ zu verhalten, damit mir etwas „bewusst“ wird, was nicht existiert. Nein, dein Verhalten fordert mich auf, meiner Intuition, meinen Gefühlen und meiner Menschenkenntnis dir gegenüber zu vertrauen.

Es fordert mich auf, für mich selbst Stellung zu beziehen, und entsprechen der Situation mit dir, zu handeln.

Es fordert mich dazu auf, die Gefühle die Du in mir verletzt hast anzusehen, jedoch nicht, mir diesen Schuh der Reflektion anzuziehen, weil dieser mir garantiert nicht passen würde.

Meine Gefühle, die Du mir mit deinem Verhalten ausgelöst hast, wollen dann als das betrachtet werden, was sie sind: Enttäuschung, und ich meine hier „Enttäuschung“, nicht (Ent)Täuschung, verletzt sein, Traurigkeit, oder auch Wut und Zorn.

Diese Gefühle wollen in dem Moment ihren Platz in meinem Fühlen. Sie wollen beachtet werden und sie können mir deutlich zeigen, wie man sich einem Menschen gegenüber nicht verhalten sollte.

Indem ich mir meine Gefühlsreaktionen auf dein Benehmen genau anschaue, kann ich wachsen und lernen, wie ich mich anderen gegenüber nicht verhalten möchte.

Insofern reflektierst Du mir keine unbewussten und verdrängten Anteile meines Selbst, sondern Du lehrst mich Einfühlsamkeit anderen gegenüber.

Aber, Du gibst mir in diesem Moment auch die Möglichkeit, an der Liebe zu mir selbst zu arbeiten indem ich mich von deiner Art mit mir umzugehen, distanziere.  Du lässt mich dich sehen, wie Du bist, und mich erkennen, wie ich sein möchte.

Wenn mir klar wird, dass es dein Charakter ist, den Du mir zeigst, und nicht etwas Unbewusstes in mir Selbst, kann ich mich so annehmen, wie ich wirklich bin und keinesfalls wie Du mich haben möchtest.

Insofern kann ich diesem beliebten Thema, dass dein Verhalten nur mein eigenes Unbewusstes reflektiert, nicht zustimmen.

Es zeigt mir deutlich, wer in mein Leben passt, und wer seine Wege ohne mich gehen sollte.

© Erika Flickinger

reflektiert: dualseelen.org

pinterest.com


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