Das Schicksal ist (m)ein mieser Verräter

Das Schicksal ist (m)ein mieser Verräter

Es ist nicht leicht ein Buch zu besprechen, dass andere sehr mögen. Das vielleicht nur von mir gelesen wurde, weil alle anderen begeistert waren. Und so habe ich versucht, das Beste in dem Video einzufangen und das Schlechteste schriftlich zu erklären.

Das Buch:

„Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander – trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch….

Die Protagonisten:

Hazel ist nun ja: bissig, mit viel schwarzem Humor gesegnet und zum Tode verurteilt. Die Frage ist immer, würde ich mich auch so verhalten?

Für ihre sechszehn Jahre ist sie in manchen Augenblicken ganz schön hellsichtig und in anderen das kleine Kind. Verständlich, wenn du ein Wunder erlebt hast, deine Mutter bald keine Mutter mehr sein wird und du eigentlich nur eine Last bist. Aber gut, dass sie August kennenlernt.

August ist mein heimlicher Favorit, den ich erst für völlig intakt halte, später sehr überrascht bin und am Ende setzte ich August auf ein Podest. Ich glaube, er wird mein männlicher Charakter 2012. Er ist hilfsbereit, zynisch, lieb und wunderbar ehrlich. Ich wählte im Video ein Zitat, das wie ich hoffe, genau diese Ehrlichkeit und gleichzeitig Leichtigkeit ausdrücken soll.

Die Kulisse:

Häuser, Krankenhäuser, Orte zum Picknicken und Jugendzimmer. Sehr gut gefallen hat mir die große Reise an einen sonst unerreichbaren Ort und die Nähe zum Tod.

Die Handlung:

“Nicht noch ein Krebsbuch!” Eigentlich hat man jedes Buch zum Thema schon gelesen. Entweder stirbt die kleine Schwester, man verliebt sich in einen Krebspatienten und dieser stirbt. Was kann also eigentlich Neues passieren? Tatsächlich gibt es auch in diesem Jugendbuch oder All-Age-Buch keinen neuen Inhalt. Kein inhaltlicher Aha-Effekt, der um die Ecke kommt und bei dem man überrascht ist. Und wahrscheinlich habe ich genau auf so einen Effekt gewartet. Oder ich wartete auf die großen, wirklich großen Gefühle. Gefühle blieben zwar nicht aus, aber sie berührten mich nicht allzu sehr.

Nur ganz kurz am Ende bekam ich eine Ahnung davon, was es heißt wie Hazel und Augustus zu fühlen. Ich gebe leider zu, das Buch hat mich nicht gegriffen. Hätte ich mich rasend geärgert, hätte ich Liebe empfunden, hätte ich mit Hazel geweint mit Augustus gefleht und mit ihren Eltern gelitten, dann wäre etwas in mir passiert. Ich fühlte mich eher als steter Zuschauer, der über den Rand schaut aber mehr nicht.

Vielleicht war es einfach ein Krebsbuch zu viel oder aber die falsche Zeit. Ich will dem Buch auf keinen Fall seinen Witz und Zynismus absprechen.

Die Gestaltung:

Der Titel passt wunderbar, vor allem im Zusammenspiel mit Hazel und Augustus. Warum oben “(m)ein mieser Verräter” spielt? Ich fühle mich ein bisschen so, als ob ich das Buch verraten würde.

Die Bewertung:

Ich vergebe 3 Bücherpunkte und setzte das Buch auf meine “re-read” Liste. Um es später mit einem anderen Blick zu versuchen.

Das Schicksal ist (m)ein mieser Verräter



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