Bildquelle: Wikipedia
Öffnungszeiten: Dienstag - Freitag 9 - 17 Uhr
Samstag, Sonntag 10 - 18 Uhr
Preise: Erwachsene 5 €
Ermäßigt 4 €
Adresse: Lessingstraße 6
90443 Nürnberg
Das DB Museum (ehemaliger Name: Verkehrsmuseum) ist eines der ältesten technikgeschichtlichen Museen in Europa. Der Rundgang beginnt mit dem Thema "Ein Jahrhundert unter Dampf" (1835 - 1919). Es wird zum Beispiel die erste Eisenbahn in Deutschland gezeigt. Im Jahr 1835 wurde die erste Strecke zwischen Nürnberg und Fürth gebaut, 80 Jahre später verfügte Deutschland über ein Streckennetz von rund 62.000 Kilometer. Während die Ausstellung zeigt, dass die Eisenbahn am Anfang nur zum Transport von Maschinen und Baumaterialien eingesetzt wurde, entwickelte sie sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Massentransportmittel. Wirklich erstaunlich wie viele Originalzüge dieser Zeit im DB Museum stehen. Die Ausstellung ist sehr modern gestaltet und fotografieren ohne Blitz ist erlaubt.
Der zweite Ausstellungsbereich "Im Dienst von Demokratie und Diktatur" (1920 - 1945) zeigt erst den imposanten Aufstieg der Bahn mit der Gründung der Deutschen Reichsbahn. Dieser Ausstellungsbereich gibt Einblicke in die Arbeits- und Lebenswelt der Eisenbahner und die Organisation von Gewerkschaften. Ab 1933 folgt das dunkelste Kapitel der Bahn, die Bahn war im Zweiten Weltkrieg an den Verbrechen des Regimes unmittelbar beteiligt. Millionen Juden wurden mit Zügen der Reichsbahn in Konzentrationslager gefahren. Dieser Bereich des Museums wurde von Experten und Forschern des Zweiten Weltkrieg mitgestaltet, in der Ausstellung findet man auch ein großes Denkmal, das an die ermordeten Juden erinnert und gedenkt. Bis auf das Denkmal wurde dieser Ausstellungsbereich absichtlich in sehr dunklen Farben gehalten und nur ausreichend beleuchtet. Er endet mit der großflächigen Zerstörung des Streckensystems und dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Den dritten Ausstellungsbereich "Auf getrennten Gleisen" (1945 - 1989) widmet sich dem Wiederaufbau und die Teilung Deutschlands. Auch die Entwicklung der Eisenbahn in Ost und West ist ein großes Thema. Während die Eisenbahn im Westen ein sehr großes Thema war, entwickelte sie sich im Osten nur langsam. Es wird aber auch gezeigt, dass die Eisenbahn immer mehr Konkurrenz bekam, der Autoverkehr kam immer mehr auf, Flüge mit Flugzeugen wurden für immer mehr Leute erschwinglich. Busreisen kamen in den Trend. Alles Konkurrenz für die Bahn, die es so früher nicht gab. Auch Alltagsprodukte der DDR werden gezeigt.
Der letzte und vierte Ausstellungsbereich "Bahnhöfe im Wandel der Zeit" zeigt die Geschichte von Bahnhöfen. Am Anfang waren die Empfangsgebäude repräsentative Bauwerke und wurden schmuckvoll eingerichtet. Dieser Wartesaal war seinerseits aber nur für Kaiser, Könige und dem Adel. Aber auch die Geschichte der Geschäfte in Bahnhöfen ist sehr interessant. In den 1950er Jahren war fast in jedem Bahnhof eine Milchbar zu finden, später war in größeren Bahnhöfen Kinos oder Erotikkinos zu finden. Das Verkaufen von Pornografischen Inhalten war zu dieser Zeit übrigens verboten. Deshalb umgingen die Kinobetreiber dieses Gesetz mit einem Kniff. Man verkaufte für 10 oder 15 Mark eine Schallplatte, Getränke oder Gummibärchen, die pornographische Vorführung gab es gratis dazu. Mit der Umgestaltung von den Bahnhöfen flogen die Kinos aus den Bahnhöfen. Das heutige Bild wird von Zeitschriftenläden, und Fast Food Ketten geprägt. Damit ist Ausstellung beendet, man sollte sich mindestens 2, besser sogar 3 Stunden dafür Zeit nehmen. Der Museumsbesuch geht aber weiter, und zwar in Teil 2.
Teile der Ausstellung. Bildquelle: Wikipedia