Auch wenn bei dem beliebten Festival, wie bereits in den letzten Jahren, nationale und internationale Superstars auftraten, ging es muckelig und idyllisch zu. Egal, ob Casper auf der Bühne stand oder Samy Deluxe die Menge in Extase versetzte: Die malerische Landschaft bildet einen willkommenen Kontrast zu Bässen, Beats und Co..
„Taubertal“ kann nicht beschrieben werden, Taubertal muss man erleben. Optisch und akustisch handelt es sich bei dem Event um einen künsterlischen Hochgenuss, der seine Besucher sicherlich noch viele, viele Jahre begeistern wird.
Doch zurück auf Anfang. Schon der Start des diesjährigen „Taubertal“ gestaltete sich vielversprechend. Fiva Und Band, die den Besuchern des letzten Jahres noch in positiver Erinnerung geblieben sein dürften, eröffneten das Event auf der Hauptbühne und zogen mit deutschsprachigem Rap die Zuschauer in ihren Bann. Mit Liedern wie „Einen Sommer lang nur tanzen“ sprach bzw. sang und rappte Frontfrau Nina Sonnenberg den Musikfans im Publikum aus der Seele.
Etwas härter geht es kurz darauf auf der „Sound for Nature“-Bühne zu. Eskimo Callboy begeisterten mit ihrer gewohnt sarkastischen, aber dennoch liebenswerten Art die Massen. Spätestens jetzt wurde jedem klar: Die kommenden Stunden und Tage werden legandär!
Kommen wir zu einer der Bands, die internationales Flair auf das beschauliche Taubertal brachten. Die Musiker von "Jimmy Eat World“ können auf eine beachtliche Karriere zurückblicken. Besonders im Bereich des Alternative Rock haben sie sich mittlerweile einen Namen gemacht und sind für die Szene zu einem unverzichtbaren Bestandteil geworden. Noch bevor der erste Ton der Band über die Lautsprecher die Massen beschallte, wurden die vier Musiker mit schallendem Beifall begrüßt. Gespielt wurde alles, was die langjährige Bandkarriere hergab: Klassiker, Neues, Altbekanntes. Party pur! Danke, Jimmy Eat World!
Einer der musikalischen Höhepunkte in diesem Jahr war (wieder, genauso wie in 2013) der Auftritt von Biffy Clyro. Echter, ehrlicher Rock, der sich umso deutlicher vom fast schon weichgespülten Pop-Genre á la Justin Bieber abhebt und der den Menschen wieder an das Gute in der Musik glauben lässt.
Hier trifft geballte Schottenpower auf kräftige Stimme in Kombination mit einer unschlagbar sympathischen Ausstrahlung.
Die ungebrochene Beliebtheit des „Taubertal“ liegt unter anderem darin, dass hier wirklich jeder –unabhängig von seinem Musikgeschmack- auf seine Kosten kommt. Bestes Beispiel sind hier die Schröders, die vor allem durch ihr „Lasst uns schmutzig Liebe machen“ bekannt wurden und es heute immer noch schaffen, die Massen durch ihre witzigen Texte zu verzaubern und zum Lachen zu bringen.
„The Subways“ nutzten ihren Auftritt auf dem Taubertal nebenbei auch, um einen kleinen Vorgeschmack auf das kommende Album zu geben. Ab der ersten Sekunde gaben die Vollblutmusiker Gas und gönnten dem Publikum (Gott sei Dank) keine Verschnaufpause. Einen musikalischen Gegensatz zu „Broilers“, „The Subways“ und „Jimmy Eat World“ bildete Casper.
Casper produziert aber keinen gewöhnlichen, derben Hip Hop, sondern nutzt Texte mit Tiefgang, um auf die Probleme der Generation aufmerksam zu machen. Seine einzigartige Stimme macht Lust auf mehr und wir verstehen, weswegen sich nicht nur „die jungen Fans“ von seinen Wortgeflechten verzaubern lassen. Zugegeben: Beim Casper-Konzert ist es voll. Verdammt voll. Aber das muss so sein.
Glücklich, beschwingt und optimistisch heißt es für die meisten: Ab in die Koje! Dennoch schauen viele Festivalbesucher vor dem Gang in die Pension oder in das Zelt noch mal bei „Russkaja“ vorbei und tanzen sich die letzten Reste der Seele aus dem Leib.
Unseren Bericht zu Tag 3 findet ihr morgen hier!
Zu unserer Bildergalerie geht es in diese Richtung!