Das Spiel des Engels – Carlos Ruis Zafón

IMG_20140323_214044Was cool ist, wenn man im Freundes- und Bekanntenkreis als Vielleserin bekannt ist: Irgendwer hat immer einen Lektüretipp parat und leiht einem das entsprechende Buch auch gleich aus. So kam ich durch einen Freund an diesen zweiten Teil dieser viel gelobten Trilogie, die ich in grauer Vor-Blog-Zeit mal angefangen hatte.

Loser Berührungspunkt zu Teil 1 ist auch hier die Buchhandlung Sempere, deren Inhaber mit dem Protagonisten David Martín befreundet sind. Und klar, der Friedhof der Vergessenen Bücher, wo auch David vorbeischaut und ein für ihn bestimmtes Buch findet. Aber dazu gleich. Besagter David ist jedenfalls ein junger Autor, der unter Pseudonym für ausbeuterische Verleger Gruselromane schreibt, davon aber mehr schlecht als recht leben kann. Sein Vater ist schon länger gestorben, er haust alleine in einem schäbigen Zimmer und kann auch bei seiner großen Liebe Cristina nicht wirklich punkten.

Eines Tages besucht ihn sein Freund und Mentor Pedro Vidal und überbringt ihm einen Brief mit einem Engelssiegel. Darin schreibt ihm ein gewisser Andreas Corelli und bittet ihn um ein Treffen. Das Angebot, das er ihm bei diesem Treffen macht, ist verlockend: David soll für ihn innerhalb eines Jahres ein Buch verfassen. Er würde viel Geld dafür bekommen und könnte sich endlich ganz seiner Berufung – dem Schreiben – widmen. David lässt sich auf diesen Handel ein und zunächst scheint alles gut für ihn zu verlaufen: Er kann endlich aus seinem Zimmerchen in ein eigenes Haus umziehen, kann seine Talente voll entfalten und wird zudem noch von seinen schweren gesundheitlichen Problemen geheilt. Doch gleichzeitig interessiert es ihn, wer dieser geheimnisvolle Corelli ist und er beginnt nachzuforschen. Je näher er der ganzen Sache kommt, desto eher wird schließlich klar, dass er sich auf einen gefährlichen Pakt eingelassen hat. Und plötzlich scheint ihn das Ganze irgendwie zu verfolgen: Das Haus, in dem er wohnt, schien regelrecht auf ihn gewartet zu haben und auch das Buch, das er sich auf dem Friedhof der Vergessenen Bücher ausgesucht hatte, scheint irgendwie mit der ganzen Corelli-Sache zusammenzuhängen… Bald sind ihm diverse Gestalten der Barceloneser Halbwelt auf den Fersen und es geschehen Dinge, die nicht wirklich rational erklärbar sind. Oder was passiert hier wirklich?

Auch hier zieht Zafón alle Register und lässt ein düsteres, geheimnisvolles und ziemlich gruseliges Barcelona wieder auferstehen. Ab und an war es mir etwas over the top mit unheimlichen Häusern, schwarzäugigen Gestalten und generellem Kitsch. Auch fiel mir am Schluss auf, dass es einige (kleinere) Handlungsstränge gab, die irgendwie ins Leere verlaufen sind. Außerdem - und damit dann genug der Kritik – hätte Zafón gerne die Liebesgeschichte zwischen David und Cristina ein bisschen ausarbeiten können. Er hätte sie gar nicht unbedingt mehr ins Zentrum der Geschichte rücken müssen, das war schon gut so, aber es blieb mir alles zu blass, ich habe da nicht wirklich eine Verbindung zwischen den beiden gespürt. Und dafür, dass da so große Gefühle dahintersteckten (jedenfalls auf Davids Seite), hätte das durchaus drin sein können, finde  ich.

Aber wie dem auch sei: Ich hatte die immerhin über 700 Seiten sehr schnell durch. Die Story ist wirklich spannend und hat genug Drive, um richtig gut zu unterhalten. Die Mischung zwischen den Grusel-, Krimi- und anderen Elementen hat für mich gut gepasst. Da es ja schon so allmählich auf die Urlaubssaison zugeht, würde ich sagen: Ein gutes Buch für den Balkon, die Poolliege oder den Urlaubsflieger!

ISBN: 978-3596186440
720 Seiten
Originaltitel: El juego del Ángel
Fischer Taschenbuch
€10,95

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