Das Schauspiel des Lebens

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Manchmal scheint das Leben ein einziger Maskenball zu sein: Man wünscht sich Echtheit, sehnt sich nach Authentizität – bekommt stattdessen aber vielerorts nur ein Schauspiel geboten, das wenig mit den Menschen hinter der Maske zu tun hat. Meinungen und Gefühle werden inszeniert, das Publikum wird instrumentalisiert. Hauptsache, die Show gelingt und am Ende der Vorstellung wartet der heiß ersehnte Applaus!

Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich nun um die Bühne des Lebens handelt, um die Selbstpräsentation auf Facebook und Co, oder das Gespräch mit Kollegen oder auch guten Freunden: Masken findet man überall. Wir alle tragen sie, schließlich können sie ab und an auch mal ganz nützlich sein. Jedoch macht die Dosis das Gift: Wenn wir unsere Masken zu oft tragen, verschmelzen wir irgendwann damit – und haben keine Chance mehr, unser wahres Gesicht zu zeigen.

Schauspieler, Zuschauer – oder Spieler?

Die Schauspieler finden wir nicht nur auf der Bühne oder im Fernsehen, sondern sehr häufig im echten Leben. Sie spielen für Geld, für Ruhm oder dafür, eine Story zu liefern, die das Publikum begeistert. Ein Schauspieler kann sein wahres Selbst perfekt verstecken und zeigt eben die Rolle, die den Erwartungen des Publikums gerecht wird.

Bei ihnen ist alles ein wenig greller, lauter und expressiver. Es gilt, um Leben oder Tod gesehen zu werden – ganz gleich, ob es sich dabei um die Theaterbühne, das Privatleben, den Job, ein Seminar, ein Gespräch oder die Bühne des Lebens handelt. Große Geschichten wollen schließlich mit großem Pathos erzählt werden. Ein Schauspieler muss auffallen und gesehen werden. Ob die dabei erzählte Geschichte wahr und echt ist, oder ob sie auf reiner Vorstellungskraft beruht, spielt dabei keine Rolle.

Große Geschichten brauchen großen Pathos – ganz gleich, ob sie wahr sind oder nicht.

Wenn sie erstmal ihre Bühne betreten haben, erzählen sie dir große Geschichten von Liebe, von Hass – von Romanzen, Abenteuern und Kreuzzügen. Mal sind sie König, mal Prinzessin – ein andermal Bettler oder Opfer. Sie gehen voll und ganz in ihrer Rolle auf und auch die Zuschauer verlieren irgendwann den Sinn für die Realität. Erst, wenn der Vorhang fällt, wenn der wohlverdiente Applaus verstummt, fällt die Maske und der Schauspieler sieht sich wieder mit dem eigenen, echten Leben konfrontiert.

Die Zuschauer? Nun: Die genießen das Schauspiel, sorgen für den nötigen Applaus – und können dabei bequem in der Passivität bleiben. Sie müssen die Gefühle nicht selbst durchleben, sondern können sich (in der Sicherheit des abgedunkelten Zuschauerraums) an dem bedienen, was ihnen gezeigt wird.

Und die Spieler? Klar – die spielen! Fernab aller Bühnen und Zuschauer. Mit Spaß, mit Freude, ohne feste Absicht – und mit der herrlichen Freiheit, die sich erst dann einstellt, wenn es kein Drehbuch mehr gibt und das Ende nicht im Vorfeld schon festgelegt scheint.

Welche Rolle will ich selbst spielen?

Ich selbst habe immer mal wieder verschiedene Phasen im Leben durchlaufen. Mal war ich Schauspieler, und habe eben das gezeigt, was (meiner Meinung nach) das Publikum begeistern könnte. Mal war ich Zuschauer, und habe mich von Schauspielern und ihren Geschichten begeistern lassen.

Am Ende des Tages muss man sich selbst entscheiden, welche Rolle man im Leben spielen möchte. Oder ob man überhaupt eine Rolle spielen will – und nicht stattdessen einfach mal mutig die Maske ablegt, den Theatersaal verlässt, rausgeht ins Leben, und einfach: Spielt! Mit all den Möglichkeiten, die einem das Leben so zu bieten hat. Ganz frei, ungezwungen, mit unglaublich viel Freude.

Denn: Wer sich nur im Schauspiel verliert, wird irgendwann darin ertrinken und die Bretter der Bühne mit dem Spielfeld des Lebens verwechseln. Und wer es sich immer nur auf dem Zuschauersessel bequem macht, wird auch irgendwann träge und bequem, und sich damit abfinden, von den Geschichten der Schauspieler berieselt zu werden. Gefühle werden dann nicht selbst erlebt, sondern fremdkonsumiert.

Wichtig ist wohl, selbst zu wissen, in welchem Bereich seines Lebens man mehr Zeit verbringen möchte. Und achtsam zu sein, dass man nicht in einer einzelnen Position (und damit in einer Rolle) steckenbleibt, oder gar in diese gedrängt wird. Schauspiel hat fast immer ein Skript, ein Drehbuch – sehr häufig, ohne dass es einem bewusst wäre. Damit auch einen bestimmten Ablauf und Ausgang, ohne Möglichkeit, in all die anderen Facetten des Lebens rein schnuppern zu dürfen. Man wird Sklave des eigenen Skripts, erliegt der Illusion des Schauspiels, und wird niemals richtig frei sein.


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