Dawa – Reach

Von Pressplay Magazin @pressplayAT

Dawa – Reach

6Pop

Dawa gehören definitiv zu der Sorte von Bands, von denen man zumindest schon mal gehört hat, wenn man sich ein wenig mit Musik aus Österreich beschäftigt. Die vierköpfige Band sticht allein schon aufgrund ihrer ungewöhnlichen Besetzung hervor: Percussion, Cello und Gitarre. Mit ihrem neuen Album Reach setzen sie den musikalischen Weg fort, den sie seit ihrer Gründung im Jahr 2010 kaum verlassen haben.

Direkt, fast schon roh erscheinen die ersten paar Sekunden auf Dawas Album Reach. Von Anfang an wird dieses von einer Art Charme ummantelt, den man sonst eher bei Aufnahmen von Unplugged-Konzerten vermuten würde. Das passt sehr gut zu Dawa und das kennt man auch von früheren Releases. Der dezent sanfte Gesang wird etappenweise von den überraschend lauten und starken Bässen ein wenig in den Hintergrund gedrängt, was aber nicht unbedingt als störend zu beschreiben ist.

Rhythmisch aufregender – oder zumindest ein wenig anregender – geht es mit Speed Of Light weiter. Die beiden Stimmen von Sänger John Dawa und der Percussionistin Barbara Wiesinger bilden eine sehr interessante Mischung und liefern so die nötige Würze, die Speed Of Light sicherlich zu einer der Nummern auf Reach machen. Die dritte Nummer des Albums,  Intro Samba, ist wohl als kurzes Interlude gedacht und leitet zu Open Up über. Wer nicht glaubt, dass Dawa und Clubbing zusammenpassen, der sollte da wohl etwas genauer reinhören.

Viel atmosphärischer und etwas bedächtiger geht es mit Child Of The Sun weiter. Fast schon meditativ wird durch das rezidive Spiel der Instrumente eine sehr positive Stimmung aufgebaut. Put It Away sticht besonders durch den Gesang von Barbara Wiesingers hervor, verlässt aber sonst nicht die Richtung, die die Songs davor eingeschlagen haben. Ruhig, fast schon besinnlich, werden Phrasen und Elemente wiederholt und in ein wohlig warmes Gesamtpaket geschnürt.

White Walls ist schließlich das, was dem Album bis jetzt ein wenig gefehlt hat. Endlich etwas mehr Würze und Abwechslung gefolgt von einem gleichnamigen Outro. Letzte Nummer des Albums ist Wait Another Day. Im Gitarrenspiel wird ein sehr scharfer und rhythmischer Anschlag nur leicht angedeutet, so dass man zwar die Idee vom Rhythmus vermittelt bekommt, diesen aber niemals wirklich auf der Aufnahme hört. Das baut in diesem Fall über den ganzen Song hindurch Spannung auf, die sich nie entlädt.

Insgesamt haben Dawa auf ihrem Album Reach sehr gute Arbeit geleistet. Man hätte es natürlich viel größer und voller produzieren können, aber das hätte eben jenen Charme genommen, den die Band ausmacht. Etwas mehr Abwechslung wäre trotzdem nicht schlecht gewesen.

Dawa – Reach, Las Vegas Records, dawa-official.com


Autor

Phillipp Annerer

Aufgabenbereich selbst definiert als: Irgendwas mit Medien. Findet: “Wir brauchen irgendwas leckeres zu Essen” (Der Bär im großen blauen Haus) zutreffend.


 
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