letzte Woche hatte ich beim "Gemeinsam Lesen #26" geschrieben, dass ich gerade "Das zärtliche Alphabet des Don Júbilo" von Laura Esquivel angefangen hatte und noch nicht recht wusste, was ich von dem Buch halten sollte. Mir schien es zu langatmig zu sein und außer Beschreibungen konnte ich keine Geschichte dahinter erkennen. Hat sich mein Eindruck nach mehr Seiten bestätigt? Das werde ich euch gleich verraten;-)
Kurze Zusammenfassung (Quelle: edition Lübbe):
"Hörst du das Singen des Sandes?" fragt der kleine Júbilo einst seine Großmutter auf dem Weg zum Strand. Es gibt kein Geräusch, das er nicht versteht, nichts bleibt ihm verborgen, denn Júbilo hört bis in die Seele der Menschen, nimmt ihre geheimsten Gedanken, ihre innigsten Wünsche und Sehnsüchte wahr. Seine Begabung entsprechend wird er Telegraphist, denn er, der das Licht der Welt nicht weinend erblickte, sondern mit einem Lächeln auf dem Gesicht, ist dazu geboren, zwischen den Menschen zu vermitteln. Nur ein einziges Mal entgeht ein Hilferuf dem sonst so perfekten Gehör, und daraufhin droht Júbilo das Wichtigste in seinem Leben zu verlieren: seine über alles geliebte Frau...Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich sehr positiv überrascht. Nachdem ich es anfangs so langweilig fand, hat mich doch die Geschichte von Don Júbilo sehr berührt. Seine Fähigkeit mit seinen Telegrammen und mit seinen Worten Menschen zusammen zu tun und Konflikte zu verhindern hat mich sehr beeindruckt. Die Welt braucht mehrere Don Júbilo!
Es gibt Leute, die mehr Feingefühl haben, das ist einfach so aber seine Gabe war etwas besonders. Als er krank im Bett liegt, spürt er sogar wenn es regnet obwohl er es nicht sehen kann. Don Júbilo ist ein sehr aufmerksamer Mann, der alles spürt und diese besondere Gabe wird ihm manchmal das Leben schwerer machen als wenn er nichts wusste.
Ich hätte ihm ein glücklicheres Leben gewünscht, ohne Dramen aber am Ende glaube ich, dass er sich kein anderes Leben gewünscht hätte. Er hatte die Frau geheiratet, die er über alles liebte und die für meinen Geschmack ziemlich egoistisch war und ihm viel unter Druck setzte. Sie gab ihm nie das Gefühl, dass sie mit ihm wunschlos glücklich war, dadurch hat Don Júbilo ständig Angst, sie zu verlieren.Auch am Ende schafft sie nicht mir sympathisch zu werden trotz ihrer versöhnenden Geste gegenüber Don Júbilo.
Schön in diesem Buch fand ich auch, mehr über die Telegrafisten zu lernen. Ich vergesse leider oft, dass es vor den Emails und dem Telefon eine andere Kommunikationsform gab.
Es ist ein Buch fürs Herz, aber man sollte gefasst sein, dass der Einstieg in der Geschichte ein bisschen schwierig sein kann..