Das Weltbild der Atheisten

Erstellt am 26. Oktober 2010 von Nicsbloghaus @_nbh

Replik auf einen Blogkommentar:

Auch wenn Du es Dir nicht vorstellen kannst: aber ich brauche tatsächlich keinen Gott oder irgend ein ähnliches “Vehikel”, um mit meinem Leben klar zu kommen. Das ist ganz sicher schwieriger – vor allem in Notsituationen oder in Krisenzeiten – als mein “Schicksal” in die Hände eines Dritten zu geben.

Dann werden sich Christen, Muslime und skeptische Nicht-Gläubige miteinander verbünden müssen gegen den Wahnsinn derer, die ihr eigenes Ego heiligen – und vom heiligen Ego aus eine neue Art von Religionskrieg betreiben.

Es ist ganz sicher richtig beobachtet, dass sich die christlichen Kirchen mit einigen muslimische Organisationen zu verbünden versuchen; die Versuche kommen sowohl aus dem Vatikan als auch aus dem Berliner Regierungsviertel. Das dabei jedoch Atheisten mittun, kann ich nicht erkennen.

Nein, was Du als Ego-Trip-Atheismus beschreibst ist auch nicht das, was ich unter einem säkularen Selbstverständnis verstehe und wie ich es lebe. Richtig ist, dass es einige Religionskritiker gibt, die ihre “Wut” aus den schlechten, persönlichen Erfahrungen mit der Kirche/dem Christentum speisen. Zu denen gehöre ich schon allein deshalb nicht, weil ich keinerlei persönliche Bindung an Religion hatte und habe.

Es ist nur eine andere Große Wahrheit, und sie wurzelt nicht in Heiligen Schriften und Gottes Wort, sondern im eigenen Ego (nicht in der Wissenschaft, denn deren Motor ist der Zweifel selbst).

Nein, Löwe, es ist keine “andere Große Wahrheit”; es ist das selbstbestimmte Leben, dass eben nicht abhängig ist (sein soll).
Und mein ganz persönliches Credo: ich messe Menschen und Überzeugungen (auch Politik) immer an ihrer Stellung zu den Allgemeinen Menschenrechten. Wenn Du meinst, dass auch Atheisten sich an etwas “festhalten” müssen; dann ist das mein – und wie ich aus meinem Umfeld weiß, auch deren – Grundwert an sich. Das hat nichts mit Egoismus zu tun. Sondern im Gegenteil.
Ja, wir sind alle Individuen; aber wir sind auch soziale Wesen. Hier einen Ausgleich, der auf Fairness begründet ist, zu finden: dafür trete ich ein. Und ganz sicher auch Michael Schmidt-Salomon.

Nic