Ich gehe nicht mit allen Aussagen Elsässers mit bzw. ich hätte einige Einwände zu äußern, die ich aber an dieser Stelle außen vor lasse.
Was mich allerdings im Moment interessieren würde, ist die Tatsache, wie ein derart aufwendig gestaltetes Magazin, das zudem bundesweit an allen relevanten Kiosken vertrieben wird und systemkritisch daherkommt, finanziert wird.
Mich würde auch interessieren, ob es das Lizensierungsverfahren der Alliierten für Zeitungen und Zeitschriften nicht mehr gibt.
Vielleicht werden wir zukünftig von Herrn Elsässer darüber aufgeklärt.
Ich möchte Herrn Elsässer keineswegs unterstellen, dass sein Magazin "compact" einen bewußten niederschwelligen Bestandteil der psychologischen Kriegsführung der NATO abgibt. Das liegt mir fern.
Hätte ich einen diesbezüglichen konkreten Anhaltspunkt, wäre das obige Video auf dieser Seite nicht veröffentlicht worden.
Doch bin ich nicht naiv genug, um mir nicht eine gewisse Skepsis bewahrt bzw. angeeignet zu haben.
Für mich ist lediglich offenkundig, dass Elsässer unmöglich das "compact-Magazin" allein durch Eigenkapital finanziert.
An einer vorbehaltlosen Pressefreiheit hierzulande ist auch nicht zu denken.
In der BRD gründet niemand einfach so und mir nichts dir nichts ein Hochglanz-Magazin, das zudem, wie gesagt, dermaßen systemkritisch daherkommt.
Dafür benötigt es Unterstützer und Geld.
Der solide Kai-Homilius-Verlag, für den Elsässer aktiv ist, wird einen derartigen finanziellen Kraftaufwand allein nicht bewerkstelligen können.
Elsässers frühere Partner aus den Reihen der "Konkret" (herausgegeben von Ulrike Meinhofs Ehemann), der "jungen Welt" oder die Ex-Genossen vom "Kommunistischen Bund" kommen ebenso wenig als Antwort in Frage.
Möglicherweise sitzen die Geldgeber im nicht von der NATO kontrollierten Ausland.
Diese Kreise könnten ein Interesse daran haben, dass man in BR Deutschland plötzlich ein Magazin diesen Formates freiweg erwerben kann.
Die Frage des Lizensierungsverfahrens wäre dann auch gelöst, weil ein Interessierter am Magazin Russland sein dürfte. Nicht nur Russland hat ein Interesse an Gegenpropaganda.
Das alles ist allerdings reine Spekulation.
Dass es diese Möglichkeiten gibt und Elsässer noch nicht einmal über diese möglichen Sachverhalte in Kenntnis sein muss, lässt sich aus der jüngsten Geschichte heraus erklären.
Man nehme da nur den von der CIA gesteuerten und finanzierten "Kongress für kulturelle Freiheit".
Namhafte linke Zeitungen, linke Intellektuelle und bekannte Schriftsteller haben sich damals einspannen lassen, ohne auch nur zu ahnen, für wen sie wirklich arbeiteten.
Nochmals, ich möchte kein böses Blut sähen, doch ich suche nach Antworten.