Manche Menschen verwechseln Selbstpreisgabe mit Selbstaufgabe. Was mir auffällt – es sind mehr Männer als Frauen darunter, die nach diesem Prinzip leben. Früher dachte ich immer, dass wir zu viel John Wayne gekuckt oder Lucky Luke gelesen haben. Mittlerweile sehe ich das differenzierter. Für viele Jungen war das sich zurücknehmen, das still und schweigsam werden ein probates Mittel, um mit ihrer Umwelt zurecht zu kommen. Immer dann, wenn sie laut, frech und ungestüm wurden – sind sie gemaßregelt worden. Und zwar dahingehend, doch bitte still und freundlich zu sein.
Kinder können Gedankenlesen
Und da das permanente Anecken keinen Lebens-Spaß macht, werden diese Postulate von außen verinnerlicht. Der Junge verstummt. Klärt viel mit sich selbst und zieht sich eher zurück, als dass er etwas von sich preisgibt, für das er gemaßregelt und lächerlich gemacht werden kann. Perfekte Tarnung. Und da die meisten Jungen zum größten Teil von Frauen erzogen wurden, richtet sich diese Strategie vor allem gegen alles, was von Frauen an die mittlerweile Männer herangetragen wird. Gelernt ist gelernt.
Und wenn dann ein solcher nach außen hin distanziert erscheinender Mann auf eine Nähe suchende Frau trifft – ist das Beziehungs-Chaos komplett. Je mehr sie versucht, näher an ihn ran zu kommen, desto mehr verschmilzt er mit der weißen Mann: Eine neue, gemeinsame Lebensaufgabe ist geboren. Die gute Nachricht: Alles, was gelernt wurde kann auch wieder verlernt werden …. wenn man(n) will und frau lässt….