Daten Schwedens, 9. Oktober

Schweden - Politik
In einem Beitrag in der Tageszeitung Svenska Dagbladet fordert Ebba Busch Thor die schwedische Regierung dazu auf einen Kampf gegen die Bettelei zu führen, da dies kein menschenwürdiges Leben sei. Die Vorsitzende der Christdemokraten behauptet dabei, dass die Bettler nur in der Heimat ihre Situation verbessern können und will daher durchsetzten, dass niemand mehr in Schweden vor einen Geschäft oder einem anderen Gebäude mehr Geld sammeln, eine Zeitschrift zum Verkauf anbieten oder auch Flugblätter verteilen darf ohne dass der Besitzer des Gebäudes dies ausdrücklich genehmigt hat. Flüchtlinge und Bettler sollen auch in großem Masse ausgewiesen werden. Der einzige positive Zug Busch Thors ist dabei, dass sie auch Europa auffordert Druck auf Rumänien und Bulgarien auszuüben, damit Roma dort nicht mehr diskriminiert werden.
Schweden - Politik
Schwedens Vereinigung der Gemeinden und Regionen SKL warnt die schwedische Bevölkerung, auf Grund der hohen Einwanderung, vor einem kommenden Steuerschock, da den Gemeinden durch Flüchtlinge sehr hohe Kosten entstehen, nicht zuletzt deswegen, weil sie bei der Unterbringungen von Flüchtlingen in privaten Unterkünften weitaus mehr bezahlen müssen als sie von der Regierung ersetzt bekommen. Dabei ist nicht zu vergessen, dass in vielen Gemeinden zusätzlich eine Überalterung der Bewohner stattfindet, was ebenfalls hohe Kosten verursacht. Diese Steuererhöhungen können auch das politische Bild des Landes ändern und nach rechts führen.
Schweden - Wirtschaft
Stefan Ingves, der Präsident der schwedischen Reichsbank schreibt in einem Beitrag in den Dagens Nyheter, dass der Amortierungszwang in der vorgesehenen Form auf keinen Fall ausreichen wird um die extrem hohe Verschuldung der schwedischen Bevölkerung zu bremsen und gegen eine Wirtschaftskrise zu schützen. Nach  Ingves muss auch festgelegt werden wie hoch die Schulden einer Familie bei gewissem Einkommen sein dürfen und Zinsen beim Hauskauf dürfen nicht mehr als steuernmindernd betrachtet werden, davon abgesehen, dass auch der vorgesehene Amortisierungszwang zu gering angesetzt ist. Schon heute liegen, statistisch gesehen, die Schulden eines schwedischen Haushalts bei 175 Prozent des zur Verfügung stehenden Einkommens und wird in zehn Jahren bei weit über 200 Prozent liegen.
Schweden - Arbeitswelt
Eine Studie des schwedischen Finanzamts von rund 50 Reinigungsfirmen, die für zwei große Lebensmittelketten und eine Hotelkette arbeiten, belegt, dass sich etwa zehn Prozent dieser Firmen in einer Grauzone befinden oder kriminell sind, da sie Teile der ausbezahlten Löhne von den Angestellten zurückfordern oder illegal in Schweden lebende Personen geradezu als Sklaven ausnutzen um ihre Preise drücken zu können. In mehreren Fällen konnte das Finanzamt auch feststellen, dass die Firmen Schulden ansammelten um in Konkurs zu gehen, wobei die Schulden mit dem Konkurs verschwinden, und jedes Mal ermöglichen unmittelbar eine neue Firma mit ähnlichem Namen gründen um die alten Aufträge behalten zu können.
Schweden - Ausbildung/Recht
Eine Regierungskommission schlägt Kultusminister Gustav Fridolin vor das Öffentlichkeitsrecht ab Juli 2017 auch bei Privatschulen einzuführen, was bedeuten würde, dass diese dann ebenfalls alle Dokumente öffentlich zugänglich machen sollen. Da dies auch eine Umstrukturierung der Privatschulen nötig macht, werden Privatschulen dann höhere laufende Kosten aufweisen, was die Regierung möglicherweise ersetzen wird. Bisher widersetzen sich die meisten der Privatschulen Schwedens dieser Idee.
Schweden - Verkehr
Nachdem in mehreren Ländern Kopfhörer beim Fahrradfahren verboten sind, in England sechs Radfahrer mit Kopfhörern in zwei Wochen im Verkehr starben und in Schweden die Anzahl der Unfälle mit Fahrrad stark ansteigen, erwägt die schwedische Regierung ebenfalls ein Verbot von Kopfhörern auf dem Fahrrad einzuführen, da diese vom Verkehr ablenken und die Reaktionsfähigkeit reduzieren. Der Zusammenhang zwischen dem Tragen von Kopfhörern und der Anzahl der Fahrradunfälle wurde bisher nicht untersucht.
Schweden - Tourismus
Kaum ein Land wird in der internationalen Presse so verherrlicht wie Schweden, auch wenn es sich dabei nur um Vorurteile handelt, da die Bevölkerung nicht unbedingt blauäugig und blond ist, nicht grundsätzlich zum Alkohol neigt, Sex kein Volkssport ist und man in Lappland keine Eisbären zu Gesicht bekommt. Der neueste Ruf, der durch die Welt eilt, ist nun, nach dem idealen Wohlstandstaat, die Aussage, dass man in Schweden nur sechs Stunden am Tag arbeitet und dabei auch noch gut verdient. Bedauerlich, dass die Mehrheit in Schweden immer noch acht Stunden am Tag arbeitet und Callcenter Angestellten oft nur sieben Euro die Stunde bezahlen, aber es gibt eine Hand voll Gemeinden und einige Firmen, die tatsächlich den Sechs-Stunden-Arbeitstag testen.
Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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