Als Läufer kann es sehr nützlich sein, ein Mantra zu haben, das einen über sich dahin ziehende Distanzen bringt. Erst recht, wenn man zuvor noch nie so eine lange Strecke gelaufen ist. Am Freitagabend hat Nike mit ‘We Own The Night’ genau so ein Mantra für mehr als 2.500 Läuferinnen geschaffen. Ein sportlicher Abend am Strandbad Plötzensee, der geradezu motiviert hat, über sich hinauszuwachsen, zu laufen und zu feiern. Viele der Starterinnen sind erst über die letzten Wochen und Monate durch den ‘Club der Töchter’ zum Laufen gekommen. Dennoch wollten sie sich alle dieser Herausforderung stellen.
Trotz des recht tristen Wetters tummelten sich bereits Stunden vor dem Start eine Vielzahl von Läuferinnen im Strandbad. Das war ganz unsere Nacht – ‘Frauen Only’! Während die Männer vor den Toren ausharrten, genossen wir die Atmosphäre des Freibades sowie den Rundum-Service mit Fotobereich, Beauty-Corner und Verpflegungszonen.
Kurz vor dem Start verwandelte sich das Läuferfeld in eine riesige orangefarbene Gruppe, die von den Nike Trainern und der Moderatorin Hadnet Tesfai in ihren Startblöcken motiviert wurde. Mit unter diese Gruppe mischte sich auch Jennifer Weist, Frontfrau von ‘Jennifer Rostock’, die ebenfalls wie viele andere an diesem Abend das erste Mal einen 10km Lauf absolvierte.
Mit einer Lichtshow, Konfetti und Musik ging es um halb neun auf die mit verschiedenen Lichtinstallationen illuminierte Strecke. Immer wenn es besonders anstrengend wurde, waren Motivationssprüche auf den Weg gesprüht, die ein wenig davon ablenkten, dass man Hügel zu überwinden hatte oder Kurven immer wieder den Rhythmus störten.
Nach vier Kilometern durch den Volkspark Rehberge und Kleingartenanlagen gelangten wir zur Julius-Leber-Kaserne in der wir Läuferinnen von netten Herren bejubelt und mit Getränken versorgt wurden. Laute Musik begleitete uns über den hell pink erleuchteten Helikopterlandeplatz und durch die Gassen der Kaserne bis wir wieder zurück in den bereits schummrigen Park gelangten.
Während ich noch schwitzte und das zweite Mal an einer Cellospielerin vorbei lief, kam es bei der Führungsgruppe schon zum Schlusssprint, das einem Fotofinish gebührte. Im Ziel wurden wir von den Klängen von Rapper Cro in Empfang genommen und erhielten statt einer Medaille ein entzückendes, filigranes Armbändchen.
Schnell haben wir wieder die Kleidertasche abgeholt und den Rest des Abends am See genossen. Die Organisation glänzte aber nicht nur während der Veranstaltung, sondern bereits Tage zuvor. Vollkommen unkompliziert konnte man eine Woche lang sein Race Pack abholen, erhielt im Vorfeld bereits seine Garderobenmarke und passenden Leinenbeutel.
Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung, die es geschafft hat, zahlreiche Mädels zum Laufen zu motivieren. Ich wünsche allen, dass sie auch weiterhin mit so viel Freude dabei bleiben. Aber der ‘Club der Töchter’ wird sicher dafür sorgen.
PS: Ich lief, was die Beine aus dem vollen Training hergaben und mit einer anderen Läuferin um die Wette, die letztlich den längeren Atem hatte und kurz vor mir ins Ziel kam. Mit meinem 15. Platz zwar weit abgeschlagen hinter den SCC Mädels, die ich in Sekundenschnelle nach dem Start aus den Augen verlor, aber trotzdem recht zufrieden. 43:30 ohne besondere Vorbereitung sind zwar weit an der PB entfernt, aber darum sollte es bei diesem Abend ja auch nicht gehen.