Das rote Palais 1 – Die Totenwächterin

Das rote Palais 1 – Die TotenwächterinWährend in der Politik gerade über die Legalisierung des Vampirismus disskutiert wird, geschehen mysteriöse Morde an Vampiren und die Polizei bittet Leyla Barth um Mithilfe.
Ins Visier gerät das Multiplexkino Aurodrom, welches unter der Leitung des charismatischen Rudger von Hallen steht und Thetania e.V., eine als Verein getarnte Sekte, die sich den Schönheitswahn der Menschen zunutze macht.

Die Geschichte dreht sich um die Privatdetektivin Leyla Barth und spielt mitten in Deutschland zur Jetztzeit.
Das Buch macht von außen einen recht unscheinbaren Eindruck und ist mit seinen knapp 200 Seiten auch recht dünn, aber es ist eine broschierte Ausgabe und deswegen täuscht die Größe über die Menge des Inhalts.
Auch wenn die Story fiktiv ist, könnte sie absolut im Hier und Jetzt spielen. Die Figuren kommen glaubwürdig rüber und entwickeln sich auch von Kapitel zu Kapitel immer weiter, was sogar die kleinen Nebenfiguren lebendig und interessant macht, unabhängig davon, ob es nun die Guten oder die Bösen sind. Alles, ob es nun die Personen oder die Orte oder die Handlung an sich sind, ist detailverliebt und gründlich beschrieben ohne langatmig zu werden. Frau Henke schafft hier genau die richtige Mischung – nicht zu wenig und nicht zu viel zu zeigen und immer interessant zu bleiben bis zum Ende.
Auch in der Beziehung zwischen Leyla und Rudger findet sie genau das richtige Mittelmaß. Es ist genug Liebe und knisternde Erotik vorhanden ohne die Handlung damit zu erschlagen und von den anderen Themen im Buch abzulenken.
Der Schreibstil ist flüssig und die Wörter verständlich formuliert und die Fremdwörter in der altgermanischen Sprache sind optimal in der Menge verteilt.
Frau Henke schreibt spannend wie in einem guten Krimi, romatisch wie in einer Liebesgeschichte und lustig wie in einer Komödie und sie spricht Probleme der heutigen Zeit an, wie z.B. den Jugendwahn der gelangweilten reichen Menschen und die Folgen davon.
Es ist ein völlig anderes „Vampirbuch“: ohne den großen starken Helden und die kleine schüchterne Frau, die schmachtend zu IHM aufsieht und die Geschichte spielt nicht irgendwo sondern mitten unter uns.

Mein Fazit: ich bin ehrlich überrascht und begeistert und freue mich schon auf die noch folgenden zwei Teile. Ich durfte wundervolle Charaktere und eine etwas andere Vampirgeschichte kennen lernen. Bis zum Schluß bin ich auf der falschen Fährte was den Täter betrifft gewesen, was für mich ein wichtiges Kriterium ist, denn wer möchte schon gleich zu Beginn der Geschichte das Ende ahnen. Für mich ist dieses Buch endlich einmal etwas anderes in der breiten und oft immer gleichen Masse der Vampirliteratur und bei meinem nächsten Kinobesuch werde ich mit Sicherheit Ausschau halten nach Leyla und Rudger und vielleicht sehe ich ja auch Jarno…..

· Broschiert: 184 Seiten
· Verlag: Sieben-Verlag; Auflage: 1 (23. Juli 2008)
· Sprache: Deutsch
· ISBN-10: 3940235229
· ISBN-13: 978-3940235220
· Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 13,4 x 1,8 cm

Das rote Palais 1 – Die Totenwächterin


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