Deathpresso ist starker Kaffee mit Ecken und Kanten. kopiba heißt die beliebte Location, bei der auch ausgiebig gefrühstückt werden kann.
Direkt beim Grünen Jäger, fast-Nachbar der Pauline und vor allem im lebendigen St. Pauli ist Deathpresso Zuhause. Mit seinem auffälligen CI kann man die Location eigentlich nicht verfehlen. Doch Deathpresso ist gar nicht der Name … oder irgendwie doch, aber eigentlich heißt das Café bzw. die Bar … naja der Ort kopiba. Auf der Webseite heißt es
Eine kombinierte Szene-Location, wie sie in der „Schanze“ einmalig ist.
Tagsüber Café und Kaffeerösterei – abends Cocktail-Bar
Das kann ich so unterschreiben.
Deathpresso – das Ambiente des kopiba
Mich trifft man am ehesten sonntags im kopiba um meinen Deathpresso Cappuccino zu trinken. Allein bin ich eigentlich nie. Ganz im Gegenteil: Neben meiner Begleitung treffe ich meist auf viele andere Gäste. Dabei ist das Publikum oft bunt gemischt und nicht selten kehren einige Touristen zum Frühstücksbuffet (ohne Kaffee, wenn ich mich recht erinnere, dafür mit Orangensaft für 8,90€).
Was ich am kopiba sehr mag, sind das CI und die vielen kleinen Lebensweisheiten überall. Allen voran gilt das Leitmotiv von Deathpresso:
Schlafen kannst du, wenn du tot bist.
Passend zum Kaffee ist die Deko: Kaffeepflänzchen und Bohnen und natürlich das gebrandete Merchandise. Genau wie das gesamte Konzept hat auch das Personal seine Ecken und Kanten und das ist auch gut so. Mit etwas Glück trifft man im kopiba auf einen breit grinsenden Seebär, der sonst mit seiner Klampfe durch die Schanze zieht und das Publikum erheitert.
Kulinarisches im kopiba
Das kopiba ist für mich vor allem Deathpresso -wobei ich nicht einmal sicher bin, dass ich in meinem Cappuccino (2,60€) die Deathpresso Bohne/Röstung habe. Einmal habe ich mich auch an einen sogenannten “Chocafé” – einen Kakao mit Espresso (3,90€) getraut und auch das hat geschmeckt. Natürlich ist es auch immer eine Frage des Baristas und dessen Geschmacks. Sonntags passt es mir immer recht gut. Es gab natürlich auch einige wenige ausnahmen, da empfanden wir die Röstung als etwas “verbrannt”. Aber immer mit Liebe gemacht:
Manchmal ergänzten wir unseren Kaffee durch ein Schokocroissant bzw. ein Franzbrötchen. Ich persönlich mag es guten Kaffee mit einer kleinen (schokoladigen) Süßigkeit abzurunden. Das kopiba bietet auch Kuchen und meist sogar vegane Quiche. Das ist natürlich Geschmackssache, sieht auf den ersten Blick meist lecker aus. Wir hatten einmal eine Quiche mit Süßkartoffeln, die durchaus zu empfehlen war. Jeweils einmal probierten wir auch die Energiebälle und das Frühstücksbuffet, doch da waren wir nicht so richtig überzeugt.
Aufgrund meiner Fructoseintoleranz bin ich allerdings auch grundsätzlich nicht so der Energieball-Fan. Der hohe Anteil an Datteln bekommt mir nicht so gut. Die Bälle selbst waren schon frisch, auch wenn der rote durch das umhüllende Kakaopulver etwas trocken war. Die ganzen Cashewnüsse im grünen Ball hätten für uns etwas kleiner sein dürfen und geschmacklich blieben wir lieber beim Kaffee, aber wer Energiebälle mag, sollte sich nicht abschrecken lassen.
Ehrlich gesagt erinnerte mich das Frühstücks-Buffet etwas an Jugendherbergen und Hostels. Es ist nicht schlecht und mit Sicherheit wird jeder fündig, aber so wirklich besonders war es nicht. Die Qualität der Lebensmittel wirkte teilweise etwas nach Discounter und Fertigsalaten mit relativ viel Fett/Mayonnaise. Natürlich gab es auch Rührei, Bacon und Standard-Cerialien. Die Dame aus der Küche schaute und füllte regelmäßig nach. Ich hätte mir etwas weniger, dafür hochwertiger bzw. mehr Eigenkreationen gewünscht. Den Standard O-Saft aus der Tüte mussten wir auch stehen lassen. Damit möchte ich das Essen nicht schlecht reden, Preis-Leistung ist angemessen, aber mein Geschmack ist es leider nicht. Gefühlt variiert Qualität und Angebot allerdings auch ein wenig. Empfehlen kann ich das Büffet Touristen und allen, die gern viel und günstig essen. Im Gesamtkontext des kopiba ist das Buffet allerdings sehr wohl stimmig: Es fühlt sich an, wie ein gutes Katerfrühstück bei einem Freund – kein Gourmet-Frühstück, aber alles Wesentliche ist da. Am wichtigsten ist sowieso der Kaffee.
Wie eingangs erwähnt, versteht sich das kopiba auch als Bar und die Cocktailkarte inklusive Happy Hour sieht sehr lukrativ aus. Bisher hat es sich noch nicht ergeben, doch in kann mir gut vorstellen, dass ich auch einen abendlichen Abstecher ins kopiba mache.
Fazit/Bewertung: kopiba Hamburg
Sonntags ist das kopiba eine gute Anlaufstelle für mich, um in die Gänge zu kommen. Der Deathpresso wie auch die anderen hauseigenen Röstungen haben Charakter und schmecken mir und meinen Mittestern. Es werden auch Kaffeeseminare angeboten und im Laden gibt es zahlreichen Merchandise Produkte und Küchenhelfer etc.
Der Stil und der grafische Auftritt der Marke(n) sind eher rough, kantig und authentisch. Mir gefällt das Konzept sehr gut. Im kopiba wird man zudem schnell wiedererkannt und ein kurzer Schnack ist selbst bei meist sehr gutem Betrieb eigentlich immer drin.
Wenn das Wetter es zulässt, kann man gut draußen sitzen und im Sommer wird auch oft die Fensterwand geöffnet.
Die Kaffeespezialitäten sind lecker und vor allem den Cappuccino (2,60€) finde ich konstant gut. Beim Café crème (2,40€) schwankt unser Urteil ein wenig. In seltenen Fällen schmeckt die Röstung sogar etwas verbrannt. Die Barista-Künste sind immer top und auch den Chocafé (3,90€) kann ich empfehlen, wenn man mehr auf Kaffee-/Espresso-Note statt auf Kakao steht.
Das Frühstück ist dem Preis angemessen, war für uns allerdings zu durchschnittlich. Wir blieben zumeist lieber bei Schokocroissant und Franzbrötchen. Die Kuchen sahen auch immer lecker aus und wir waren geschmacklich zufrieden mit unserer Süßkartoffel Quiche. Der Boden war allerdings etwas hart (und dick) geraten und machte die Quiche etwas trocken. Ähnlich trocken empfanden wir auch die Energiebälle. Diese waren in der Tat auch sehr sättigend, unseren Geschmack trafen sie nicht, aber wer Energiebälle mag, sollte sie probieren.
Im kopiba trifft man auf Persönlichkeiten, auf Charaktere. Es ist ein Ort, der perfekt zu St. Pauli und der Schanze passt. Hier ist nichts steril oder langweilig, hier ist Leben in der Bude. Es wird das Gefühl erweckt, dass man hier sein darf, wie man ist. Ob eine Tasse Deathpresso, einem Cocktail am Abend oder dem Katerfrühstück danach, kopiba bietet für jeden etwas.
Ob du weinst, lachst, feierst, müde bist, (erfolg)reich, arm, Symphoniker oder Straßenmusiker, kopiba ist für dich da und weiß:
Alles wird gut.
Schön, dass es euch gibt.
Allgemeiner Hinweis
Dieser Artikel spiegelt eine persönliche Meinung und eine Art Momentaufnahme (Tagesform des Restaurants und der Tester) wider. Die Bewertung hat somit keinerlei wissenschaftliche Grundlage (es sei denn, diese ist angegeben).
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Es handelt sich bei diesem Artikel NICHT um einen gesponserten Post.