Titel: Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
Originaltitel: Alex Woods VS The Universe
Autor: Gavin Extence
Genre: Belletristik
Seiten: 480 Seiten
Verlag:Limes Verlag
ISBN-10: 3809026336
ISBN-13: 978-3809026334
Erste Sätze:
Sie griffe mich in Dover auf, als ich wieder einreisen wollte. Ich hatte schon irgendwie damit gerechnet, aber trotzdem war es ein Schock, als die Schranke unten blieb. Es ist komisch, wie sich manche Dinge entwickeln. Nachdem ich so weit gekommen war, hatte ich gehofft, dass ich es unbehelligt nach Hause schaffen würde.
Klappentext:
Alex Woods ist zehn Jahre alte, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen.
Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogen lebenden Mr.Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und man immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte.
Darum ist Alex, als er sieben Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche an der Grenze in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat…
Inhalt:
Als Alex ein Kind ist, wird er von einem Meteoriten am Kopf getroffen. Diese Begebenheit verändert sein Leben, er wird eine Berühmtheit, bekommt jedoch dadurch auch Epilepsie, was der Auslöser ist, dass er sich immer mehr zurückzieht. Meist versteckt er sich hinter Büchern, Freunde hat er nicht wirklich und seine Mutter, sie gibt zwar ihr Bestes, kann dem Jungen aber auch nicht wirklich helfen, ist meist zu überfürsorglich. Einem Zufall ist es zu verdanken, dass Alex auf den alten Mr.Peterson, einen Kriegsveteranen, trifft, der beinahe noch zurückgezogener als der Junge lebt, aber genau diese zwei freunden sich an und es entsteht eine wunderbare Beziehung.
Meine Meinung:
Diesem Buch konnte man ja eigentlich nicht entgehen, so viel Promoaktionen gab es dazu. Auch mich hat die Geschichte gleich angesprochen, sie klang doch besonders, nach einer herzerwärmenden Begebenheit, wenn Alt und Jung zueinander finden. Es ist so, die Idee ist durchaus gelungen, aber die Umsetzung bekommt leider nur den Stempel mangelhaft. Ich habe viele Rezensionen gelesen und der mehrheitliche Kritikpunkt ist, das Buch sei langatmig, dieser Meinung muss ich mich leider anschließen. Die Begebenheit mit dem Meteorit ist natürlich zentral, aber es in alle Einzelheiten zu zerkauen, es immer wieder aufzugreifen, es hat mich irgendwann an den Punkt gebracht wo ich mir dachte: will ich überhaupt noch weiterlesen, will ich mich durch Seiten quälen, auf denen doch immer nur das Selbe passiert? Ich quälte mich, weil die Hoffnung blieb, es würde besser oder anders werden. Der Schluss konnte vieles retten, letztlich kann ich aus vollem Herzen sagen: eigentlich bin ich froh, bis zum Ende durchgehalten zu haben, auf der anderen Seite würde ich vermutlich niemanden das Buch empfehlen, weil es doch einfach, ich weiß nicht, es war einfach kein Lesemoment, der für mich in einer Weise besonders war. Natürlich, das Thema Sterbehilfe, welches in dem Buch thematisiert wird, ist wichtig und sollte Gehör finden, aber wie gesagt, wenn nur der Schluss überzeugen kann und der Rest der Geschichte mehr durch Langeweile geprägt ist, lässt sich keine Empfehlung aussprechen.
Alex war mir sehr sympathisch, was es leichter gemacht hat, sich auch durch die Längen zu lesen. Er besitzt Eigenheiten und ist für sein Alter sehr untypisch, was auch an seiner Mutter liegen kann, die Kartenlegerin ist, sie praktiziert einen ganz eigenen Lebensstil, tut für ihren Sohn alles, liebt aber auch das Unkonventionelle, auch sie war es, die mich gut unterhalten hat. Mr.Peterson ist zu Beginn sehr grimmig, ablehnend, aber man merkt es doch durch – er hat ein gutes Herz und Alex gelingt es, diese Gefühle zu Tage zu führen. Das Problem ist nur, diese Gefühle, die besondere Beziehung der beiden, auch sie kommt erst gegen Ende zu Tage. Davor merkt man, die zwei verstehen sich prima, aber die Besonderheit, die man sich eigentlich erwartet, sie fehlt viel zu lange, es ist der Mittelteil, der einfach an allen Ecken und Enden hakt.
Fazit:
Der Beginn des Buches ist richtig gut gelungen, man erhofft sich so viel, dann kommt aber der Mittelteil, der von Langeweile und Emotionslosigkeit geprägt ist, erst der Schluss kann dann wieder überzeugen, wobei für ein gelungenes Lesevergnügen einfach ein zu großes Ungleichgewicht herrscht, um die Geschichte tief ins Herz zu schließen.
Danke für das Rezensionsexemplar an Limes Verlag und