Welche Funktionen sollte eine Sportuhr zum Laufen idealerweise haben? Eine Frage, die besonders von Anfängern und Einsteigern häufig gestellt wird. Wir wollen Dir in diesen Beitrag zeigen, was ein Fitness Tracker oder eine Pulsuhr zum Laufen können sollte und auf welche Features es wirklich ankommt.
Früher war alles noch viel einfacher. Wenn man sich noch vor ein paar Jahren für eine Sportuhr interessierte, ging man in das nächste Sportfachgeschäft und fand dort einige wenige Modelle, die im Grunde alle das Selbe konnten. Heute jedoch wird man mit einer fast unüberschaubaren Menge an verschiedenen Produkten konfrontiert, die unterschiedliche Funktionen und Features anbieten, von denen man oft gar nicht weiß, wozu man die brauchen könnte.
Doch halt!! Ganz so kompliziert ist es gar nicht. Es ist richtig das Angebot an modernen Sportuhren zum Laufen wurde deutlich größer. Die Modelle bieten oft innovative und interessante Features an. Und trotzdem sind es nur einige wenige Funktionen, die eine Sportuhr zum Laufen unbedingt haben sollte. Welche das sind, zeigen wir Dir hier.
Warum Du überhaupt eine Sportuhr verwenden solltest
Als Anfänger wirst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit nur eine ungefähre Ahnung haben, wie fit du wirklich bist. Du kennst das Leistungspotenzial Deines Körpers nicht. Ohne entsprechende Hilfsmittel und Erfahrung wirst Du zu Beginn niemals in einer angemessenen Intensität trainieren.
Das kann einerseits dazu führen, daß Du Dich im Training zu wenig forderst und damit keine oder nur sehr kleine Fortschritte machst. Was Dich früher oder später frustrieren wird und Du schon bald keinen Sport mehr machen wirst.
Andererseits kann Dich Deine anfängliche Motivation und Begeisterung auch dazu bringen, zu hart und zu intensiv Deinen Sport zu betreiben. Auch in diesem Fall wird sich Deine Fitness kaum weiterentwickeln. Du wirst sehr oft erschöpft sein, Schmerzen in den Muskeln, an Bändern und Sehnen haben und das führt dann ebenfalls zur Aufgabe aller guten sportlichen Vorsätze.
Mit einer guten Sportuhr ist es für Dich ganz leicht, die individuell passende Trainingsintensität zu ermitteln und permanent zu überwachen – egal ob Du nun Deine Fitness verbessern oder abnehmen möchtest.
Nachsatz – Du wirst immer wieder hören oder lesen, daß man beim Sport einfach auf seinen Körper hören soll. Also immer so trainieren, wie es der Körper gerade hergibt. Diese Empfehlung hat durchaus seine Berechtigung. Doch gilt sie nur für erfahrene Sportler, die ihren Körper und ihr Leistungspotenzial auch schon sehr genau kennen.
Anfänger, die vielleicht schon seit Jahren keinen Sport gemacht haben und daher gar nicht wissen, wie sich ihr Körper bei intensiver Bewegung verhält und anfühlt, können solche Signale völlig falsch interpretieren. In diesem Zusammenhang empfehle ich Dir den tollen Artikel Höre nicht auf Deinen Körper von Paula von laufvernarrt.de
Sportuhr zum Laufen – Pulsuhr oder Fitness Tracker?
Besonders Einsteiger fragen uns oft Pulsuhr oder Fitness Tracker – was ist besser?
Eine sehr wichtige Frage, die überraschenderweise sehr einfach zu beantworten ist. Wenn du in Sachen Laufen noch Anfänger bist, ist es schlicht und ergreifend schnurzpiepegal, ob Du Dich für eine Pulsuhr oder einen Fitness Tracker entscheidest.
Die wirklich wichtigen Funktionen, die wir in Folge noch genau erklären, werden von den von uns empfohlenen Modellen hervorragend ausgeführt und erfüllen damit ihren Zweck. Eine Entscheidung ist insofern auch nicht mehr notwendig, da die meisten modernen Sportuhren zum Laufen die wesentlichen Vorteile und Features einer Pulsuhr oder eines Fitness Armbandes ohnehin in sich vereinen.
Sportuhr mit Brustgurt oder mit optischer Pulsmessung?
Auch die Entscheidung eine Sportuhr mit oder ohne Brustgurt zu nehmen, bereitet vielen Hobbysportlern große Schwierigkeiten. Dafür gibt es zwei Gründe
- Mit einem Brustgurt wird die Herzfrequenz sehr präzise gemessen, doch das Tragen eines solchen Gurtes wird oft als unbequem und lästig empfunden.
- Andererseits ist die integrierte Pulsmessung am Handgelenk sehr komfortabel, doch die Genauigkeit der optischen Pulsmessung wird häufig angezweifelt.
Die Frage ob nun die Messung mittels Brustgurt oder die integrierte Pulsmessung am Handgelenk die bessere Messmethode ist, wurde in den letzten Jahren ausgiebig und bisher ohne eindeutiges Ergebnis diskutiert. Wir vertreten dazu einen klaren und ebenso einfachen Standpunkt
Die optische Pulsmessung hat ohne Zweifel ihre kleinen Schwächen und ist sicher nicht in allen Sportarten ideal einsetzbar. Doch speziell beim Ausdauersport und hier ganz besonders beim Laufen, liefert diese Messvariante bereits sehr gute Daten.
Wenn Du also noch Laufänfänger bist, dann reicht eine Sportuhr mit integrierter Pulsmessung völlig aus. Damit wirst Du die Intensität Deines Trainings optimal steuern und Deine Leistungen realistisch einschätzen können.
TippSolltest Du Dir aber trotzdem nicht ganz sicher sein, welche Messmethode die Beste für Dich ist, dann haben wir gute Nachrichten.
In der Zwischenzeit gibt es eine Reihe toller Sportuhren, die beide Messvarianten anbieten. Diese Modelle verfügen über die integrierte Pulsmessung, können aber auch problemlos mit einem Brustgurt verbunden werden In diesem Zusammenhang empfehlen wir diese Modelle
- Garmin Forerunner 35 – die freundliche GPS Laufuhr
- Polar M200 – kompakte Sportuhr für Einsteiger
- Garmin Vivoactive HR- die smarte Intelligenzbestie
Sportuhr zum Laufen – die wichtigsten Funktionen
Kommen wir aber nun zu den Funktionen, die eine wirklich gute Sportuhr zum Laufen unbedingt haben sollte.
Herzfrequenzmessung
Die Pulsmessung oder Herzfrequenzmessung ist das Herzstück ( ja das Wortspiel musste sein
Obwohl die Messgenauigkeit von Sportuhren immer wieder kritisiert wird, spielt es in Wahrheit keine Rolle ob nun 3-5 Pulsschläge mehr oder weniger gezählt werden. Sofern du nicht vor hast, bei der Olympiade den Marathon mitzulaufen oder den nächsten Hawai Ironman zu gewinnen, wird die vielleicht nicht absolut genau Messung einer Sportuhr für Deine Zwecke völlig ausreichen.
Trotzdem muss gesagt werden, daß die Messmethoden ( Brustgurt und optische Messung ) in den letzen Jahren technisch deutlich weiterentwickelt und verbessert wurden. In diesem Zusammenhang liefern die Modelle der großen Hersteller Garmin, Fitbit und Polar inzwischen schon sehr präzise und zuverlässige Daten.
Maximale Herzfrequenz und Pulszonen
Hierbei handelt es sich um zwei Funktionen, die eng miteinander verbunden sind. Es gibt verschiedene Pulszonen, die sich in Ihrer Intensität und Trainingszielen unterscheiden. So wird der niedrigste Pulsbereich als Gesundsheitszone oder Regenerativer Dauerlauf bezeichnet und die höchste Zone als Anerobes Training.
Egal welches Trainingsziel du verfolgst, hast Du die Möglichkeit auf Deiner Sportuhr einen bestimmten Pulsbereich, zum Beispiel 130 – 150 Schläge/ Minute, in dem Du Dein Training absolvieren möchtest, zu definieren. Üblicherweise wirst Du mittels eines akustischen Alarmsignals und Vibration darauf aufmerksam gemacht, wenn Du Dich außerhalb Deines Pulsbereichs befindest.
Genau die Pulszonen-Funktion ermöglicht es Dir permanent in einer angemessenen Intensität zu trainieren, wodurch Du eine Überbelastung vermeidest und Deine Fitness optimal verbesserst.
Die Pulszonen werden aber auf Basis der maximalen Herzfrequenz definiert. Die meisten Sportuhren errechnen automatisch die maximale Herzfrequenz mittels einer einfacher Formel (220 – Lebensalter = maximale Herzfrequenz). Dabei handelt es sich aber nur um einen groben Allgemeinwert, der nur wenig Aussagekraft hat.
Bei vielen Modellen ist es möglich, die selbst ermittelte maximale Herzfrequenz einzugeben. Dadurch werden die verschiedenen Pulszonen individueller und präziser, und Dein Training wesentlich effizienter.
Wie Du Deine maximale Herzfrequenz selbst ermittelst, und welche Pulsbereiche es gibt, erfährst du in unserem Artikel Herzfrequenz – so trainierst Du im grünen Bereich.
Kalorienrechner – kein Muss aber trotzdem gut
Sportuhr hilft beim Abnehmen
Für Manche nicht unbedingt ein Muss-Kriterium, ist für viele Hobbysportler der Kalorienrechner eine besonders wichtige Funktion. Was auch nicht weiter überrascht, ist doch die Zahl der verbrannten Kalorien ein sehr aussagekräftiger Wert über die Intensität der aktuellen Trainingseinheit.
Doch beim Kalorienrechner gilt Ähnliches wie bei der Herzfrequenzmessung. Erwarte keine präzisen Daten!
Der Kalorienverbrauch wird einerseits auf Basis Deiner biometrischen Daten, wie Alter, Geschlecht und Gewicht berechnet. Anderseits werden auch statistische Mittelwerte zu Grundumsatz und Metabolischen Äquivalent verwendet. Damit kann es sich immer nur um Annäherungswerte handeln und niemals um absolut genaue Angaben zu Deinem Kalorienverbrauch.
Wir planen einen ausführlichen Artikel zum Thema Kalorienrechner und Kalorienverbrauch, den wir nach Erscheinen selbstverständlich an dieser Stelle verlinken werden. Über das Thema Sportuhr und Abnehmen bekommst Du hier mehr Information
GPS – für Anfänger besonders wichtig
Noch vor einigen Jahren völlig unverstellbar, ist das integrierte GPS bei Sportuhren schon fast Standard. Mit dem Global Positioning System wirt automatisch die Distanz und Verlauf Deiner Trainingsstrecke, die Geschwindigkeit und Pace aufgezeichnet. Durch permanente technischen Weiterentwicklung funktioniert das GPS bei den meisten Modellen stabil und sehr präzise.
Obwohl das Feature bei den meisten Sportlern sehr beliebt ist, wird das GPS noch immer als ein nettes aber nicht notwendiges Gadget abgetan. Wir sehen das ein wenig anders. Wir sind der Meinung, daß das GPS besonders für Anfänger von großen Wert ist.
Für die meisten Einsteiger ist das erste große Ziel eine 5 Kilometer Strecke in 30 Minuten lauf zu können. Um das zu erreichen, ist eine genau vermessene Trainingsstrecke notwendig. Zu diesem Zweck solltest Du zuerst auf Google Maps Deine künftige Laufrunde planen. In weitere Folge gehst Du mit Deiner Sportuhr und aktivierten GPS genau diese Strecke einmal ab um die tatsächliche Streckenlänge zu messen. Versuche dabei wirklich so genau wie möglich zu sein und Deine Strecke entsprechend der gewünschten Distanz anzupassen.
Viele Anfänger haben trotz regelmäßigem Training große Probleme damit, wirklich 5 Kilometer in 30 Minuten zu laufen. Das liegt sehr oft nicht an der mangelnden Fitness, sondern an der schlechten Einteilung des Laufes. Unerfahrene Sportler beginnen ihre Trainingsläufe einfach zu schnell. Spätestens ab der Hälfte muss das Tempo deutlich reduziert werden und das eigentliche Trainingsziel rückt in weite Ferne.
Mit dem integrierten GPS kannst Du Deine Geschwindigkeit wie auch Deine Pace, also Minuten pro Kilometer permanent kontrollieren. Gemeinsam mit der Herzfrequenzmessung ist das GPS eine ideale Funktion um die Intensität Deines Training entsprechend Deiner Ziele anzupassen.
Fazit
Wie schon eingangs versprochen, sind es tatsächlich nur einige wenige Funktionen, die eine Sportuhr zum Laufen unbedingt haben sollte. Diese Features sollten zuverlässig funktionieren, einfach zu bedienen sein und genau Messdaten liefern.
Alle weitere Funktionen, seien es nun verschiedene Trainingsprogramme, Analysen oder Protokolle sind zwar nette Gimmicks, die interessant sind und auch Spass machen, aber absolut nicht notwendig sind.