oder: Warum Auslandstierschutz so wichtig ist!
Wie oft hört man den Satz: “Gibt es nicht genügend Hunde in deutschen Tierheimen?” … und ja, es stimmt. Unsere Tierheime sind voll. Hunde, Katzen, Kleintiere. Sie alle warten auf ein Zuhause und viele von ihnen haben ebenfalls Schicksale hinter sich. Aber es gibt einen ganz entscheidenden Unterschied: Ihre Endstation heißt nicht Tötung wie in Spanien und vielen anderen Ländern. Ich selber war noch nie in einer der Perreras und um ehrlich zu sein möchte ich es auch nicht. Wer sich ein Bild von diesen Tötungsstationen machen möchte braucht nur mal bei der Google-Bildersuche das Stichwort “Perrera” einzugeben.
Und damit sind wir direkt beim nächsten Thema: Tierschutz. Er hat viele Facetten und ich würde noch lange nicht für jeden Tierschutzverein die Hände in´s Feuer legen und dabei ist es völlig egal, ob es sich dabei um einen deutschen oder ausländischen Verein handelt. Es gibt – wie immer und überall – gute und schlechte Tierschutzorganisationen. Ich habe im Laufe der Zeit sehr viele schlechte Erfahrungen im Tierschutz machen “dürfen” und seitdem unterstütze ich nur noch den “sauberen” Tierschutz … heißt: Den Tierschutz, den ich voll und ganz vertreten kann und hinter dem ich mit all meiner mir möglichen Kraft stehe! Das ist und bleibt für mich die Finca Lucendum in Spanien, denn hier geht es wirklich noch um das Wohl der Tiere!
Finca Lucendum: Dieser Name bedeutet, dass die Finca voller Licht und Sonnenschein
sein soll für alle, die aus der Dunkelheit kommen !
Stell Dir vor:
Du schläfst.
In Deinem Traum kommst Du in den Himmel und pflückst
eine seltsame, schöne Blume.
Und wenn Du aufwachst und die Blume immer noch in Deiner Hand ist – was dann?
(Samuel Taylor Coleridge)
Eine extrem verängstigte Thea kam hochschwanger bei uns an. Die ersten Tage lebte sie nur unter den Büschen hier auf der Finca. Als sie dann ihre Welpen bekam, die inzwischen alle in ihren eigenen liebevollen Familien leben, ließ sie unsere Hilfe zu. Heute ist Thea eine Hündin, die in Panik verfällt, wenn sie die Finca verlassen müsste.
Bonnie Blue war schon auf dem Weg in die Tötung. Ihre Besitzerin wollte sie vergasen lassen.
Samantha, die sich bis heute noch nicht anfassen lässt. Verlassen als ihr Besitzer starb. Sie ist Pias Tochter.
Pia hat ein wundervolles Zuhause bei einer deutschen Familie gefunden.
Marte mit einem gebrochenen Becken wie ihr Bruder Jupiter von Jägern am Baum aufgehängt.
Saba, die ihr Leben auf Holzpaletten angekettet verbringen musste und endlos viele Babies dort bekam.
Emma: In dem Kanal entsorgt, aus dem es eigentlich kein Entrinnen gab.
Jupiter wurde von Jägern am Baum aufgehängt.
Spike: Ausgesetzt an der Autobahn.
Karolina : Schwer krank ausgesetzt an einem Müllcontainer an einer sehr viel befahrenen Straße.
Es regnete in Strömen und im fließenden Verkehr lief ein Hund über die viel befahrene Strasse und ließ er sich nicht einfangen. Aber Paulina war mit im Auto. Sie erzählte ihm, dass er zu ihr kommen sollte – an einen guten Ort. Und Carlos kam. In der Tierklinik angekommen, sahen wir, dass tief in seiner Haut unzählige Borsten eines harten Straßenbesens steckten.
Peter und seine Familie lebten in einer kleinen Wohnung, hatten kaum Auslauf und bekamen nur Essensreste. Dann kam der Tag, an dem die Familie merkte, dass sie die vier Hunde nicht mehr ernähren konnten. Also riefen sie die Perrera an. Die Perrera hat einen sehr bequemen Abholservice. Der Wagen, der auch die toten Hunde aus den Tierarztpraxen abholt, befördert auch die gefundenen Hunde sowie diejenigen, die man nicht mehr haben will. Man mag sich nicht vorstellen, durch welche Höllenqualen die Hunde hier in diesen Autos schon gehen – wissend, dass alles bis zu ihrem Tod noch viel schlimmer werden wird. Abends erreichte der Wagen das Haus von Peters Familie und alle vier Hunde wurden eingeladen: Vater, Mutter, Sohn und Tochter. Der Fahrer dieses Wagens war wie viele Spanier ein wunderbarer Tierschützer, dem es jedes Mal das Herz brach, wenn er diese Touren machen musste. Irgendwann kam dann bei ihm der Punkt, dass er das ganze Elend nicht mehr ertragen konnte und er fuhr mit seinem Auto gegen einen Betonpfeiler und starb. Eben dieser Fahrer rief uns spät abends an und bat uns, Peter und seiner Familie zu helfen. Das war absolut illegal und wenn er erwischt worden wäre, hätte er seinen Job verloren. Um Mitternacht an einer Tankstelle wurden Peter, Paul, Hanni und Nanni dann erlöst.
Auf der Finca angekommen, biss Peter, der sich schützend vor seine Familie stellte, wie ein Teufel um sich. Nach einigen Tagen merkte er dann, dass sie alle in Sicherheit waren und er begann mit uns zu sprechen. Da Peter und sein Sohn Paul unzertrennlich sind, blieben sie bei uns auf der Finca. Hanni und Nanni leben in ihren liebevollen Familien.
Bilder und Texte: Finca Lucendum
Alle hier vorgestellten Hunde bleiben auf Lebenszeit auf der Finca Lucendum da sie aus verschiedenen Gründen schwer zu vermitteln sind. Es ist ihr unscheinbares Äußeres, ein Handicap oder weil sie in ihrem Leben schon so viel Schlechtes erleben mussten, dass sie niemandem mehr vertrauen. Sie alle haben bei Gisi und Ralf von der Finca Lucendum ihr neues und endgültiges Zuhause gefunden. Doch auch die tollste und liebevollste Unterbringung kostet Geld und daher würden sich diese Vierbeiner freuen, einen Paten zu bekommen, der etwas für seine Lebens-, Tierarzt- und Futterkosten dazu steuert. Vielleicht kannst du selber keinen Hund halten, möchtest aber helfen? Dann werde Pate! Kontakt: lucendum@web.de
~ Fortsetzung folgt ~