Titel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Originaltitel: The Fault in Our Stars
Regie:Josh Boone
Drehbuch: Scott Neustadter, Michael H. Weber, John Green
Produktionsland: USA
Dauer: 126 Minuten
Erscheinungsdatum: 2014
Altersfreigabe: FSK 6
Die 16-jährige Hazel Grace Lancester (Shailene Woodley) leidet an Krebs, ihre Heilungschancen stehen schlecht, nur durch Medikamente kann ihr Körper und vor allem die erkrankte Lunge, am Arbeiten gehalten werden. Ihr ständiger Begleiter ist eine Sauerstoffflasche, nur mithilfe ihr kann sie atmen.
Doch Hazel verzweifelt nicht an ihren Leben, mit einer einzigartigen Stärke erträgt sie ihr Schicksal. Zur Schule kann sie schon lange nicht mehr gehen, so verbringt sie den Tag mit lesen, träumen und Gedankenfantasien. Ihre Mutter findet, es wäre wichtig für ihre Tochter, soziale Kontakte aufzubauen, weshalb sie sie zu einer Selbsthilfegruppe für an Krebs erkrankte Kinder schickt. Zuerst gar nicht begeistert von dieser Idee, ändert sich ihre Meinung, als sie dort den 17-jährigen Augustus “Gus” Waters (Ansel Elgort) kennen lernt. Ohne Grund ist er nicht in der Gruppe, durch den Krebs hat der Junge ein Bein verloren, doch anders wie bei Hazel, ist er seit einiger Zeit symptomfrei, sprich, die Ärzte sind zuversichtlich, dass er die Krankheit überwunden hat.
Aus der Freundschaft zwischen den Beiden entwickelt sich langsam mehr, doch wie geht man damit um, wenn man sich niemals sicher sein kann, wie viel Zeit einen zusammen noch bleibt.
Meine Meinung:
Ja, ich kam nicht drum herum, auch ich musste diesen Film im Kino sehen. Bepackt mit 10 Packungen Taschentüchern machte ich mich auf, war gespannt auf die Umsetzung. Jetzt tanz ich wohl ein bisschen aus der Reihe, aber ich muss sagen, der Hit war es jetzt leider nicht. Die Geschichte ist gut erzählt, nahezu nichts wird ausgelassen, aber ehrlich, das Buch war für mich so herrlich kitschlos und dann kommt dieser Film um die Ecke, wo der Schmalz schon von der Leinwand rann. Versteht mich nicht falsch, wer so wirklich intensive Liebesgeschichten mag, der soll bitte unbedingt in diesen Film schauen, für mich war es jedoch ein bisschen zu viel. Wo John Green immer so schön an den Klischees vorbeischrammte, ist der Film frontal hineingefahren.
Wie bei allen großen Liebesgeschichten (man nehme nur Romeo und Julia), ist die erste Hälfte also von Schmalz nur so vollgestopft, obwohl, soviel muss ich sagen, die Krankheit immer eine Rolle spielt, aber dann der zweiten Teil des Filmes, da wurde es auch für mich intensiv. Ich kann mich erinnern, als Hazel die Rede für Gus hielt, da ging ein lautes Weinen durch den Kinosaal (und wenn ich laut sage, dann meine ich wirklich für alle hörbar und nein, ich war es nicht) und da hat es mich dann auch gepackt. War die Geschichte nämlich nicht so wie ich sie mir erwartet hatte, war ich beeindruckt, welche Gefühlsgewalt sie doch bei einen anderen Zuschauer ausgelöst hat und dann, dann habe ich auch geweint, weil es wirklich traurig und beklemmend war, weil der Film und das Buch verschmolzen, wir all den Kitsch hinter uns ließen und nur die Geschichte fühlten.
An der schauspielerischen Leistung kann ich überhaupt nichts aussetzen, wobei ich sagen muss, mir beide, Hazel und Gus, anders vorgestellt zu haben, aber nun ja, hier wird wohl jeder sein eigenes Bild im Kopf haben
Fazit:
Die erste Hälfte, vollgestopft mit Kitsch und viel zu übertrieben, schafft es der zweite Abschnitt doch, auch den hartgesotten Zuschauer zu packen. Zugegeben, das Buch hat mir besser gefallen, aber es gibt auch wenige Verfilmungen, wo ich anders urteilen würde.