Die englische Bekleidungsfirma Debenhams ist stolz darauf, dass sie den britischen “Body Confidence Award” für Retail im Jahre 2012 gewonnen hat.
In der Kampagne für den Sommer zeigt Debenhams einmal mehr, dass Frauen keine Kekse sind, die mit einem Ausstecher in genau gleiche Form und Größe gebracht werden können.
Die Schaufenster von Debenhams stehen Kleiderpuppen mit Größe 42. (Britische Größe 16). Größe 42 ist eigentlich ganz normal, also warum sollte das viel Aufsehen erregen? Leider, so muss man sagen, eben darum. Es sind keine speziell dicken Puppen, sie sind nur eben größer und damit auch ihre Kleidergröße. Verglichen mit den Magerpuppen, die normalerweise in Modeschaufenstern stehen sind die Puppen etwas fülliger. Dass dieses bisschen mehr schon als etwas Besonderes dargestellt werden muss, ist für mich erschreckend. Ich fühle mich nicht wohl in einer Gesellschaft, in der es “normaler” und “erstrebenswerter” ist, die Figur eines Opfers einer Hungersnot zu haben.
Soll es soweit kommen, dass wir am Ende kein Mitleid für die Opfer aus den Hungerregionen dieser Welt mehr haben, weil sie ja froh sein sollten, so schlank zu sein, eine Schlankheit, die wir erstreben müssen mit vielen Verzichten, wenn es nach den (hauptsächlich männlichen) Mode- und Medienregenten geht?
Trotz des schalen Beigeschmacks ist es zumindest ein kleiner Schritt gegen den Size-Zero-Wahn, den Debenhams gesetzt hat. Jede Reise beginnt mit einem Schritt, wichtig ist, dass sie nicht bei diesem endet.