Das “Women of the World”-Festival

Das “Women of the World”-Festival

Frankfurt - Stadt der Banken, der Anzugträger und musikalisch vielleicht die Stadt des Techno. Für mich ist Frankfurt seit letzter Woche etwas Neues: Festivalstadt!

Das vierte Mal ging das Women of the World Festival 2015 an den Start - drei Mal haben wir es verpasst, aber das passiert uns nie wieder.
Bei jedem Konzert, an jeder Location spürte man das Herzblut der Veranstalter, die sich mit viel Liebe und Aufmerksamkeit der Planung und nun den Gästen widmeten. Innerhalb von vier Tagen trat eine bunte Mischung an Künstlerinnen auf, die wir in dieser Kombination noch auf keinem Festival hatten.

Am Mittwoch ging es los. Leider müssen wir uns an einem Abend für ein Event entscheiden - aber die Auswahl fiel uns nicht schwer. Caro Emerald spielte in der Alten Oper, aber wir entschieden uns für die wahrscheinlich einmaligen Konzerte im Gibson, was wir zu keiner Sekunde bereut haben. Ella Eyre
Mcg, Seinabo Sey - was eine super Kombination und was für tolle Künstlerinnen mit unglaublichen Stimmen.
So muss ein Festival starten!

Am Donnerstag entschieden wir uns für die Jugendkirche St. Peter im Herzen Frankfurts - direkt hinter der Zeil. Ein Konzert in einer Kirche hat schon etwas Besonderes. Der Abend startete mit Kovacs. Die junge Sängerin hat einen guten Ersatz für die mangelnde Haarpracht gefunden, welche gleichzeitig ihr Markenzeichen ist: Ein flauschiger Pelz-Hoodie. Mit jedem Lied wurden wir sicherer, dass diese Frau den nächsten James-Bond-Soundtrack einsingen sollte!

Danach kam Alin Coen Band, auf die ich mich schon sehr gefreut habe auf die Bühne. Ihr habt ihn sicherlich auch, diesen einen Herzschmerz-Künstler, den ihr euch auf die Ohren gebt, wenn gerade mal alles so richtig doof ist, mit dem Herzchen. Alin hatte mich da ganz gut begleitet und mich auf dem Konzert dafür leider enttäuscht. Da das neue Album vornehmlich englischsprachige Songs enthält, wurde es natürlich gespielt. Was verloren geht, ist die Magie der Worte in Kombination mit Alins sanfter Stimme. Schade.

Und dann kam er - der Freitag, in der Alten Oper zu Frankfurt. Ich muss zu meiner Schande gestehen ihn völlig unterschätzt zu haben. Liz Wright und Iyeoka standen nicht im in meinem Fokus, aber ich wurde sowas von überrascht - nein, ich wurde mitgerissen! Als erstes betrat Iyeoka in einem weiten afrikanischem Mantel die Bühne, stellte sich und ihre Band vor, legte den Mantel ab und stellte ihren persönlichen „special-guest" vor, und das zwei Monate vor der Geburt! Das Konzert mit der hochschwangeren Künstlerin war sehr toll und Iyeoka stand danach im Foyer ihren Fans für Fragen und wie sie betonte, auch zum Babybauchstreicheln zur Verfügung. Ist das nicht sympathisch!?
Liz Wright hingegen ist eine Größe am Jazz-Funk-Soul-Himmel und das absolut zurecht. Als Fotografen sitzen wir ja eh recht wenig, aber da musste man einfach aufstehen und tanzen.
Alles in allem, ein wirklicher Höhepunkt, der unterschätzte Freitag.

Der Samstag in der Alten Oper war so richtig vollgepackt. Gestartet ist er, mit der mir unbekannten Tina Dico. Die Dänin stand mit Gitarre und Band auf der Bühne und hat mit teils seichtem aber auch durchaus rockigen Einlagen das Publikum begeistert.

„...und dann kam Dillon". Genauso und nicht anders hatten einige den Auftritt im Nachhinein kurz umrissen. Leider mit wenig Begeisterung.
Die junge Brasilianerin, die in Deutschland lebt und studiert, gefiel mit ihrem reduziert minimalistischen Sound und Bühnenauftritt nicht jedem und polarisierte stark. Auch ich habe mir manchmal gewünscht, dass die ausgezeichnete Pianistin, weniger elektronische und mehr akustische Elemente eingebaut hätte. Die stroboskopartigen Lichteffekte, waren mir zu viel - aber vielleicht sollte man auch die Augen schließen - um sich besser auf die Musik konzentrieren zu können. Leider ein sehr anstrengendes Erlebnis.

Einen wirklich schönen Abschluss für dieses bezaubernde Festival lieferte die Schweizerin Sophie Hunger. Ihr Programm, zu dem sie meinte sie hätte es, speziell an die Alte Oper angepasst, war wirklich rund und harmonisch. Man konnte die Entwicklung der Künstlerin super nachvollziehen, die sowohl Songs in schwyzerdütsch, english und hochdeutsch zum Besten gab. Das Publikum, welches auch die letzten Plätze ausfüllte, dankte es ihr mit standing ovations.

Ich habe es schon angekündigt und ich bleibe dabei: Das Women of the World Festival ist ein Herzensprojekt der Veranstalter, welches sich sofort in unser Herz gespielt hat.

Wir kommen wieder!
Euer Tobi


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