Addison Stone ist jung, wunderschön und eine wilde Künstlerin, die New York mit ihren Werken in Atem hält. Sie ist ein gefeiertes Wunderkind, der Star am Kunsthimmel. Doch dann stürzt sie mit 18 Jahren von der Manhattan Bridge in den Tod. Alle Welt fragt sich: War es ein Unfall? Selbstmord oder gar Mord?
Auf dieses Buch bin ich bereits aufmerksam geworden, als es erschienen ist. Eigentlich lese ich keine Biografien, doch die Idee, einer fiktiven Biografie hat mich irgendwie gereizt.
Addison Stone hat nicht wirklich gelebt. All die Infos, Bilder, Zeitungsartikel und die Interviews sind erfunden. Und doch lassen sie dieses Mädchen so real wirken, dass ich es mir kaum vorstellen kann, dass es Addison nicht gegeben hat.
Das Buch ist ähnlich einem Fashion-Magazin aufgemacht. Ein großer Format, glänzend mit einem super schönen Cover. Man schlägt es auf und einem leuchtet ein wunderschönes lila entgegen, genau die Farbe, die Addison Stone so geliebt hat.
In die Geschichte tauchen wir mit einem Zeitungsbericht ein, der vom Tod von der 18jährigen Addison berichtet. Fragen über Fragen stellen sich die Fans und die Familie.
Wie konnte das passieren?
War es ein Unfall?
Wollte Addison sich töten?
Oder war es sogar ein Mord?
Denn die beiden Exfreunde der jungen Künstlerin waren beide zum Zeitpunkt ihres Todes in New York. Und beide haben kein Alibi.
Kaum habe ich die ersten Seiten des Buches gelesen, war ich sofort eingetaucht in die Welt der Kunst. In Addisons Welt. Mit vielen Stimmen erzählt die Autorin das Leben der jungen Frau. Ihre Familie, ebenso wie Freunde, Bekannte oder auch Neider kommen zu Wort. Alle möglichen Situationen werden von unterschiedlichen Seiten betrachtet und nach und nach setzt sich das Leben der Addison Stone zusammen.
Man spürt, wie viel Liebe und Herzblut in diese Geschichte investiert wurde. Das Model, welches Addison verkörpert hätte nicht besser gewählt werden können. Ich konnte sie mir in jeder beschriebenen Situation lebhaft vorstellen. Die Fotos, die im Buch enthalten sind, ebenso wie die Skizzen oder sogar fertiggestellten Werke der jungen Künstlerin sind einfach wunderschön und genial.
Ich interessiere mich wirklich nicht für Kunst und werde wohl nie verstehen, was an gewissen Gemälden so besonders sein soll. Doch die Bilder, welche die Kunst von Addison zeigen, sind wirklich schön.
Je tiefer man in die Geschichte eingetaucht ist, desto mehr konnte man auch diese Skizzen und Werke von Addison verstehen.
Addison selbst ist ein Wildfang, die schon als Kind ihr Talent unter Beweis stellt. In ärmlichen Verhältnissen, mit zerrütteter Familie muss das junge Mädchen gemeinsam mit ihrem Bruder aufwachsen. Sie ist unglücklich, fühlt sich ungerecht behandelt und eingeengt. Sie scheint einfach nicht das zu bekommen, was sie braucht. Gleichzeitig führt sie sich zum Teil so auf, als wäre sie ganz allein auf der Welt und es wäre völlig irrelevant, was andere von ihr halten.
Schon vor ihrem großen Erfolg zeigt sie eine psychotische Störung, muss Medikamente einnehmen und regelmäßig zur Therapie. Genau so stellt man sich doch jemanden in der Kunstszene vor, oder nicht?
Als Addison in die höheren Kreise der Kunst eintritt und in New York anfängt Fuß zu fassen verliert sie sich sofort in der dunklen Seite. Alles, was nicht gut für sie zu sein scheint, muss das junge Mädchen anziehen.
Zwischen glücklichen Höhenflügen voller Erfolg und Glamour erlebt sie auch Rückfälle, Schübe, Misserfolge und tiefe Traurigkeit.
Innerhalb von zwei Tagen habe ich das Buch verschlungen und könnte noch weiterlesen, denn diese fiktive Biografie hat mich wirklich gefesselt. Ich hatte so großen Spaß daran das Geheimnis um Addison Stone zu lösen. Die Art, wie Adele Griffin dieses Buch geschrieben, gestaltet und ausgearbeitet hat, ist einfach grandios. Ein absolut unerwartetes Highlight.
Ich hätte nicht gedacht, dass diese fiktive Biografie mich derart begeistern wird. Doch die Aufmachung mit Fotos, Zeitungsartikeln, Kunstwerken und Interviews hat mich vollkommen überzeugt. Der Schreibstil mit den unterschiedlichen Stimmen aus Addisons Familien- und Freundeskreis hast mir toll gefallen. Die Autorin hat mich während des Lesens vollkommen vergessen lassen, dass es Addison Stone gar nicht wirklich gegeben hat. 5 / 5 Sterne.