Mit Jack Lemmon, Lee Remick, Charles Bickford, Jack Klugman, Alan Hewitt u.a.
Drehbuch: J. P. Miller
Regie: Blake Edwards
Genre: Drama
Dauer: 117 min
Farbe: Schwarzweiss
Ab hier schlägt Days of Wine and Roses ganz andere Töne an: So langsam schleicht sich der Alkohol in die Beziehung ein. Joe, der mit seinen Kunden regelmässig einen zwischern muss und darob zum Gelegenheitssäufer geworden ist, überredet seine Frau, sich seinem sporadischen Alkoholkonsum anzuschliessen; als es im Geschäft bergab geht, greift Joe öfter und länger zur
Days of Wine and Roses war ein US-Fernsehfilm aus dem Jahre 1958, verfasst von Drehbuchautor J.P. Miller und inszeniert von Regisseur John Frankenheimer. Vier Jahre später wurde derselbe Stoff unter demselben Titel nochmals verfilmt, diesmal für die grosse Leinwand, mit einem anderen Regisseur und in geänderter Besetzung (Charles Bickford wirkte allerdings in beiden Versionen als Kirstens Vater mit).
Da ich die Fernsehfassung von 1958 nicht kenne, werden hier keine Vergleiche gestellt. Ich kann nur für den Kinofilm sprechen, den ich wärmstens empfehle!
Sowohl Edwards als auch Lemmon erscheinen zunächst als seltsame Wahl für diesen Film, sind/waren sie doch in erster Linie für ihre komödiantischen Werke bekannt. Doch sie stellen hier eindrucksvoll unter Beweis, dass sie im ernsten Fach genau so glänzen konnten wie die besten ihrer Kollegen aus dem dramatischen Fach. Im Falle Lemmons muss sogar gesagt werden, dass er die Idealbesetzung für die Rolle des Alkoholikers ist; es wirkt umso eindringlicher, dass der Mann, von dem man Komisches erwartet, innerhalb eines Films zu einer tragischen, erbärmlichen Figur degeneriert und dabei eine derart erschreckend glaubwürdige dramatische Leistung abliefert. Die Absicht der Macher war, aufzuklären und abzuschrecken. Deshalb wird schonungslos gezeigt, was Alkoholismus bedeuten kann.
Und trotzdem haftet Days of Wine and Roses nichts Penetrantes, Aufklärerisches an. Gradlinig, ja nüchtern führt er uns den Abstieg eines Paars in die Hölle der vollständigen Abhängigkeit und damit des Selbstverlustes vor Augen – ein äusserst heikles Unterfangen, wenn sowas als Spielfilm aufgezogen wird, weil alle nur so tun, also ob. Doch sowohl Lemmon als auch Edwards hatten eigene Erfahrungen mit Alkoholabhängigkeit. Was Lemmon in einigen Szene hinlegt, wirkt derart authentisch, dass einem das Blut in den Adern gefriert. Auch Lee Remick hat Szenen von schockierend realistischer Intensität.
Regisseur Edwars führt das Ganze innerhalb der Konventionen der damaligen Zeit behutsam und feinfühlig und doch konsequent bis zum bitteren Ende – dem eine Coda folgt, die doch ein Fünkchen Hoffnung zulässt.
Die Visionierung von Days of Wine and Roses ist kein Spaziergang, dem Zuschauer wird einiges zugemutet. Sein grösster Effekt war, dass die Vereinigung der Anonymen Alkoholiker, die im Film eine entscheidende Rolle spielt, stärker ins öffentlichen Bewusstsein gerückt wurde.
Das Drehbuch: 10 / 10
Die Regie: 10 / 10
Die Schauspieler: 10 / 10
Gesamtnote: 10 / 10
Days of Wine and Roses wurde 1963 auch in den deutschsprachigen Kinos gezeigt; doch auf DVD oder Blu-ray sucht man ihn hierzulande unglaublicherweise vergeblich. In den USA und in England ist er auf DVD und Blu-ray erhältlich (Details siehe unter „Bestellung“).
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Auf Anfrage werde ich Ihnen diesen Film gerne aus England (DVD) oder den USA (Blu-ray) besorgen – bis zur Lieferung kann es allerdings bis 28 Tage dauern. Achtung: Die DVD (RC2) und die Blu-ray (Region 0) können auf allen im deutschsprachigen Raum handelsüblichen Geräten abgespielt werden.
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DVD: Reginalcode: 2; Sprache: Englisch, Spanisch Untertitel: English, Französisch, Spanisch, Niederländisch, Portugiesisch, Kroatisch, Slowenisch, Ungarisch, Dänisch, Isländisch, Schwedisch, Griechisch, Tschechisch, Rumänisch, Arabisch Extras: Commentary by Director Blake Edwards, Vintage Interview with Jack Lemmon; Preis: 16 € (inkl. Verpackung & Versandkosten)
Blu-ray: Regionalcode: Keiner; Sprache: Englisch, Untertitel: Englisch, Extras: Theatrical Trailer, Commentary by Director Blake Edwards, Vintage Interview with Jack Lemmon; Preis: 19 € (inkl. Verpackung & Versandkosten)