Das weiße Gold vom Westerwald

Von Martinaunddayo

Was es nicht alles gibt im Westerwald. Vor einiger Zeit haben wir uns auf den Weg zum „Ewigen Eis“ gemacht und am Pfingstwochenende waren wir dem weißen Gold vom Westerwald auf der Spur. Das weiße Gold des Westerwaldes ist der Ton, denn hier befindet sich das älteste und größte Tonbergbaugebiet der Europäischen Union. Bereits 1402 sind hier die ersten Töpfereien im Dorf Höhr belegt. 

Passend dazu gibt es zwei Themenwanderwege, die beide in der Ortschaft Boden starten. Den Tonwanderweg rot bin ich bereits im vergangenen Jahr gelaufen. Und nun machen wir uns in Begleitung von Hundekumpel Boomer mit seinen Zweibeinern auf den 11 Kilometer langen blauen Themenwanderweg.Wir starten an der Ahrbachhalle in Boden, wo ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Das Wetter ist nicht der Brüller, aber wenigstens regnet es nicht und die Temperaturen sind wanderfreundlich.Der Wanderweg ist durchgängig gut ausgeschildert. Zunächst spazieren wir am Ortsrand von Boden in Richtung Ruppach-Goldhausen.Insgesamt gibt es hier acht Tongruben, in denen auch überall noch abgebaut wird. Da es auf der roten Tour bereits an fünf Gruben vorbei geht, bleiben für uns heute nur drei Tongruben übrig. Wie es sich für einen Themenwanderweg gehört, gibt es an interessanten Stellen bzw. an Aussichtspunkten entsprechende Informationstafeln, die Auskunft über die Historie des Tons im Westerwald geben und über Tonminerale und Tone informieren.Wir erreichen dann erst einmal den Ort Ruppach-Goldhausen, wo wir bergauf durch ein Wohngebiet laufen, bevor es in den Wald geht.Mir fällt auf, dass es hier viele Mülleimer und Kotbeutelspender gibt … … und an vielen Stellen in Wald und Flur stehen Sitzbänke (ebenfalls mit Mülleimern) und laden zum Verweilen ein.Hin und wieder lösen die Wegmarkierungen Verwirrungen aus … … und es dauert dann noch ein Weilchen, bis wir die Tongrube „Maria“ erreichen (der gegenüber übrigens die Grube „Stemmler“ liegt, die wir zwar gesehen haben, aber irgendwie fand ich sie wohl nicht schön genug, um Fotos zu machen).

Ohne Wind und mit Sonnenschein wird es sofort warm. Aber da wir ja im Westerwald unterwegs sind, dauert es nicht lange und schon pfeift wieder ein kalter Wind über uns hinweg.Wegmarkierungen müssen nicht zwangsläufig an stehenden Bäumen in Augenhöhe angebracht sein. Es tut auch schon einmal ein Holzhaufen auf dem Boden.Der Wanderweg ist nicht besonders schwer und auch ganz nett …… es tun sich hübsche Ausblicke auf die Region rund um Montabaur auf …… aber im Vergleich zum roten Tonwanderweg ist dieser hier doch eher langweilig. Irgendwann erreichen wir einen Fahrradweg, der auch recht gut befahren ist, und marschieren erneut auf Ruppach-Goldhausen zu, …… wo wir erst einmal durch das Freizeitgelände Finkelkarst, einem sehr schön angelegten Parkt, spazieren.Dayo, Suri und Boomer sind mittlerweile etwas lustlos geworden und haben auch nicht mehr so recht Lust, nochmals für ein Foto zu posieren …… aber eines geht noch, oder?Dann führt uns der Wanderweg auf den Mühlenweg, wo eine katholische Kapelle am Straßenrand still und sauber steht. Der Mühlenweg ist 600 Meter lang, und an seinem Ende steht die Namensgeberin dieser Straße – die Goldhäuser Mühle.Dayo hat es nicht besonders interessiert, ob die Mühle noch in funktionsfähig ist oder nicht. Er hatte einfach Spaß an den wunderbaren Gerüchen um ihn herum …
… und für eine Maul voll Wasser gab es am Mühlbach auch einen kurzen Stopp …  … ein letzter Blick auf die romantische Bachlandschaft …… und wir begeben uns auf die letzte Etappe unserer Wanderung. Erst spazieren wir durch ein schönes Frühlingswäldchen, danach parallel zur B 256 über Felder und Wiesen und dann erreichen wir auch schon wieder unseren Ausgangspunkt – den Parkplatz vor der Ahrbachhalle in Boden. Bevor wir nach Hause fahren, kehren wir im Gasthaus „Zur Tante Anne“ ein. Auch wenn die Deko (Stoffblumen in Hülle und Fülle) gewöhnungsbedürftig ist und in der Gaststätte geraucht werden darf (es waren Gott sei Dank nur ein oder zwei Raucher anwesend), haben wir gut gegessen (Schnitzel). Hunde sind hier willkommen.

Weitere Informationen:

  • Der Themenwanderweg Ton „blau“ ist ein Rundwanderweg von etwas mehr als 11 Kilometer Länge und gehört zum Geopark Westerwald-Lahn-Taunus.
  • Der Weg ist gut ausgeschildert und anhand Informations- und Thementafeln wird Euch Wissenswertes rund um den Ton, seine Geschichte etc. vermittelt.
  • Den Flyer vom Themenwanderweg Ton findet Ihr hier.