Datenschützer schlagen Alarm – nicht nur Apps versuchen Ihr Leben auszuspionieren, auch Ihre Kleidung tut es

Die Aufregung über Spionageattacken einiger Apps ist noch nicht ganz abgeklungen, da erreicht uns eine neue, wirklich mehr als bedenkliche Hiobsbotschaft. Wer hätte sich vorstellen können, dass wir mittels unserer Kleidung ausspioniert werden?!

Möglich macht es die sog. RFID-Technologie. Die radio-frequency identification ermöglicht die automatische Identifizierung und Lokalisierung von Gegenständen oder Lebewesen zur Erfassung von Daten. Manch ein Tierbesitzer kennt das System, bestehend aus Transponder, der dem Tier implantiert wird und einen eindeutigen Code enthält. Mit einem Lesegerät zur Erfassung dieser Kennung lesen Sie die enthaltenen Daten aus. Was bei Tieren von großem Nutzen ist, dürfte Ihnen als Mensch wohl nicht so angenehm sein. Die Lesegeräte sind frei verkäuflich über das Internet zu beziehen. Es soll sogar mittlerweile eine App existieren, die diese Daten ebenfalls erfassen kann. So ist es theoretisch ein leichtes von Ihnen ein Bewegungsprofil zu erstellen. Das es hierbei nicht nur reine Theorie handelt, beweist ein entsprechendes US-Patent, dass u. a. darauf abzielt, mit Hilfe von RFID-Chips das Konsumverhalten eines Kunden zu dokumentieren.

Sehen Sie dazu das Video RFID – geniale Möglichkeiten und mögliche Gefahren

 

Wer bei der nordrhein-westfälischen Modefirma Gerry Weber ein Kleidungsstück erwirbt, bekommt als ‘Dankeschön’ automatisch einen RFID-Chip dazugeliefert. Mit diesem ist das Kleidungsstück und damit Sie eindeutig identifizierbar. Gerry Weber wirbt auf seiner Homepage sogar damit: Der Nummerncode sei “in einer Datenbank hinterlegt. Dadurch erhält jeder Gegenstand mit RFID-Transponder eine unverwechselbare Identität.” Und weiter heißt es: “Das ‘normale’ Pflegeetikett wurde zum textilen RFID-Etikett erweitert, das die Warensicherung, Herstellerangaben zur Pflege und den Elektronischen Produkt Code vereint.” Darüber informiert Gerry Weber zwar mit einem Flyer in seinen Geschäften, der aber so an der Kasse platziert war, das er von den meisten Kundinnen übersehen wurde. Zumindest war dies unser Eindruck in zwei Gerry Weber Geschäften in München.

Der Chip ist aus acht Meter Entfernung lesbar. So kann jeder, der das entsprechende Lesegerät oder die App auf dem iPhone besitzt Sie überall unbemerkt ‘orten’.

Diese Ungeheuerlichkeit hat der Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e. V. (FoeBuD) aufgedeckt. Die Datenschützer stellten sich mit einem handelsüblichen Lesegerät für RFID-Chips vor einem Laden der Modefirma in Bielefeld auf. Der WDR filmte diese Aktion und berichtete in seinem Magazin “markt” am Montag über die Aktion von FoeBuD und die RFID-Chips in den Kleidungsstücken.

 

 

Die Sendung wird morgen, Mittwoch, 18. Januar, um 14:15 Uhr im WDR-Fernsehen wiederholt.

Die Sendung kann auch eine Woche lang nach Ausstrahlung auf der Webseite www.wdr.de./tv/markt/ abgerufen werden.

Abschließend bleibt mir nur zu sagen, ich habe bisher, auf Grund einer Allergie die Etiketten im Nackenbereich herausgetrennt, werde dies aber nun mit allen in der Kleidung befindlichen Etiketten tun.

 


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