Einige Jahre lang haben sie es versucht. Widerstand leisten gegen die unerträgliche Amerikanisierung des Lebens, der Sprache. Internet? Was sollte das sein? Knallharte deutsche Männer, die im Spektrum rechts der CDU zu Hause sind, erfanden den Begriff "Weltnetz" für die "Datenautobahn" (Helmut Kohl), die das Vaterland mit Benutzern in Sambia, Gambia, Südafrika und Amerika verbindet.
Seitdem haben die Rechtsextremisten, Rechtsextremen und Rechtsradikalen nach freierfundenen Forschungsergebnissen von Fachmagazinen wie jugendschutz.net die Herrschaft im Internet übernommen. Es gelingt ihnen dort seit Jahren, "immer mehr" (dpa) Bereiche zu besetzen, obwohl das Netz allen unabhängigen Zahlen zufolge weit schneller wächst als es der rechten Community gelingt, Wachstum zu generieren.
Ein Beleg dafür ist auch das peinliche Scheitern des Begriffes "Weltnetz": Anfangs noch trotzig gegen die Mehrheitsbezeichnung gesetzt, dünnte die Verwendung in der Szene nach einem Höhepunkt im Jahre 2007 mehr und mehr aus. Das "Weltnetz", gedacht als nationale Alternative zu multinationalen, linksdominierten Verbund von einheimischen und fremdländischen Rechnern, existierte nicht nur nicht mehr. Es wurde nun auch kaum noch so genannt. Und wenn, dann von Qualitätsmedien wie der Süddeutschen Zeitung, die damit Szenekundigkeit nachwies.