Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Mein Freund schwärmt die ganze Zeit davon, dass ich das Buch lesen solle und dass es auch einen Film dazu gebe, den man sich dazu ja auch ansehen könne. Normal bin ich eher skeptisch, weil er eher auf Zombie-Geschichten steht, aber dieses Buch hat mich einfach nur in den Bann gezogen, sodass ich es innerhalb von vier Stunden auf zwei Tagen aufgeteilt durchgelesen habe. Im Internet gibt es zahlreiche Inhaltsangaben, weswegen ich nicht näher darauf eingehe. Wer das Buch nicht kennt, sollte ab hier auf keinen Fall weiterlesen, weil ich sicher das ein oder andere Detail verraten könnte. Spoileralarm!: Jedenfalls ist die Geschichte zwischen Augustus und Grace einfach nur rührend. Während die Eine mit Schilddrüsenkrebs und Metastasen in der Lunge kämpft und deswegen ständig Sauerstoff zu sich nehmen muss, hat der Andere den Kampf schon hinter sich. Er hatte einen Tumor im Bein, weswegen es ihm abgenommen werden musste. Natürlich sieht man es voraus, dass sich die Beiden ineinander verlieben, er schneller als das Mädchen. Sie bezeichnet sich eher durchschnittlich, sofern man das bei einem krebskranken Mädchen kann, während er ein attraktiver junger Mann mit Handicap ist. Demnach kann man auch sagen, dass Grace keine Erfahrung mit Männern hat, weswegen sie sehr zurückhaltend ist und nicht weiß, wie sie mit ihren eigenen Gefühlen umgehen soll, was der Autor wirklich sehr gut umschrieben hat. Umso mehr hat es mich jedoch verwundert, dass sie doch auf einmal zu ihren Gefühlen steht und mit ihrem Leidensgenossen in Amsterdam ins Bett springt. Aber: ich gönne es ihnen. Die Romanze ist einfach so liebevoll umschrieben, voller Hoffnung, Ängsten, Pessimismus und Gespräche über den Tod. Wenn die Geschichte nicht so traurig wäre, wäre es eigentlich eine witzige Liebesgeschichte. Das Ende habe ich mir zugegebenermaßen etwas anders vorgestellt. Mir ist schon klar gewesen, dass mindestens eine Person stirbt, aber dass es ausgerechnet Augustus alleine ist, hat mich doch sehr enttäuscht. Klar, es hat mich am Anfang auch skeptisch gemacht, dass er noch in die Selbsthilfe Gruppe geht, obwohl er angegeben hat, dass er den Kampf gegen den Krebs besiegt hat, weswegen ich mir sicher gedacht habe, dass da als Höhepunkt der Geschichte er derjenige ist, der einen Rückschlag erlebt und letzten Endes das Herz aufhört zu schlagen. Für Grace geht natürlich eine halbe Welt unter, aber sie geht mit dem Tod anders um, als es ein gesunder Mensch tut, was ich ebenfalls sehr sympathisch finde. Wie in ihrem Lieblingsbuch weiß man allerdings auch nicht, wie es mit dem Mädchen weitergeht. Besiegt sie den Krebs doch noch? Oder hat sie nicht mehr lange zu leben und ist quasi bald wieder bei Augustus? Das Ende lässt viele Möglichkeiten offen, aber ich bin ehrlich gesagt froh, dass man es sich vorstellen kann, anstatt es aufgelöst zu bekommen.
Ein wirklich herrliches Buch, gefüllt mit schwarzen Humor, Trauer und ein Einblick, wie es Krebspatienten gehen könnte.

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