… von Thomas Thiemeyer gehört zu den Büchern, die mich interessierten, seit ich sie bei den Rezensionsexemplaren das erste Mal sah und doch hat es ziemlich lange gedauert, bis ich mich an dieses Buch heran wagte. Das hat keinesfalls mit dem Buch als solches zu tun, sondern vielmehr damit, dass ich es lesen wollte, wenn ich Zeit dazu habe.
Zeit hatte ich auch am letzten Wochenende eigentlich nicht unbedingt, dennoch fiel mir dieses Buch wieder ein und so begann ich es zu lesen. Auf den ersten Seiten dachte ich: "Hoppla, das ist ja mal ganz anders als erwartet."
Was ich erwartet hatte, da bin ich mir heute selber nicht mehr sicher, obwohl dieser Gedanke erst knappe drei Tage her ist.
Wenn man den Begriff Dystopie anwendet und dabei an Bücher denkt, dann fallen einem zuerst einmal die Bücher von Ray Bradbury ein, doch es gibt auch neuere. Eines dieser neueren Bücher ist sicherlich "Das verbotene Eden" von Thomas Thiemeyer.
Als ich dieses Buch das erste Mal in der Hand hielt, fragte ich mich, ob der Inhalt, den mir der Vorschauprospekt und der Klappentext versprochen hatten, auch tatsächlich eingehalten würde.
Vorgestern las ich dann wieder einmal den Klappentext zu Beginn. Dann schaute ich mir die wunderbare Innenklappe des Buches an. Diese zeigt nämlich sowohl in der vorderen als auchhinteren Klappe des Buches eine Karte. Eine Karte, die einem unbekannt erscheint.
Auf den ersten Seiten las ich dann den Tagebucheintrag eines Wissenschaftlers, der sich, wie mir schien mit den Nebenwirkungen eines Medikaments beschäftigte. Wie wahr seine schlimmste Befürchtung doch war, erfuhr ich nur wenige Seiten später. Er war nämlich davon ausgegangen, dass sich die Zivilisation sehr schnell verabschieden würde, wenn dieses Medikament zugelassen würde. Tatsächlich kam es kurze Zeit nach der Zulassung zu einem Krieg nie da gewesenen Ausmaßes, doch die einzelnen Parteien waren keine Länder, die gegeneinander kämpfen, sondern Geschlechter. Männer kämpften gegen Frauen, Frauen gegen Männer.
65 Jahre später war die Zivilisation wie wir sie kennen immer noch nicht wiederhergestellt, stattdessen lebten Männer und Frauen an unterschiedlichen Orten. Es gab immer noch Konflikte, Brennpunkte und Landernten.
Als Leser war ich erst einmal schockiert über die Situation, gleichzeitig war ich von diesem Buch aber auch gefesselt. Es faszinierte mich, wie es dem Autoren gelungen war, diese Welt so lebendig und anschaulich wirken zu lassen. Ich persönlich hatte das Gefühl, als würde ich die beiden Protagonisten, David, einen Mönch, und Juna, eine Kriegerin, auf ihren Wegen durch die Welt begleiten und die Welt so immer besser kennen lernen.
Irgendwann hatte ich das Gefühl, die beiden müssten sich doch auch einmal treffen, da sie in ihrer jeweiligen Gesellschaft die einzigen zu sein schienen, die sich mit der Welt vor der dunklen Zeit befassten. David las die verbotenen Bücher, besonders interessant war für ihn die Liebesgeschichte Romeo und Julia von Shakespeare. Juna wiederum interessierte sich erstmals für Männer, als sie David das erste Mal am Steinkreis der Verlorenen aus der Ferne sieht.
Als die beiden sich dann endlich treffen – diese Begegnung ist von beiden Seiten nicht ganz freiwillig – reißt dies die bisherige Weltordnung aus den Angeln. Gelingt es den beiden Protagonisten ein friedliches Zusammenleben zwischen Männern und Frauen wiederherzustellen?
Als ich dieses Buch gelesen hatte, fühlte ich mich, wie ihr auch schon an meinem vorherigen Beitrag zu diesem Buch gesehen habt, sehr an die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau erinnert. Diese Rollenverteilung war nämlich in der beschriebenen Weltordnung gar nicht möglich.
Mich persönlich fasziniert auch der Stil des Autors, der mich so in seinen Bann zog, dass ich innerhalb von 2 h knapp 120 Seiten las. Jetzt, nach Beendigung des Buches führte das auch dazu, dass ich mich sofort bei dem Autoren erkundigen musste, wann Teil zwei dieser Trilogie erscheint, schließlich möchte ich ja wissen, wie es weitergeht. Leider muss ich mich noch bis August gedulden, denn dann erscheint das zweite Buch dieser Trilogie. Ich persönlich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht.