Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Erstellt am 31. Juli 2014 von Ziemlichbestefilmkritiken
31. Juli 2014  |   Verfasst von Michael

“Das Leben ist schön Hazel Grace!” Alleine dieser Satz sorgt bei mir, auch noch Tage nachdem ich den Film gesehen habe, für Gänsehaut. Bereits im Trailer hört man diesen Satz, doch hier ist er, wie es eben so oft in Trailern ist, etwas aus dem Kontext gerissen und bekommt so eine etwas andere Bedeutung. Zumindest aber habe ich ihn hier anders interpretiert. Trotzdem hat unter anderem dieser Satz, aber natürlich auch der komplette Trailer dafür gesorgt, dass ich den Film unbedingt im Kino anschauen wollte. Meine Freundin konnte ich nicht überzeugen, da sie lieber das Buch lesen wollte und dies inzwischen auch getan hat. Mit jemand anderem wollte ich nicht unbedingt in den Film, weil ich mir ziemlich sicher war, dass der Film an die Nieren geht und ich doch die ein oder andere Träne vergießen werde. Solche Filme verarbeite ich dann doch lieber alleine. Lange habe ich “durchgehalten”, das halbe Kino hat schon die Taschentücher rausgezogen, doch gegen Ende, kullerte auch bei mir die ein oder andere Träne. Doch warum der Film so unter die Haut geht und ob es nur Gefühlsduselei ist, oder ob er auch den ein oder anderen Stern verdient hat, erfahrt ihr im Fazit. Jetzt gibt es erst einmal eine kurze Inhaltsangabe für diejenigen, die es bisher geschafft haben, nichts über den Film zu hören oder zu lesen.

Inhalt:

Hazel Grace Lancaster (Shailene Woodley) ist gerade mal 16 Jahre und leidet bereits seit 3 Jahren an Schilddrüsenkrebs, der sich aber inzwischen auch auf ihre Lunge ausgebreitet hat. Doch damit nicht genug, sie ist deshalb auch noch gezwungen, einen Sauerstofftank zum Atmen mit sich rum zu schleppen. Eines Tages besucht sie auf die Bitte ihrer Mutter hin eine Therapiegruppe für jugendliche Krebspatienten. Dort läuft ihr auch Augustus Waters (Ansel Elgort) über den Weg, der sein Bein auf Grund eines Tumors verloren hat. Die sonst so zurückgezogene Hazel mag Augustus auf anhieb und so verbringen die Beiden auch immer mehr Zeit miteinander. Doch der nächste Rückschlag kommt. Hazel erleidet eine Lungenentzündung und muss für mehrere Tage ins Krankenhaus. Dort beschließt sie mit Augustus, ihre letzten Tage zu genießen. Aus diesem Grund machen sie sich auf den Weg nach Amsterdam um Hazels Lieblingsautor Peter Van Houten (Willem Dafoe) zu treffen und mit ihm über ihr Lieblingsbuch zu reden. Doch letztlich kommt alles anders als geplant…

Fazit:

Gefühlsdueselei und Teenie-Quatsch war mit einer der ersten Gedanken, die mir in den Kopf gekommen sind, als ich das Filmplakat gesehen habe. Aber entgegen aller Vorurteile überzeugt Das Schicksal ist ein mieser Verräter durch eine Geschichte, die so ziemlich jeden berühren dürfte. Ich habe mich auf einen Film eingestellt, bei dem es hauptsächlich um die Krankheitsgeschichte von Hazel Grace geht. Ok, das ist auch der Fall, aber diese wäre wie ich finde zwar tragisch gewesen, hätte aber zumindest mich nicht ganz so berührt. Mich hat vielmehr die Geschichte um diese Person herum berührt, die Tatsache, dass sie nicht allein ist in dieser schweren Zeit und mit ihrem “Leiden”. Für mich ist das Besondere an dem Film, dass es eben nicht ausschließlich um die Krankheit und auch darum, wie mies es Hazel Grace geht. Vielmehr werden auch die schönen Seiten gezeigt, dass sie einen Freund hat, der ihre schlechten Launen und Ängste, die sie absolut zu Recht hat, akzeptiert. Vielleicht kann man sogar sagen er ignoriert diese, denn er versucht sie damit nicht zu bedrängen, sondern ihr den nötigen Freiraum zu geben und das obwohl er selber mit einem schlimmen Schicksal zu kämpfen hat. Er gibt einfach nicht auf, weil sie die Richtige für ihn ist. Es macht einfach Spaß zuzusehen, welch schöne Zeit die Zwei zusammen haben und diese auch trotz aller Widrigkeiten genießen können. Doch nicht nur die Beziehung zwischen Hazel und Augustus wurde hier wunderschön “gezeichnet” und gespielt, sondern auch das Dreigespann bestehend aus Hazel, Augustus und seinem besten Freund macht Freude und gibt tiefe Einblicke in eine Freundschaft, zwischen zwei Jungs, die durch nichts zu ersetzen ist.

Ihr seht also, der Plot ist einfach umwerfend! Doch allein ein herausragender Plot macht noch lange keinen herausragenden Film. Aber da hier Schauspieler ausgewählt wurden, die ihre Rollen nicht nur authentisch spielen, sondern die auch noch perfekt aufeinander abgestimmt zu sein scheinen, macht den Film dann zu dem, was er ist. Ich brauch nicht zu sagen, dass mich Shailene Woodley und Ansel Elgort mit ihrer Performance umgehauen haben, ich denke das hat man bereits rausgehört. Aber fast noch besser als die Zwei finde ich Nat Wolff und Willem Dafoe, die mit ihren Nebenrollen nicht nur ein paar lustige Momente in den Film bringen, sondern auch an den richtigen Stellen die Ernsthaftigkeit. Genau so stelle ich mir Nebendarsteller und ihre Charaktere vor, präsent aber nicht aufdringlich.

Ich habe mich gefragt, ob ich den Film nochmal im Kino anschauen soll, so gut fand ich ihn. Doch der Nebeneffekt des Films war leider ein mieses Gefühl für den Rest des Tages. Also habe ich beschlossen, dass ich das sein lasse und mir den Film dann doch lieber irgendwann mal zuhause auf DVD anschaue, denn solch ein Film darf eigentlich in keiner Film-Sammlung fehlen. Für mich einer der besten Filme des Jahres.

Michaels Wertung zu Das Schicksal ist ein mieser Verräter:


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