Für die nachwachsende Generation ist das Internet Teil ihrer Kommunikation und fester Bestandteil des Lebens und nicht irgendeine abstraktes virtuelles “Irgendwas”. Wenn ich Ihre Maßstäbe ansetze, dann ist das gute alte Telefonbuch eines der schlimmsten Datenschutzvergehen überhaupt. Das Google-StreetView Getöse war so grotesk, dass sich Street-View-Verweigerer mit Namen und Adresse vor ihrem Haus ablichten ließen und es auf die Titelseite der Tagespresse schafften (“Wir lassen uns nicht fotografieren“!). Mal darüber nachgedacht, dass sich gepixelte Häuser bei Dieben nur noch viel interessanter machen? Oder dass der schlimme Dieb in Google Earth (seit Jahren ohne Protest online) viel besser einsieht, was hinterm Zaun los ist und wo eventuelle Fluchtwege sind?
Fragen wir uns mal bei all der Hysterie, warum Unternehmen Daten von uns sammeln. Um uns zu erpressen? Nein – eigentlich nur, um uns mit gezielter Werbung noch mehr Geld aus dem Portemonnaie zu ziehen. Aber auch das wäre eine Entscheidung eines jeden selbst. Wenn also am Ende der ganzen Datensammelflut als Ergebnis steht, daß ich mehr auf mich zugeschnittene Werbung bekomme, ist das nicht ganz so furchtbar wie Sie sich das vorstellen. Im Gegenteil. Das wäre endlich mal ein Fortschritt.
Einen der lesenswertesten Artikel zum Thema Datenschutz im Internet hab ich neulich bei der Welt Online gefunden: Fotografiert die verschleierten Häuser! Könnte ich so abschreiben! So, und nun wieder alle an die Arbeit!
Achja: Dieser Artikel stellt die subjektive Meinung des Verfassers dar. Jeder der das irgendwie anders sieht, kann damit auch glücklich werden!