© NFP/Wüste Medien GmbH/ Boris Laewen
Weihnachten steht vor der Tür und ihr habt absolut keine Ahnung, was ihr wem schenkt?Für ungeliebte Familienangehörige gibt es seit einigen Tagen auf dem DVD/Blu-Ray-Markt die nahezu perfekte Geschenkidee: Den Culture-Clash-Murks „Einmal Hans mit scharfer Soße“ aus der Feder von Ruth Toma und unter der Regie von Buket Alakus. Die Verfilmung des gleichnamigen autobiografischen Romans der türkischen Autorin Hatice Akyün eignet sich übrigens auch perfekt fürs Schrottwichteln im Freundeskreis; wahlweise empfiehlt sich der Gang zur Mülltonne. Die knapp 1,5 Stunden sind nämlich wahrlich unaushaltbar. Immerhin lernen wir lauter schöne und wichtige Sachen über die türkischen Gewohnheiten. Beispiele gefällig? Gerne.Beginnen wir mit unserer Hauptperson. Hatice (irgendwie untalentiert: Idil Üner) hat es geschafft. Raus aus ihrem Elternhaus im beschaulichen Salzgitter in der niedersächsischen Provinz, rein in das moderne Großstadtleben nach Hamburg. Dort arbeitet die Mitdreißigerin als Journalistin, ist beruflich auch soweit erfolgreich und gefestigt. Gerne geht sie mit ihrer besten Freundin aus, gerne reißt sie auch mal Männer auf – deutsche Männer. Und nun beginnt das Problem.Denn ihr Vater (unterfordert: Adnan Maral) möchte, dass sie ausschließlich türkische Männer mit nach Hause bringt. Oder wenigstens welche, die etwas mit der islamischen Tradition am Hut haben. Und das größte Problem des Ganzen: Hatices kleine Schwester Fatma (joar...:Sesede Terziyan) ist nicht nur schwanger, sondern will ganz dringend ihren Liebsten heiraten. Das darf sie nur, wenn Hatice vor ihr einem passenden Mann das Ja-Wort gibt – so will es der Vater. Familienregeln sind Familienregeln. Hatice begibt sich also auf die verzweifelte Suche nach dem richtigen Lover – gar nicht so einfach für die Türkin von Welt... Der schwule beste Freund muss als Fake-Freund herhalten (in der Mitte: Von Thun, Üner, Terziyan) © NFP/Wüste Medien GmbH/ Boris Laewen
Hier die Türkin von Welt, da die konservative Familie – eigentlich eine nette Idee. Herausgekommen ist aber ein seltsamer Film. Sprunghaft reiht sich eine Szene an die nächste, eine Peinlichkeit an die andere. Wirklich flüssig wirkt die Komödie nie. Könnte an den laienhaften Schauspielern liegen, die allesamt abgehackte Dialoge vortragen müssen. Dazu eine ulkige Besetzung: Filmvater Maral ist im echten Leben gerade mal drei Jahre älter als Üner. Was man nur unschwer merkt, da hilft auch Marals Fake-Bart nichts.
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Am Ende darf es dann noch krachen in der türkischen Familie und zwischendurch wird auch noch türkisch gesungen. Vom Hocker reißt das einen dann aber auch nicht mehr.Kurzum: „Einmal Hans mit scharfer Soße“ bewirbt sich für den Titel des perfekten Schrottwichtel-Geschenks. Und das ist doch auch schon was.BEWERTUNG: 1,5/10Titel: Einmal Hans mit scharfer SoßeFSK: ab 12Erscheinungsjahr: 2014Genre: KomödieRegisseur: Buket AlakusDarsteller: u.a. Idil Üner, Adnan Maral, Max von Thun, Steffen Groth, Janek Rieke