Es sind nun gut sieben Jahre vergangen, seitdem ich mich gezwungen sah, über die himmelschreiende Vernachlässigung zu schreiben, die berufstätige und anderweitig beschäftigte Mütter ihren Kindern angedeihen lassen. Schon damals wäre ich nicht auf das Thema aufmerksam geworden, hätte nicht Victor Giacobbo eine vierfache Mutter gefragt, wer denn zu ihren Kindern schaue, währenddem sie sich beim Interview vergnüge. Heute nun verdanke ich dem Herrn Giacobbo die Erkenntnis, dass sich in dieser Hinsicht nichts, aber auch gar nichts gebessert hat. Mutig wies er seine Interviewpartnerin, die meint, sich in Bundeshaus und Büro rumtreiben zu müssen, darauf hin, sie hätte doch noch drei Kinder zu Hause, wie das denn alles gehe.
Man muss dem Herrn Giacobbo wirklich dankbar sein, dass er sich nicht gescheut hat, dieses heisse Eisen anzupacken. Die Bevölkerung könnte sonst glatt vergessen, wie viele arme, kleine Kinder von ihren karrieresüchtigen Müttern in Schliessfächern weggesperrt werden. Wie andere gezwungen sind, auf den Strassen um Essen zu betteln, weil Mama aus rein egoistischen Gründen den Herd kalt lässt. Wie manche nur für ein nettes Weihnachtsfoto hübsch gemacht werden, den Rest des Jahres aber in Lumpen gehen müssen. Wie ganze Heerscharen von Kindern nicht mal wissen, wie sie heissen, weil die Mama ihren Namen vergessen hat, da sie immer so furchtbar viele andere Dinge im Kopf behalten muss. Man weiss ja, wie das so läuft mit diesen Müttern, wie sie sich einen Dreck um die Bedürfnisse ihres Nachwuchses scheren, wie sie sogar frech behaupten, da sei ja noch ein Papa und der müsse halt mit anpacken.
Man sieht: Unser Land braucht dringend mehr Männer, die Mütter vor laufender Kamera darauf aufmerksam machen, dass da noch zwei oder drei Blagen zu versorgen wären, sonst ändern sich solche Zustände in hundert Jahren nicht.