Die Kundin holt zum wiederholten mal Schmerzpflaster –
Schmerzpflaster gibt es grob gesagt in 2, nein 3 Varianten. Die älteste Variante ist wie die ABC Pflaster. Sie enthalten hautreizende und durchblutungsfördernde (und damit wärmende) Wirkstoffe wie Capsaicin und ätherische Öle, sowie manchmal Wintergrünöl. Die andere Möglichkeit sind Pflaster mit Schmerzstillenden und Entzündungshemmenden Wirkstoffen wie auch in Voltaren und ähnlichen. Und ganz neu gibt es noch die Wärmepflaster, die selber Wärme generieren: wenn man sie öffnet, gibt es eine chemische Reaktion – die heizen während Stunden selbst.
Jedenfalls …(wo war ich?) … die Kundin holt von der Hautreizenden Sorte und die Pharmaassistentin erzählt ihr noch ein bisschen etwas darüber– nämlich, „dass man sie – eben weil sie die Haut reizen, nicht ständig draufhaben soll. Es ist besser zwischen den Pflastern einen Tag Pause zu machen, damit die Haut sich wieder erholen kann …“
Kundin (abwehrend): „Nein, nein! Sagen sie das nicht! Ich will das nicht hören.“
Pharmaassistentin: „Äh … ok?“
Kundin: „Ich kann mir nicht leisten, dass das passiert. Die Pflaster helfen mir.“
… und solange man nichts sagt, bekommt sie auch keine Probleme?
Das ist so ein Dilemma, das wir täglich haben: Wieviel von den möglichen Nebenwirkungen sollen wir erwähnen? Worauf alles hinweisen? Manche Sachen – wie das manche Tabletten die Reaktionszeit – und damit z.B. die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen sagt man besser jedesmal. Bei manchen Kunden sagt man lieber so wenig wie Möglich oder gar nichts, weil die ganz sicher jedes mögliche Problemchen auch bekommen, wenn sie davon wissen. Und dann gibt es so die Grenzfälle …
Wieviel wüsstet ihr denn gern vom Medikament – respektive, angenommen, ihr lest die Packungsbeilage nicht … auf welche Nebenwirkungen wollt ihr unbedingt hingewiesen werden? Die häufigsten? Die „wichtigsten“? Die schlimmsten? Alle??
Oder lest ihr alle die Packungsbeilage und beschliesst dann (weil das so abschreckend ist) das Medikament gar nicht erst zu nehmen?