David Berger im Interview

David Berger

In der Münchner Abendzeitung von gestern ist ein Interview mit David Berger erschienen. Das an sich ist löblich, wenn auch an sich nicht berichtenswert (obwohl ich zwar sein Buch gelesen, aber noch immer nicht rezensiert habe…).

Was mir an dem Artikel auffällt: Obwohl die Überschrift “Dieser Theologe behauptet: “Jeder zweite Priester ist schwul” (was sehr an Schlagzeilen des Vier-Buchstaben-Blattes erinnert – und den “Skandal”-Ruf und damit eine Wertung gleich beinhaltet)… was wollte ich sagen? Ach so, ja: Was mir daran auffällt sind vor allem die Kommentare.

Ich habe sie alle gelesen – es sind ja nicht viele. Mir scheint, dass selbst in Bayern klar ist, dass an der Aussage nichts Verwunderliches mehr ist. Im Gegenteil scheint das eher als “normal” und nicht als aufregenswert zu gelten. Das finde ich spannend.

“Was er erzählt ist ja nicht wirklich etwas Neues…”
“50 % Priester sind schwul 30 % haben ein verstecktes Gspusi und 20 % sind pädophil.”
“Schon 1998 veröffentlichte eine katholische Kirchenzeitung die Aussage, dass ca. 10 % der aktiven Priester und ca. 50 % der Priesterseminaristen homosexuell sind.”

Das sind Zitate aus den Leserzuschriften/Kommentaren. Und das finde ich tatsächlich bemerkenswert. Denn wenn selbst in einem nun wahrlich katholischen Land wie Bayern die Tatsache, dass es schwule Priester gibt, niemanden mehr verwundert (eher im Gegenteil), dann zeigt sich der Abstand, den Meissner und andere Kirchenfürsten vom “wahren Leben” haben um so deutlicher – resp. ihre abgrundtiefe Verlogenheit (denn sie wissen all das auch ganz sicher).

Nic


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