Das Streben nach Schönheit – Sandra Eisenbarth 2018

2018 im Bürgerhaus Stollwerck in Köln: Gemeinschafts-Ausstellung der Künstlerinnen Ulrike Biermann, Sandra Eisenbarth und Stéph Vasen. “AUFBRUCH – TIEFE – SPANNUNG – Jede Jeck is anders”.

Ich habe mich sehr über den treffenden Text von Ursula Novotny-Schmandt zur Vernissage am 07.01.2018 gefreut, aus dem ich nachfolgend gerne die Passagen zitiere, die meinen Teil der Ausstellung betreffen:

sandra-eisenbarth-selbstportrait-mit-puppen

“… Inhaltliche Tiefe bewegt die Bilder der Künstlerin Sandra Eisenbarth. Beruflich Mediengestalterin und Grafik-Designerin widmete sie sich schon vor über 20 Jahren ihrer ganz eigenen, davon losgelösten Kunst. In ihrer Ausstellung von 1995 „Unter Umständen“ setzte sie sich erstmalig mit den Körpern schwangerer Frauen auseinander, 1997 folgten mit der Ausstellung unter dem Titel „Berühren verboten“  vielfältige Darstellungen von Schaufensterpuppen.

Was macht eine Schaufensterpuppe aus? Sie ist makellos und unnahbar schön, im gewissen Sinne perfekt, dabei uniform, ein Stereotyp, das sich, beliebig anpassungsfähig, jeden modischen Trend überstülpen lässt. Bei Sandra Eisenbarth berühren diese Figuren den Betrachter jedoch in ihrer Nacktheit, Entblößung, die sie auch verwundbar, verletzlich erscheinen lässt. Oft zeigt die Künstlerin auch nur einzelne Gliedmaßen, an Scharnieren zerlegt und damit letztlich unvollständig. Beliebig austauschbar sind Körperteile und Köpfe.

So setzt sich Sandra Eisenbarth in ihren expressiven Bildern provokant mit den gängigen Schönheitsidealen unserer Gesellschaft auseinander, dem Körperkult nach Perfektion durch Schönheits-Operationen bis hin zur Genmanipulation zu sogenannten „Designer“-Babies. Sie malte sich von der Seele, wie jegliche Natürlichkeit und Individualität dabei verloren gegangen ist.

2017 entstanden nach längerer Schaffenspause eine Fülle neuer Bilder, die eine Anknüpfung, aber auch einen Neuanfang erkennen lassen. Den Puppen wird neues Leben eingehaucht, sie haben – für sie „unnatürlich“ –  durchaus füllige Körper und Gliedmaßen. Hauptmotiv der Ausstellung ist für Sandra Eisenbarth ihr Selbstporträt in Kombination mit drei Puppen. Zwei davon, wie man sie kennt: dürr und fremd. Die dritte wird von der Künstlerin umarmt: Sie ist füllig und bewegt in jeder Beziehung, keine knochige Figur, wodurch die Künstlerin beim Betrachter die formalästhetische Frage provoziert, was wirklich „schön“ und „natürlich“ ist. …” gez. U. Novotny-Schmandt

Und zuguterletzt freue ich mich auch besonders über das tolle Video von Guido Marx!

video-sandra-eisenbarth


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