Mein Gegenüber ist immer so böse, wie ich ihn einschätze.Mein Gegenüber ist immer so gut, wie ich ihn einschätze.Solange meine Mitmenschen mir nicht ganz klar zu verstehen geben, warum ihre Reaktion so und so sind, solange muss ich halt schätzen. Und da ich meistens schätzen muss, verschätze ich mich sehr oft.
Ein kleines Beispiel:
- Ich unterhalte mich mit einer netten Frau. Sie ist für kurze Zeit sehr nett und wirkt dann so, als wenn sie kein Interesse mehr an mir hätte. „Puuh... schade eigentlich“ aber auf der anderen Seite sage ich „Gott sei Dank, denn ich bin ja sowieso so schüchtern“. „Na ja, wie immer haben die Frauen ja eh kein Interesse an mir.... ich bin ja eh zu unattraktiv, nein ich bin hässlich“.
Dieses wäre mein altes Denkschema gewesen ! Ist das was ich in die Frau hineininterpretiert habe denn wirklich richtig ?
Es könnte auch so gewesen sein..........
- Ich unterhalte mich mit einer Frau. Die Frau ist sehr interessiert an mir, ist aber ein wenig unsicher weil ich sehr steif und unnahbar wirke. Sie würde gerne näher mit mir in Kontakt treten, doch auf sie wirke ich einfach zu kalt. Deshalb drosselt sie ihren Drang mich kennenzulernen und wartet erst einmal fast schon desinteressiert ab, wie ich weiter reagiere.
Warum Menschen sich in manchen Situationen so und in anderen so Verhalten können wir oftmals nur einschätzen. Ich verschätze mich scheinbar sehr oft und oftmals zu meinem Nachteil. Ich bin mir sicher, dass ich schon Lichtjahre weiter wäre, wenn ich nicht immer mich als Auslöser der Reaktionen anderer ansehen würde.
Oftmals interpretieren Menschen meinen steifen und unfreundlichen Gesichtsausdruck fälschlicherweise genauso negativ, wie ich ihren. Und dabei war der andere gar nicht der Auslöser und vor allen Dingen nicht der Adressat dieser Handlung oder Ausdruckes.
Nicht für alle Reaktionen anderer bin ich verantwortlich und nicht alle Reaktionen meiner Mitmenschen, die auch manchmal negativ mir gegenüber erscheinen, sind auch negativ gemeint.
Es bleibt an mir zu interpretieren was der andere meint und meiner Sichtweise überlassen wie der andere er auf mich wirkt, solange er mir nicht unmissverständlich zu erkennen gibt was er wirklich meint.
Gemerkt habe ich mein Defizit nun schon einmal, jetzt fehlt nur noch die Umsetzung für ein differenzierteres und auch positiveres deuten des Verhaltens der anderen. Dazu gehört aber auch, dass ich persönlich das ausstrahle was ich meine, damit meine Mitmenschen mich auf der anderen Seite auch nicht missverstehen.
Und wenn ich ein Frau sehr attraktiv finde, ihr aber durch mein auftreten Unterkühlung und Desinteresse vermittele, dann wundert mich die Reaktion so mancher Frauen, ja generell der Menschen in manchen Situationen nicht.
Puhhh... da habe ich noch was zu tun ! Aber Einsicht ist ja der erste Schritt zur Besserung ! Hoffe ich zu mindestens mal :D