Die gestrige Route von der Gfellen im Entlebuch via Rickmettlen und Lütoldsmatt nach Alpnach und Alpnachstad (mehr davon morgen) stellte uns ein Rätsel. Die Passage auf Obwaldner Boden von der Rickmettlen, dem höchsten Punkt, hinab nach Wängen war auffallend schön gebaut, ein wunderbarer Weg mit Stützmauern, Wasserdurchlässen, Pflästerungen und knieschonend weiten Kurvenschleifen. Wir witzelten, da sei sicher Julius Cäsar mit seinen Ingenieuren durchgekommen, und ernsthaft wälzten wir die Theorie, dies sei vermutlich ein alter Saumweg, den man restauriert habe. Zuhause lieferte das Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz die Antwort: Der Weg wurde im Zweiten Weltkrieg von internierten polnischen Soldaten gebaut, weshalb man auch vom "Polenweg" redet. Er gilt heute als Verkehrsweg von nationaler Bedeutung. Ein Zitat aus der erwähnten Quelle, das schön darlegt, warum wir uns wunderten:
"Die aufwendige Bauweise steht in keinem vernünftigen Verhältnis zum Zweck, den der Weg zu erfüllen hat, und zeigt auf augenfällige Weise, dass er im Rahmen eines Beschäftigungsprogramms entstanden ist."