Das Zahnrad
Zahn um Zahn fügt es sich ein. Ohne Rechts- und Linksbewegung, ständig fest und im Einklang mit seinen Kollegen. Ein Uhrwerk für die Ewigkeit, in dem Zeit keine Rolle spielt. Ob groß oder klein, jeder passt sich an. Mit Hebeln verbunden wie ein Krückstock, die Alten mit den Jungen. Das Zahnrad ist Perfektion, es scheint alles zu stimmen. Vergessen habe ich wohl, dass es geölt werden muss, um nicht zu verrosten. Nichts scheint unsicher von Vergänglichkeit. Dennoch ist es ein Vorbild für die Menschenwelt, in der zu viele abdriften, sich lossagen vom Geliebten, von einer funktionierenden Welt kann keine Rede sein. Ich mag sie, die Großen und Kleinen unter den Zahnrädchen, die uns immer wieder Glück bescheren. Denn sie halten zusammen und im Gegensatz zu uns passt alles.
(c) Roman Reischl, August 2013