de maizière stört die toten.

foto: heinrich böll stiftung creative commons licence by sa

wenn ein innenminister einen tragischen vorfall wie jenen des germanwings-absturzes zum anlass nimmt, seine kontrollphantasien öffentlich auszuleben, dann ist das schlicht pietätlos. stellen wir uns mal genauer vor, welches bild diesen thomas antreibt, stellen wir uns vor, de maizière hätte sich bereits mit anfang des jahres mit seiner regressiven angstmache durchgesetzt. was wäre dann passiert?

in barcelona hätten alle passagiere des fluges von barcelona nach düsseldorf ihre reisepässe vorzeigen müssen.

gut. das ist vorstellbar.

wenn nun – was noch nicht bewiesen ist – wirklich der copilot andreas l. das flugzeug in voller absicht gegen die alpen geflogen hat, dann hätte ihn das vorzeigen der reisepässe daran sicher gehindert.

stumpfsinn. genau.

oder wenn gar – was eher unwahrscheinlich scheint – ein technischer defekt den absturz verursacht hat, dann wäre dieser defekt durch das vorzeigen der reisepässe verhindert worden.

nochmal stumpfsinn. genau.

wer machtphantasien a la “zurück in die zeit vor schengen” pflegt, ist ohnehin als innenminister fehl am platz, wenn er aber diesen stumpfsinn über leichen hinweg spricht, die noch nicht einmal sortiert, geschweige denn begraben sind, der stört er damit eklatant die totenruhe.

de maizière stört die toten.

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foto: heinrich böll stiftung creative commons licence by sa

Schlagwörter: absturz, barcelona, copilot, düsseldorf, germanwings, thomas de maizière, totenruhe

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