Im Februar diesen Jahres wurde das neue Samsung Galaxy S7 vorgestellt und ist mittlerweile in den Regalen der Händler und Mobilfunkanbieter angekommen. Die technischen Daten sind in den Vorstellungen meist wegweisend und alles andere als gewöhnlich. Nach knapp 2 Monaten wird es Zeit, sich anzuschauen, wie sich das Smartphone in der Praxis geschlagen hat.
In der Praxis muss sich jedes neue Gerät erst bewähren und hier und da treten gravierende Mängel auf, die anscheinend kein Entwickler oder Tester bemerkt hat. Schauen wir uns noch einmal die wichtigsten Eckdaten im Überblick an:
Display 5,1 Zoll (12,9 cm) Super-AMOLED
Auflösung: 1440 x 2560 Pixel (577ppi)
Betriebssystem Android 6.0 (Marshmallow)
CPU
Samsung, Octa-Core
Exynos 8890, 4 Kerne, 2,60 GHz
Exynos 8890, 4 Kerne, 1,59 GHz
RAM 4 GB RAM
Interner Speicher 32,00 GB Flash- Speicher (21,27 GB zur freien Verfügung)
SD-Karte MicroSD-Card bis zu 200 GB
Datentransfer EDGE, HSPA+ (42,20 MBit/s), LTE (450,00 MBit/s), WLAN, Bluetooth
SIM-Kartentyp: Nano-SIM
Mobilfunk (MHz)
GSM 850, 900, 1800, 1900
UMTS 850, 900, 1900, 2100
LTE 700, 800, 850, 900, 1800, 1900, 2600
Hauptkamera 12 Megapixel (4032 x 3024 Pixel)
Frontkamera 5 Megapixel (2592 x 1944 Pixel)
Gewicht 152 g
Maße 142,4 mm x 69,6 mm x 7,9 mm
Sonstige Funktionen Fingerabdruck-Sensor, NFC, GPS, A-GPS
Die Verkaufszahlen des Galaxy S7/Edge können sich laut Korean Times sehen lassen und überstiegen zudem auch Samsungs Erwartungen. Zumindest wurden die Verkaufszahlen des Vorgängermodells schon übertroffen. Wie sich der Verlauf in Zukunft zeigt, muss sich allerdings noch zeigen.
Die koreanischen ETNews geben Insiderberichte weiter, die von mehr als 17 Millionen verkauften Geräten sprechen. Mit mehr als 7 Millionen Verkäufen scheint auch das Galaxy S7 Edge sehr beliebt zu sein. Im direkten Vergleich dazu wurde das Galaxy S6 im ersten Quartal nach Erscheinen rund 15,8 Millionen mal verkauft.
Das sich das neue Smartphone so gut verkauft, liegt natürlich auch am gelungenen Marketing und den zahlreichen Angeboten, mit denen man das Gerät unter Umständen sogar nahezu kostenlos bekommen kann. Während der Vorgänger bei Verträgen noch eine teils recht hohe Zuzahlung hatte, lässt sich das S7 bereits schon einen Monat nach Verkaufsstart zB. bei preis24 mit Tarif für einen Euro bestellen.
Verbesserte Kamera
Da Smartphonekameras einen immer höheren Stellenwert einnehmen und einfache Digitalkameras ersetzen, achten immer mehr Käufer auf eine entsprechende Qualität. Das S7 kann nicht nur mit einer hohen Auflösung punkten, die es auch bei vielen anderen Modellen gibt. Es schlägt sich trotz des kleinen Bildsensors auch sehr gut in Low Light Situationen. Also bei schlechten Lichtverhältnissen. Solltet ihr hier einmal den Fehler Warnung! Kamerafehler. erhalten, dann könnte es helfen, wenn die Smart Stay Funktion deaktiviert wird. Dazu sind die folgenden Schritte erforderlich:
- Einstellungen öffnen
- Menüpunkt „Anzeige“wählen
- „Smart Stay“ im Menü tippen und den Schieberegler nach links ziehen
- Galaxy S7 (Edge) neu starten
Keine Veränderung im Design
Das Design hat sich nur marginal verändert. Das mag auf den ersten Blick nicht schlecht sein, da der Vorgänger bereits sehr schick war. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, das sich der Akku auch im neuen Modell nicht wechseln lässt. Ein Austausch endet daher nicht selten im Displaybruch, da dieses erhitzt und angehoben werden muss. Immerhin ist nun ein Steckplatz für MicroSD Karten vorhanden.
Gegen Staub und Wasser gemäß Schutzart IP68 geschützt
Wasserdichte Smartphones liegen absolut im Trend. Vorreiter war hier Sony, die aggressiv mit der Wasserdichtheit geworben haben. Allerdings sollte man das nicht zu wörtlich nehmen und das Smartphone direkt am Taucheranzug befestigen, während man Artefakte der Titanic jagt. Tauchgänge bis 1,5 Meter sollen laut Samsung aber unproblematisch sein. Immerhin gab es schon Tests, bei denen das S7 für etliche Stunden unter Wasser lag und keine Folgeschäden davon trug. Man sollte sich aber nicht wundern, wenn der Touchscreen unter Wasser nicht funktioniert. Nach einer vorbei schwimmenden Fischart zu googeln, dürfte daher etwas schwierig werden. Vorrangig dient dieser Schutz dazu, dass das Gerät keinen Schaden nimmt, wenn es aus Versehen ins Waschbecken, die Toilette oder das Aquarium fällt. Auch ein Regenschauer sollte keinen Wasserschaden verursachen.
Hohe Arbeitsgeschwindigkeiten
In diversen Benchmarktests werden dem Exynos 8890 hervorragende Ergebnisse bescheinigt. Allerdings ist der Vorsprung zu Konkurrenzprodukten mit Qualcomm-Prozessor Snapdragon 820 nur marginal oder sie liegen gleichauf. Eine gute Performance lässt sich also auch mit Flaggschiffen anderer Hersteller wie dem HTC 10 oder LG G5 erreichen. Immerhin sind die Rechenkerne des S7 den derzeitigen Apps absolut gewachsen und dürften sich nicht selten sogar ein wenig langweilen.
Verbesserte Akkulaufzeiten
Ein Smartphone soll mobil sein und keine Steckdose hinter sich her ziehen. Das hat auch Samsung erkannt und dem S7 eine spürbar verbesserte Laufzeit ermöglicht. Statt wie beim Vorgänger einen 2.550 mAh Akku zu verbauen, wurde dem neuen Modell satte 3.600 mAh verpasst. Eine einfache Hochrechnung sollte man hier jedoch nicht anstellen, da ein etwas größeres Display und ein stärkerer Prozessor versorgt werden müssen. Immerhin kann das Galaxy S7 bis zu 8 Stunden mit eingeschaltetem Display genutzt werden. Das reicht locker für das Streaming mehrerer Filme über LTE, sofern der Tarif diese Menge an Traffic zulässt.
Fazit:
Im Vergleich zum Vorgänger hat sich einiges getan. Ob sich ein Wechsel lohnt, muss jeder für sich selber entscheiden. Eine deutlich gestiegene Akkulaufzeit, eine verbesserte Kamera und die Möglichkeit endlich wieder SD Karten nutzen zu können, dürften schon ein recht großer Anreiz sein.
Fotos: samsungmobilepress.com