Das Zeiträtsel (früher: Die Zeitfalte) erzählt die Geschichte der 13jährigen Meg und ihres Bruders Charles, deren Vater vor einiger Zeit spurlos verschwunden ist. Erst durch das Erscheinen dreier schrulliger Damen, die den Aufenthaltsort des Verschollenen zu kennen glauben, erfahren die beiden Kinder, was für Ausmaße das bevorstehende Abenteuer einnehmen wird, das auf sie wartet, wenn sie ihren Vater retten wollen. Denn das Ziel ihrer Reise befindet sich außerhalb der Erdatmosphäre und hält eine dunkle Macht für sie bereit.
Zwischen den Deckeln dieses Romans entdeckt man einerseits ein ganz typisches Kinderbuch: die Handlung nimmt schnell an Tempo auf, die Sprache bleibt einfach zu verstehen und mit Ausschmückungen wird sparsam umgegangen. Andererseits verbirgt sich auf den Seiten eine sehr originelle Geschichte, die die Vorstellungskraft ihrer Leser*innen stark beansprucht. Das hat mir sehr gefallen, weil man nie wirklich ahnen konnte, was als nächstes geschieht. Zwar war der Ausgang des Buches vorherzusehen, doch konnte man nicht klar fassen, wie es dazu kommen würde.
Sehr gestört haben mich dafür die gestelzten und auch unauthentischen Dialoge, vor allem dann, wenn die Kinder zu sprechen begannen. Bei einem der Charaktere war das zwar beabsichtigt, aber grundsätzlich fand ich die Kindlichkeit der Figuren nicht überzeugend dargestellt. Vielleicht ist dies der "veralteten" Übersetzung zuzuschreiben, die noch aus den 80er Jahren stammt und eine Überarbeitung gebraucht hätte. Auch ging mir stellenweise alles viel zu schnell, sodass mich die eigentlich so außergewöhnliche Handlung nicht ganz für sich gewinnen konnte. Alles passiert Schlag auf Schlag, die Personen bleiben dabei eher flach und allem fehlt die nötige Tiefe um wirklich gut zu sein.