Deichbrand 2016

Von Josie
Kaum zu glauben, dass das legendärste Wochenende des Jahres schon wieder zwei Wochen her ist. Die Zeit vergeht so verdammt schnell. Umso mehr sollte man die tollsten Momente im Leben genießen. Mit Menschen, die man mag. Oder erst kennenlernt.Ich bin so unglaublich froh über unseren besten Festival Sommer ever.Keine Zickerreien. Keine Toten. Keine Erzfeindschaften. Deichbrand 2016. Perfekt.
Eigentlich haben wir ja ausgemacht - was auf Deichland passiert, bleibt auf Deichland. Aber ein bisschen verrate ich euch trotzdem. Jetzt.

Fangen wir am besten am Mittwoch an. Ich habe meinen Festivalkram - Zelt,Schlafsack, Luma, Gummistiefel, Reisetasche, Bundeswehrrucksack + Campingstuhl &Tisch, in mein Auto geladen. Meine Sachen hatte ich schon am Dienstag gepackt, vorher natürlich den Wetterbericht gecheckt, der nicht sehr vielversprechend war. Daher hab ich die Sonnencreme zu Hause gelassen und dafür lieber zwei Jeans und etliche Sweatshirts eingepackt. Eigentlich wollte ich nur schnell in den Citti Park um Cider zu kaufen. Und Brot. Und Erdnussbutter. Letzendlich stand ich, 45Minuten später, mit 5Paletten Cider an der Kasse &die Verkäuferin hielt mich sicherlich für den größten Alki überhaupt. Zwar hat sie nichts gesagt - aber Blicke reichen manchmal haha.Nice to know - es war nicht alles für mich alleine. Die Mädels mussten ja auch versorgt werden.In B-Town haben wir dann aus drei Autos eins gemacht. Sehr hilfreich, wenn man früher gut im Tetris spielen war &auf der Rückbank noch jemand sitzt, um die Fracht zu sichern. Bei bestem Ausblick haben wir unsere Riesenpizza gegessen und uns dezent auf´s kommende Wochenende gefreut. Als die Mückeninvasion kam, sind wir ins Bett. Jetzt fällt mir auch wieder ein, dass ich dringend ein Seitenschläferkissen brauche. Muss ich mir merken!
Donnerstagmorgen war ich für den Weckdienst &das Kaffeekochen zuständig. Im Gegensatz zum letzten Jahr sind Nadine &Jasmin wirklich ratzfatz aufgewacht. Zwei Tassen Instantkaffe und eine Frühstückszigarette später saßen wir im Auto Richtung Fähre. Dieses Jahr sind wir nämlich nicht bis nach Happytown, sondern direkt von B-Town nach Cuxhaven. Wesentlich entspannter. Allerdings waren wir nicht die einzig Cleveren, denn es standen schon fünf andere Festivalautos in der Warteschlange. Zusammen mit Katrin, Maja. Hanna und Karen, haben wir uns also zu den anderen - irgendwie noch nicht so gut gelaunten Menschen - gesellt und auf´s Go der grünen Ampel gewartet. Quasi wie bei der Formel1.Auf der Fähre gab es Frühstück &Literweise Kaffee. Um 7Uhr morgens braucht man das.Gegen 8:40 sind wir in Cuxhaven von der Fähre runter &Navigations-Josie konnte starten haha.Eine halbe Stunde später &den Worten "Wir sind hier falsch." jaja "Das kann doch nicht richtig sein" Doch. Wir sind richtig. Ich hab mir den Weg gemerkt. "Die Schilder zeigen aber da lang." Wollen wir wieder drei Stunden im Stau stehen? "Bist du dir wirklich sicher, dass wir hier lang müssen?" Jaaaaaaa :) Standen wir auf dem Parkplatz West. Der Parkplatz, den wir sonst nie gefunden haben. Ohne Stau. Ohne Stress. Perfekt.
Über zwei stunden haben wir bei strahlender Sonne auf Einlass gewartet &die Womo Camper ein bisschen beneidet. Denn die konnten schon fleißig Zelte aufbauen, während wir an unserem Cider nippten &auf Schlafsäcken &Bollerwagen saßen. Bei der Hitze platzt schon mal ein Gummireifen &der geliebte Bollerwagen ist dahin. Dann muss man selbst schleppen haha. Zum Glück ist uns das nicht passiert. Schadenfreude hoch zehn!Als es viertel nach zwölf endlich losging, waren wir very happy.Wie genial ist es bitte, wenn man sich das zu Hause für die nächsten Tage selbst aussuchen kann?! Nicht suchen zu müssne, dass man mit den fünf Zelten noch einen Platz findet. Grandioso hoch zehn! Also suchten wir uns ein leicht erhöhtes Plätzchen, damit wir bei dem angekündigten Regen nicht geflutet werden. Zerstörten unseren Festival Pavillion noch ein bisschen mehr und bauten rundherum unsere Paläste auf. Ich war dezent stolz, dass ich mein Zelt (fast) alleine aufgebaut bekommen habe. Hanna hat mit ihrem riesen Palast sicherlich 20m² in Beschlag genommen &war somit Futterdepot und Umkleidekabine in einem.Danach wurde die Flamingolichterkette rausgekramt. Campmakierung. Denn so haben wir um dunkeln immer gewusst, wo wir hin mussten. Um 13Uhr stand unser Camp. Samt Tisch und Stühlen. Ein Cider to go &den Rest der Sachen holen. Fertig. Ich glaube um 15Uhr saßen wir entspannt, mit dezentem Sonnenbrand, in unseren Stühlen. Glücklich.
Irgendwann mussten wir aber los, denn Le Fly spielte schon am ersten Tag um 22:45Uhr. Haben wir nicht verstanden. Denn es war immer ein super Abschluss am Sonntag um 1:00Uhr. So what. Umziehen, ein bisschen Puder ins Gesicht und auf ging es zur Newport Stage. Die war neu. Genau wie Electric Island. Und das Palastzelt außerhalb des Infields. Der Green Circus wurde auch derbe verkleinert. Keine Gemeinschaftsgrills mehr. Kein Solarkocher. Keine Crepes. Dafür ein größeres Green Camp. Aber bei 5.000 Menschen mehr als im Vorjahr, war eine Änderung auch bitter nötig. 
In der ersten Nacht bin ich fast durchgedreht, weil ich meine Oropax nicht gefunden habe. Dabei war ich mir 100% sicher, dass ich sie eingepackt hatte.Durch die ganze Aufregung und Freude, konnte ich aber ganz schnell, auch ohne Oro´s einschlafen.
7:30Uhr. Freitag. Wach. Von wegen schlechtes Wetter und Dauerregen. Die Sonne strahlte. Es war warm. Jasmin war Geburtstagsmädchen.Die nächsten drei Tage waren wirklich wundertoll! Wir hatten bestes Wetter. Sonnenbrand. Und fünf Tropfen Regen. Grandiose Bands wie 257ers, Madsen - einfach grandios, Alligatoah - sehr geile Bühnenshow, Fanta4, Paule am Freitag. Samstag Dranko Jones, Beginner, Seeed - live sind die einfach megaaa, Fuck Art, Let´s Dance &Frittenbude. Grossstadtgeflüster - die wesentlich später als 11Uhr hätten spielen können,  Russkaja, Irie Revoltés, Fünf Sterne Deluxe - die nur zu zweit waren, Sportfreunde Stiller &K.I.Z. - leider ohne Henning am Sonntag.

Deichland 2016 - best Festival ever!
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Wir hatten eine tolle Zeit. Wurden von der Glitzerfee gesegnet. Haben festgestellt, dass die Fotoboxen für sieben Mädels zu klein sind. Es wurde ordentlich Merchandise abgestaubt. Haben Wasserschlachten gemacht. Wurden für Pokemontrainer gehalten - Pringles Cap sei dank. Hatten grandiosen Seifenblasenspaß und fühlten uns wieder wie 10 im Bällebad und auf der Hüpfburg bei Vitamin Water. Nur dass wir früher nicht so aus der Puste waren haha. Wir hatten mega Glück mit unseren Campnachbarn, die wirklich Weltklasse waren. Nur Fußballspielen konnten wir irgendwie besser. Wir haben uns mit Glitzertattoos zugekleistert - denn man kann nie genug Glitzer haben. Highlight des ganzen war wohl unsere Kackflat. Ja, die hieß wirklich so &bedeutete kein anstehen zum Pipi machen. Saubere Toiletten &was Gutes für die Umwelt tun. Ein Deluxe Dixi quasi. Nur die Umgewöhnung im normalen Leben war dezent schwierig haha.Sonntag haben wir festgestellt, dass wir zwar mega braun geworden sind, aber auch noch dezent viel Alkohol über hatten. Also haben Nadine und ich mal fix jeweils fast eine Palette Cider/ Bier vernichtet. Durch das ausgeschüttete Adrenalin haben wir zusammen mit Maja, Pinky und Brain durchgemacht. Nächte die ewig in Erinnerung bleiben. Ich glaube, cih werde nie wieder das Bild von Maja mit ihrem Leuchtcap und der Brille aus dem Kopf bekommen hahaha. Genau wie die Jever Werbung. Die ist auch in meinen Kopf eingebrannt.
Ein perfekter Sonnenaufgang. Morgennebel. Diese Stille. Durchgemachte Nächte sind schon unbezahlbar. Durch den Morgentau bekam ich endlich mal die Gelegenheit meine Gummistiefel anzuziehen. Umsonst mitschleppen ist schließlich nicht.
Karen und Hanna mussten schon früher los, weil sie die Fähre um 11Uhr nehmen wollten. Also packten wir schon mal alles zusammen &sammelten Müll für unsere Müllsäcke. Und dann hieß es erstmal entspannen. Plötzlich war es 12Uhr und Katrin lief mit Jasmin los, die Autos holen. Ich weiß nicht mehr genau, wie das ablief, jedenfalls sind Nadine und ich gerade vollgepackt los, Richtung Autos, da kommen uns die beiden entgegengefahren. Wir also wieder zurück. Alles auf die Autos verteilt. Pipi und los. Wir haben uns somit die komplette Schlepperei gespart, weil wir direkt auf´s Camp fahren konnten. Das merken wir uns definitiv für´s nächste Jahr.
Ich glaube, wir waren um 14Uhr auf der Fähre. Sind dezent aufgefallen, weil wir so viel gegackert haben, wärend alle anderen fast eingeschlafen sind.In Brunsbüttel angekommen, hatten wir mega Hunger. Wie sich herraus stellte war es ein riesen Unterfangen erstmal ein Restaurant zu finden was uns, außer Torte, etwas zu essen gibt. Irgendwo gab es eins &ich bekam eine leckere Ofenkartoffel. Und Kaffee. Für die anderen gab es Pizza und Fleisch. Und Kaffee.
Nachdem wir alle satt waren, haben wir uns bei Jasmin getroffen. Alles wieder auf die eigenen Autos aufgeteilt und ab ging es nach Hause. Um ehrlich zu sein, war es schon ziemlich krampfig wach zu bleiben. Alleine unterhält einen niemand. Also wurde ganz laut Musik aufgedreht. Kaugummi gekaut. Mitgesungen. Zu Hause angekommen, habe ich tatsächlich noch meine Sachen ausgepackt. Bin duschen gegangen. Habe meinem Freund erzählt wie toll es war und bin tot ins Bett gefallen.
Nächstes Jahr brauche ich definitv einen Tag länger Urlaub. Am besten die ganze Woche. Zur Erholung &zum wiederankommen im real life. Und damit niemand was von meiner Heiserkeit mitbekommt. Ich dachte ernsthaft, ich hätte mir ne Erkältung eingefangen. Aber die Stimme war wohl vom vielen Lachen weg. Auch schön.Ich warte immer noch gespannt auf meine Bilder von den Einwegkameras. Dm braucht ganz schön lang - aber es sind auch Ferien.Die besten Bilder werden ausgedruckt und kommen an die Wand. Zu den anderen Festival Bildern.Ich freu mich schon mega auf nächstes Jahr. Die Wildcards sind bestellt. Deichbrand 2017 kann also kommen haha.