DC Animated Original: Der Man of Steel stirbt in “Superman Doomsday”

DC Animated Original: Der Man of Steel stirbt in “Superman Doomsday”

“Superman Doomsday”, 2007 von Bruce Timm, Lauren Montgomery und Brandon Vietti

Mit dem Kleinkrieg der beiden Comicverlage Marvel und DC, den sie auf dem großen Schlachtfeld Kinoleinwand führen, übersieht man schnell die kleinen Nebenschauplätze namens Home Releases. Und gerade hier hat DC die Nase vorn und hat wiederum den Konkurrenten Marvel um einiges an Qualität überboten. Jahr für Jahr erscheinen inzwischen drei neue Filme der DC Animated Originals Filmreihe, meistens abgeschlossene Geschichten, nicht aufeinander aufbauend, mit starken Sprechern (im englischen Original) und noch stärkeren Handlungssträngen, wenn auch oftmals mit einigen Änderungen durchzogen.

Das gilt auch für den 2007er Startschuss Superman Doomsday, frei nach dem vierteiligen Band Der Tod von Superman. Lex Luthor, der aus keiner Superman Geschichte wegzudenken ist, lässt mit seiner Firma LexCorp irgendwo in der Welt Bohrungen durchführen, nur um dabei ein Alienschiff freizulegen, aus dem der Supersoldat Doomsday entsteigt, der nun Chaos und Verwüstung über die Welt, speziell Metropolis bringt. Aber das ist nur ein Teil der Geschichte, die im Film in drei Kapiteln erzählt wird.

Die erste halbe Stunde erleben wir so den Aufstieg und Fall nicht nur Doomsdays, sondern auch Supermans. Sein Tod ist das Opfer das er bringen muss, um diesen scheinbar unaufhaltbaren Gegner davon abzubringen, Metropolis in Grund und Boden zu stampfen. Nach dem Tod des Man of Steel widmet sich der Film den Hinterbliebenen: Jimmy Olsen wird vom Daily Planet-Starfotografen zum Boulevard-Papparazzi, Lois Lane ertrinkt in Trauer, selbst Lex Luthor ist erzürnt über die Banalität von Supermans Ableben, für das er sich nicht einmal selbst zur Verantwortung ziehen kann.

Aber Lex Luthor fügt dem zweiten Kapitel einen Superman-Doppelgänger hinzu, als Klon erschaffen um über Metropolis zu wachen, in der Masse als Supermensch-Armee für Luthor gedacht um die Weltherrschaft zu erlangen. Doch dieser Klon nimmt es mit Recht und Ordnung ein wenig zu ernst. Er möchte schon Dinge verhindern, bevor sie überhaupt geschehen sind. Er ist radikal – so sehr dass sich schon bald ein Superschurke auf der Liste derjenigen wieder findet, die durch diesen Superman-Klon den Tod finden. Immerhin wird so – zumindest laut Klon – jedes Problem ein für alle Mal beseitigt.

Erst am Ende gibt es den alten Superman zurück. In schwarz gekleidet und mit langen Haaren. Aber im Herzen der wahre Man of Steel, der Metropolis von diesem Klon befreit.

Die Story funktioniert gerade wegen ihrer Häppchen-Struktur so gut. Es könnte eine dreiteilige Cartoonserie fürs Fernsehen sein, zusammen geschnitten für diese Langfilmversion. So bekommen wir einen ausgiebigen Kampf zwischen Superman und Doomsday geliefert, der fast die Hälfte des ersten Kapitels ausmacht. Wir bekommen Emotionen in dem Ausblick auf eine Welt ohne Superman, in der die Nebenfiguren in den Fokus gerückt werden und zum Abschluss dann das Aufeinandertreffen von Superman und Superman, immer untermalt mit dieser Klon-Thematik, die überzeugend mit Luthor im Hintergrund umgesetzt wurde.

Superman Doomsday setzt die titelgebende Idee des Jüngsten Gerichts thematisch wie auch mit dem Superschurken des ersten Kapitels gekonnt um, spielt gar mit dem Gedanken der Wiederauferstehung im dritten Kapitel, wenn der Film von den Regisseuren Lauren Montgomery, Bruce Timm und Brandon Vietti das Original gegen den Klon stellt. Auch wenn die Vorlage nicht detailgetreu umgesetzt wurde, so ist es dennoch ein starker Start für das DC Animated Originals Filmuniversum.

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