Meine nicht mehr ganz so kleine Maus wird heute 2 Jahre alt und ich möchte die Gelegenheit nutzen, zurückzublicken und meine Gedanken, Erlebnisse und Erfahrungen zu den letzten 2 Jahren aufzuschreiben.
”© Rike / pixelio.de”
Bevor Du geboren wurdest, hatte ich keine Ahnung, wie die Zeit mit Dir werden wird und ich hatte sehr große Angst vor der Geburt, weil ich natürlich nicht wusste, was auf mich zukam. Als Du dann da warst, sprang mein Herz über vor Freude und Du hast mich zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht. Hätte ich vorher dieses große Glück geahnt, das Du mir bescherst, hätte ich keine Zweifel und Angst gehabt.
Als Du das Licht der Welt erblickt hast, hat es geschneit – so, wie ich es vorher schon geträumt hatte.
”© Astrid Götze-Happe / pixelio.de”
Von Anfang an hast Du uns Freude gemacht, zum Lachen und Weinen (meistens vor Freude und Rührung) gebracht und selbst auf schlaflose Nächte war ich vorbereitet, da ich schon immer mit wenig Schlaf ausgekommen bin. Du hast die ersten Tage fast nur geschlafen und ich musste, um die Produktion der Milch aufrecht zu erhalten, sogar mit einer Spritze die Vormilch aufnehmen, um dir diese in den Mund zu träufeln, wenn Du mal wach wirst. Offensichtlich hattest Du viel Schlaf nachzuholen, wahrscheinlich weil Du wegen meiner Aufregung vor der Geburt nicht gut zur Ruhe kamst. Durch den ersten Stuhlgang ins Fruchtwasser waren die Hebammen und Krankenschwestern sogar etwas besorgt, weil das bedeuten könnte, dass Du Stress hast im Bauch. Es lief jedoch alles gut und viel besser als ich es mir vorgestellt hatte.
Am Sonntag vor Rosenmontag wurden wir nach Hause entlassen und wir hatten viel Zeit zum Kuscheln, zum Stillen und uns aneinander zu gewöhnen. Bevor die Hebamme das erste Mal bei uns war, weil sie krank war, ist Dein Nabel schon abgefallen und wir konnten Dich zum ersten Mal baden. Du hast viel Besuch bekommen von Deiner Tagesmutter, Deinen Patinnen, Deinen Großeltern und unseren Freunden, wovon Du selbst natürlich noch nicht viel mitbekommen hast. Auch unsere 3 Kater haben Dich begrüßt und beschnuppert, Dich aber danach in Ruhe gelassen und sich nicht weiter an Dir gestört, obwohl wir vorher viele Warnungen bekommen hatten, dass das gefährlich sein kann. Wir hatten nie das Gefühl, dass Du aufgrund unserer 3 vierbeinigen Mitbewohner in Gefahr bist.
Am 14. April 2013 wurdest Du getauft.
”© Mamis Blog”
Dein erstes Lebensjahr verging wie im Flug. Ich ging nach der Mutterschutzzeit einen Tag pro Woche arbeiten, währenddessen Du liebevoll betreut wurdest von der Tagesmutter, die für mich eine ganz besondere Frau ist und viel mehr als eine Tagesmutter. Du fühlst Dich sehr wohl bei ihr und obwohl Du beim Abschied von Mama geweint hast, warst und bist Du dort immer gut aufgehoben. Gemeinsam erlebten wir viele schöne Sachen und hatten wenig Gründe, uns Sorgen zu machen, weil Du Dich gut entwickelt hast.
Ich erinnere mich gerne an
- Dein erstes Lächeln
- das erste “Mama” und “Papa”
- als Du Dich gedreht hast und anfingst, zu krabbeln
- Du aufgestanden bist, um Dich an Tischen, Stühlen und Wänden entlang zu hangeln
und viele weitere schöne, lustige, herzzerreißende, urkomische, witzige und unvergessene Momente.
Wir besuchten gemeinsam Kurse wie Babymassage, Babyschwimmen, PEKiP, Stilltreffs (natürlich nicht alles gleichzeitig) und waren viel draußen unterwegs – bei jedem Wetter, weil Du uns zeigtest, dass Dir das gefällt. Du warst und bist gerne unter Kindern und bist kontaktfreudig und aufgeschlossen. Regelmäßig besuchten wir von Anfang an Deine Großeltern, Deine Urgroßeltern und einmal im Jahr Deine Ur-Ur-Oma, als wir unseren ersten gemeinsamen Urlaub verbrachten. Dass Du eine Ur-Ur-Oma hast, darauf kannst Du sehr stolz sein und gerade deshalb ist es uns wichtig, sie regelmäßig zu sehen.
Nach Deinem ersten Geburtstag erhöhte ich meine Arbeitszeit auf 3 Tage pro Woche. Da Du die Tagesmutter von Anfang an kanntest und sie für uns eine der wichtigsten Personen geworden ist, weil wir nicht nur Betreuung, sondern liebevolle Gespräche und Tipps von ihr erfahren dürfen und uns sehr gut verstehen, fiel die Eingewöhnung komplett weg. Du warst es ja schon gewohnt, einmal pro Woche bei ihr zu sein. Kurz nach dem Start der neuen Arbeitszeit wurdest Du krank – zuerst Norovirus, dann Stomatitis und ich war insgesamt 2 Wochen mit Dir im Krankenhaus, weil Du über einen Tropf Flüssigkeit zugeführt bekommen musstest, um das Austrocknen zu vermeiden. Es war eine Zeit voller Sorgen und Traurigkeit, weil ich mich so hilflos fühlte und es mir weh tat, Dich leiden zu sehen. Zum Glück hast Du Dich gut davon erholt und nach einer erneuten kurzen Eingewöhnungsphase bei der Tagesmutter fühltest Du Dich wieder wie zu Hause dort. Trotzdem hast Du mir auch an manchem Morgen gezeigt, dass Du lieber bei mir bleiben möchtest. Und ich habe Dich auch immer vermisst, wenn ich arbeiten ging. Dennoch hat es Dir gut getan, in der Familie der Tagesmutter zu sein. Du gehörst dort dazu und wirst dort behandelt wie ein Familienmitglied, was ich sehr gut finde. Durch den Kontakt zu anderen Kindern hast Du viel gelernt und kamst immer mit neuem Können nach Hause: neue Lieder, neue Gesten, neue Wörter. Das war für mich sehr schön zu erleben, immer wieder neue Kenntnisse an Dir zu erleben.
Als Du dann das erste Mal eigenständig gelaufen bist, warst Du selbst stolz auf Dich und konntest gar nicht genug davon bekommen: von Mama zu Papa und zurück mit einem herzlichen Lachen, das ich nie vergessen werde. Im Sommerurlaub waren wir mit Dir in einem Ferienhaus an der Nordsee, wo Du sehr viel Freude hattest, am Strand zu spielen, im Watt zu laufen und auch Deine Ur-Ur-Oma wiederzusehen. Es war eine tolle Zeit voller Sonnenschein – nur an einem Tag hatten wir Regen, sodass wir viel draußen sein konnten und Du am Strand mit Papa Burgen gebaut hast und Sandkuchen gebacken. Auch zurück zu Hause waren wir fast jeden Tag draußen auf dem Spielplatz oder spazieren. Du fingst an, allein zu schaukeln und zu rutschen und hast sehr viel gelacht.
Der St.-Martins-Zug war das Highlight für Dich im Herbst.
”© Mamis Blog”
Mit der Tagesmutter habt Ihr Laternen gebastelt und Du hast sie stolz getragen. Der Martins-Brezel hat Dir nicht so gut geschmeckt, aber die vielen bunten Lichter und Laternen sowie das Martins-Feuer haben Dir gefallen. Ende November waren wir dann 3 Wochen in Mutter-Kind-Kur an der Nordsee. Eine tolle Mama-Tochter-Zeit, die ich nicht missen möchte. Es war schön, ganz entspannte 3 Wochen miteinander zu verbringen, viel spazieren zu gehen und auch hier die Ur-Ur-Oma wieder zu besuchen. Durch diese besondere Nähe, die ich Dir Tag und Nacht geben konnte, hast Du Dich unglaublich entwickelt, hast eigenständig entschieden, in Deinem Bett zu schlafen und teilweise zum Einschlafen nicht mehr gestillt zu werden. Du hast regelmäßig und gut gegessen und bist gerne selbst gelaufen, nicht nur kurze Strecken. Den Papa hast Du sehr vermisst in der Zeit und hast Dich über seinen Besuch dort sehr gefreut.
Nach der Rückkehr aus der Kur konnten wir zusammen mit dem Papa noch das 3. und 4. Adventswochenende gemeinsam verbringen, bevor unser zweites gemeinsames Weihnachtsfest zu dritt gefeiert wurde. Wir hatten durch die Kur weniger Zeit zum Basteln, Backen und Dekorieren – trotzdem haben wir alles geschafft und die Wohnung war weihnachtlich geschmückt und Du hast fleißig geholfen, Plätzchen zu backen und Teig zu naschen. Silvester und den Start in das neue Jahr 2015 hast Du verschlafen und somit nicht das Feuerwerk gesehen. Da es sowieso sehr neblig war, hast Du nicht viel verpasst und wir ließen Dich deshalb schlafen. Das Jahr 2015 wird für uns alle ein besonderes Jahr, weil im Mai Deine kleine Schwester zur Welt kommt und Du dann schon die “Große” bist. Wir sind stolz und dankbar, dass Du so toll mit der Situation umgehst: Du nimmst die Spieluhr und spielst dem Baby im Bauch Musik vor, Du holst den Mutterpass, um das Baby anzugucken und bei den Arzttermin schaust Du Dir das Baby beim Ultraschall an. Du bist bestimmt eine ganz tolle große Schwester. Wenn Du Babys siehst, gehst Du zu ihnen hin und bist ganz fasziniert davon; wenn sie weinen, sagst Du “Arm nehmen”. Das gibt mir Hoffnung, dass wir dann zu viert eine tolle Zeit zusammen erleben können.
Anfang Januar bist Du zum ersten Mal im Schwimmbad mit uns auf der großen Wasserrutsche gerutscht und wolltest das dann immer “nochmal” machen. Zuerst warst Du etwas skeptisch, aber nicht ängstlich, weil wir ja bei Dir waren. Nachher konntest Du gar nicht genug davon bekommen und wolltest nicht wieder dort weggehen. Bei der Tagesmutter hast Du gelernt, Purzelbäume zu machen und nutzt dafür nun auch jede Gelegenheit: auf dem Bett, auf dem Sofa, auf Decken und sogar schon auf dem Fliesenboden hast Du einen Purzelbaum gemacht. Du singst nun schon selbst einige Teile aus Liedern wie “hoppe Reiter”, “St. Martin”, “das Krokodil”, “Die Räder von dem Bus”, “Der Luftballon”, “Die Feuerwehr”.
”© FotoHiero / pixelio.de”
Die Kuss-Hand wirfst Du beim Abschied dem Papa oder auch der Tagesmutter zu. Du fängst schon selbst an, Dir die Jacke und die Schuhe anzuziehen, wenn Du rausgehen möchtest oder Du irgendwo nicht mehr bleiben möchtest. Die Unterscheidung von warm und kalt beim Hände waschen und das Wiederholen von Zahlen, wenn ich Dir vorzähle ist Deine neueste Lieblingsbeschäftigung.
”© Gabi Schoenemann / pixelio.de”
Heute ist Dein 2. Geburtstag, den wir zu dritt miteinander verbringen, bevor wir den Kindergeburtstag und den Geburtstag mit der Familie nachfeiern! Wir möchten Dir einen schönen Tag bereiten, den wir als Familie nutzen. Wir können Dir nicht oft genug sagen, wie sehr wir Dich lieben und wie stolz wir auf Dich sind, dass wir gar nicht mehr wissen, wie es ohne Dich war. Du machst uns zu den glücklichsten Menschen der Welt. Du hast mich verändert, weil mir seit Du da bist ganz andere Sachen als vorher wichtig geworden sind. Du hast aus meinem Mann Deinen Papa gemacht, der selbst nach einem stressigen Arbeitstag mit Dir Lieder singt, auf dem Boden als Dein Pferdchen krabbelt und Dich durch die Luft wirbelt, nur um Dich zum Lachen zu bringen. All das hätte ich mir nicht schöner vorstellen können und ich bin froh und dankbar dafür!
Ich freue mich auf alles, was noch vor uns liegt und wünsche Dir für das nächste Lebensjahr Gottes Segen und einen Schutzengel, der Dich immer begleitet und auf Dich aufpasst.
Deine Mami
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