Das verbotene Eden
Logan und Gwen
Knaur, 2012
978-3426653258
16,99 €
Kleine Spoiler sind möglich!
Juna ist geflohen und Gwen weiß nicht, wie sie sich dabei fühlen soll! Hat sie etwas falsch gemacht? Ist es gerecht, dass sie sich jetzt einsam fühlt? Verzweifelt versucht sie, sich zu wandeln und einen neuen Lebensmittelpunkt zu finden. Als sie sich einem großen Abenteuer anschließt und dieses schief geht, landet sich in den Händen von Logan und der will sie verkaufen! Ob Gwen jemals wieder nach Hause kommt?
Und da ist es, das neue verbotene Eden Paar: Logan und Gwen. Gwen ist eine alte Bekannte. Hatte sie im ersten Band eher noch den Beobachtungsposten inne, ist nun der Fokus auf sie gerichtet. Und was soll ich sagen? Sie hat mir teilweise sogar besser gefallen als Juna! Zuerst sehr schüchtern, einsam und traurig, entwickelt sie sich zu einem richtigen Hingucker. Sie packt an und verwirklicht ihre Träume und das ganz ohne Juna. Immerhin hat sie es auch verdient, denn ich habe zwar verstanden, warum Juna gegangen ist, aber etwas traurig fand ich es für Gwen schon. Verlassen zu werden ist nie schön.
Die andere Seite der Medaille begleitet diesmal Logan. Seine Geschichte reißt mich von Anfang an mit. Er ist ein gewitzter Typ, der aber auch mal schüchtern gucken kann Dass allein macht ihn schon sympathisch. Tatsächlich aber will man auch manchmal sehr sauer auf Logan sein. Aber auch hier: Die Erziehung macht’s! Und deswegen nicht aufregen, sondern schnell umblättern, wenn Logan mal wieder etwas selten dämliches macht!
Natürlich ist den Lesern die Kulisse schon vertraut, wenn Gwen durch die Frauenhochburg streift. Und auch wenn wir den Inquisitor treffen, kennen wir seine Kleidung und seine Wirkungsstätte. Und trotzdem sind da immer wieder Kleinigkeiten, die ich letztes Mal übersehen habe oder die jetzt erst an Gewicht gewinnen. Wie zum Beispiel die Krankenstation oder die dunklen Flure des heiligen Ortes.
Ich würde die Handlung in zwei Teile teilen. Einmal der Strang, der sich tatsächlich um die gesamte Welt Edens dreht und einmal nur die Geschichte, die Logan und Gwen verbinden wird. Beide Dinge sind an vielen Punkten miteinander verknüpft und entwickeln einen tollen, farbigen Teppich einer wunderbaren Erzählung.
Viele kleine Geheimnisse werden aufgedeckt, Hinweise zum ersten Teil gestreut und kleine Einblicke in die Zukunft gegeben. Es ist ja klar, dass es noch einen Teil geben wird. Und was wäre einer böser ohne Handlanger oder ein Böser, der etwas kippelt in seiner Position? Ich war von Anfang an dabei, wenn es hieß, Gwen dabei zu beobachten, wie sie ihr Leben auf die Reihe bekommt. Gleichzeitig wollte ich aber auch das neue Leben von Logan und seine Seite sehen und habe jedes Detail aufgesaugt. Tja und dann? Dann kramte Thomas Thiemeyer ein weiteres Puzzleteil seiner Welt heraus, setze es ein und macht mich völlig sprachlos. Nicht, dass er das nur einmal macht!
Ich mag es, dass immer Gesichter abgebildet sind. Diesmal gefällt mir die gewählte Farbe, das Lila, besser. Aber das ist reine Geschmackssache.
Logan und Gwen haben mich wieder tief hinab in ihre Welt gezogen. Auch wenn der Fokus auf einem anderen Pärchen liegt, schafft Thomas Thiemeyer es, alles wieder so lebendig wirken zu lassen, wie ich am ersten Teil mochte. Nun bin ich gespannt auf den dritten Teil, der schon bereitliegt.