Mehr und mehr Menschen machen auch im Winter Urlaub im Wohnmobil. Sie lieben die Nähe zur Natur auch in dieser Jahreszeit. Wir zeigen Ihnen, auf welches Zubehör zum Wintercamping Sie nicht verzichten sollten.
Alles für ein warmes Wohlfühlen
Wer es im Winterurlaub in seinem Wohnmobil warm haben will, braucht Heizmittel. Viele Wintercamper greifen zu Gas als Energiequelle. Gerade in den kälteren Monaten steigt der Energiebedarf, insbesondere wenn Heizungen und Kochgeräte regelmäßig genutzt werden. Daher ist es ratsam, die benötigte Menge an Gas realistisch einzuschätzen und entsprechend vorzubereiten.
Viele Camper bevorzugen Propan beim Wintercamping, da es auch bei niedrigen Temperaturen effizient bleibt. Im Vergleich zu Butan, das bei sehr kalten Bedingungen an Leistung verlieren kann, bietet Propan im Winter eine zuverlässige Energiequelle für Heizungen und Kochgeräte. Bevor es auf die Reise und auf den Campingplatz geht, sollte man sicherstellen, dass die Gasanlage des Wohnmobils für den Einsatz von Propan geeignet ist und gegebenenfalls entsprechende Adapter oder Druckregler besorgen.
Die Menge des mitgeführten Gases hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Dauer des Aufenthalts, die Anzahl der Mitreisenden und die geplante Nutzung von gasbetriebenen Geräten. Es ist ratsam, großzügig zu kalkulieren und lieber etwas mehr Gas beim Wintercamping mitzunehmen, um unvorhergesehene Situationen zu meistern. Um die Gasvorräte sicher zu transportieren, ist eine stabile Lagerung im Wohnmobil unerlässlich. Gasflaschen sollten stets aufrecht und gut gesichert stehen, um ein Umfallen und mögliche Beschädigungen zu verhindern. Zudem ist es wichtig, die Flaschen während der Fahrt zu sichern, um potenzielle Gefahren zu minimieren. Damit man sichergeht, dass die Wärme des Gases auch im Raum ankommt, sollte das Kaminrohr der Heizung stets freigehalten werden.
Für ein effizientes und sparsames Heizen des Campers ist es außerdem wichtig, eine regelmäßige Belüftung des Innenraumes vorzunehmen. Insbesondere das Stoßlüften ist essenziell, um zu verhindern, dass es an Bord zu dämpfig und feucht wird.
Sicher auf glatten Straßen
Eine Pflicht, Winterreifen auf seinen Caravan aufzuziehen, gibt es in Deutschland nicht. Dennoch ist es ratsam, tragen sie doch zur Stabilisierung des Gespanns bei, insbesondere beim Bremsen und in Kurven. Anders ist es bei Zugfahrzeugen und Wohnmobilen. In Deutschland und Österreich besteht eine situative Winterreifenpflicht, während sie in Ländern wie Italien, Tschechien, Slowenien, Norwegen, Finnland und Schweden zwingend vorgeschrieben ist. In Frankreich geben spezielle Schilder Auskunft darüber, wo die Winterreifenpflicht gilt. Für Winterreifen empfehlen Experten eine Mindestprofiltiefe von vier Millimetern, wobei diese Anforderung in Österreich sogar gesetzlich verankert ist. Obwohl in Dänemark, Großbritannien, Polen, Belgien und den Niederlanden keine explizite Winterreifenpflicht besteht, ist eine entsprechende Bereifung auch dort sinnvoll.
Ein weiterer wichtiger Tipp für die winterliche Fahrt ist die Mitführung von Schneeketten. Das Vorab-Aufziehen zu Hause erleichtert im Ernstfall den Prozess erheblich. Eine praktische Option für ADAC-Mitglieder gibt es in süddeutschen Filialen, wo Schneeketten erworben und später zurückgegeben werden können, falls sie nicht benutzt wurden. Um das Fahrverhalten besser einschätzen zu können, ist es empfehlenswert, das Gespann mit Schneeketten im Schnee zu testen.
Landstrom statt Bordbatterie
Wenn möglich, ist es ratsam, seinen Wohnwagen beim Camping an einen Stellplatz zu bringen, an dem es einen festen Stromanschluss gibt. Alle Elektrogeräte über die Bordbatterie laufen zu lassen, kann diese schnell überfordern. Ist sie zusätzlich an einem weniger beheizten Ort im Fahrzeug platziert, hält sie nicht so lange wie gewohnt, denn im kalten Zustand bringt die Batterie weniger Leistung. Hinzu kommt der erhöhte Verbrauch: Die frühe Dämmerung lässt einen mehr Zeit im Fahrzeug verbringen und Dinge wie Licht, Radio, Fernseher oder Handy auch mehr nutzen. Um außerdem genügend Gas für die Heizung zu haben, ist es möglich, auch den Kühlschrank über einen externen Stromanschluss laufen zu lassen. Zusammenfassend lohnt sich Landstrom vor allem, wenn Sie mehrere Tage an einem Ort verbringen möchten.
Gegen den Schnee gewappnet
Beim Ankommen auf dem Campingplatz ist es zunächst empfehlenswert, den Platz, wo das Wohnmobil stehen soll – sofern nicht bereits vom Platzbetreiber erledigt – mit einer mitgeführten Schaufel oder einem Schneeschieber von Schnee zu befreien und so für eine optimale Stabilität zu sorgen. Zur sicheren Ausrichtung eines Wohnwagens empfehlen sich Bretter unter den Stützen. Falls der Schnee auf dem gesamten Platz mit schwerem Gerät geräumt wird, ist darauf zu achten, dass keine Stromkabel im Weg liegen, die sonst kaputt gehen könnten. Außerdem ist das richtige Werkzeug und die passende Ausrüstung entscheidend: Ein Hammer kann beispielsweise verwendet werden, um Heringe vom Vorzelt in den Schnee oder ins Eis zu schlagen, während eine Zange oder ein Multifunktionswerkzeug hilfreich ist, um sie wieder zu entfernen. Haben Sie auf jeden Fall auch einen Eiskratzer dabei und für den Fall der Fälle auch einen Türschlossenteiser. Diesen sollten Sie aber nicht im Wageninnern liegen lassen – da bringt er Ihnen nicht viel, wenn Sie ihn brauchen.
Sollten Sie eine dicke Schneeschicht auf dem Dach bemerken, kann das Gewicht problematisch für ihr Gefährt werden, insbesondere für Aufbauten. Führen Sie zum Räumen von Schnee auf dem Dach deshalb immer eine Teleskopstange, auf die ein Handfeger aufgesetzt werden kann, mit. Um das Fahrzeug vollständig von Schnee zu befreien, ist eine trittsichere Leiter, die oft beim Platzbetreiber ausgeliehen werden kann, Teil der Standardausrüstung von Wintercamping-Profis. Zudem kann der sich auf dem Dach befindliche Kamin der typischen Caravan-Heizung durch Schnee verstopft werden. Um dies zu vermeiden, ist es ratsam, bei Dachkaminen ein Verlängerungsrohr anzubringen. Für den seitlichen Kamin von Wohnmobilen ist im Zubehörhandel ein Kondenswasserablauf erhältlich, der die Bildung von Eiszapfen durch Wasser verhindert.
Perfekt isoliert
Für den perfekten Schutz vor dem Eindringen der Kälte ins Fahrzeug, sind Thermohauben ein besonders guter Tipp. Sie sind schnell und unkompliziert angebracht, vorausgesetzt, man hat die passenden Größen für das Campingfahrzeug beschafft. Zusätzlich können im Innenraum Thermomatten verwendet werden, die als Meterware erhältlich sind und passgenau für die Bodendämmung zugeschnitten werden. Durch ihren Einsatz beim Camping verringert sich die Vereisung der Scheiben und die Bildung von Kondenswasser, die Temperaturen im Innenraum sinken langsamer und der eigene Gasvorrat aus Gasflaschen wird effizienter genutzt. Auf dem Zubehörmarkt sind auch 12-Volt-Heizmatten erhältlich, die unter dem Wohnraumteppich platziert oder bereits in den Teppich eingearbeitet werden können. Allerdings ist hier anzumerken, dass elektrische Zusatzheizungen jeglicher Art den Stromverbrauch erhöhen können, was je nach Abrechnungsmethode des Campingplatzes zu zusätzlichen Kosten führen kann. Auch Aufstelldächer von Caravans können mithilfe von Thermomatten effektiv isoliert werden.
Warm von innen und von außen
Neben der Heizung gibt es auch noch anderes Zubehör, dass aus Ihrem Wohnmobil im Winter ein warmes Zuhause zaubert. Gemütlich warm wird es zum Beispiel, wenn man sich mit Sitzkissen, Schaffell oder einer kuscheligen Decke für die Campingstühle ausstattet. Ebenso ratsam sind Thermoflaschen, Wärmflaschen und Handwärmer für all die Camper, die besonders schnell frieren. Selbstverständlich sollten festes Schuhwerk, ausreichend warme Socken, eine Mütze, Handschuhe und dicke Pullover nicht vergessen werden. Eine Sonnenbrille ist auch empfehlenswert, besonders wenn die Sonne auf den weißen Schnee strahlt. Vorsichtshalber sollte hier auch Sonnencreme eingepackt werden, da die reflektierten Strahlen schnell zu einem gefährlichen Sonnenbrand im Gesicht führen können. Ein Regenschirm für alle Fälle kann im Winterurlaub ebenfalls nützlich sein. Eine der angenehmsten Möglichkeiten, sich im Winter aufzuwärmen, ist von innen heraus: Eine heiße Linsensuppe und ein Tee nach dem Aufbau des Vorzelts erwärmen so manche eingefrorenen Glieder. Wer möchte, kann auch zu Glühwein oder Punsch greifen. Uneingeschränkt zu empfehlen ist das Wintergrillen! Mit einem Gasgrill entfallen lange Anfeuerzeiten. Wer Fan von Stockbrot ist, kommt auch im Winterurlaub auf seine Kosten, denn dieses lässt sich nicht nur am Lagerfeuer zubereiten, sondern auch auf einem Grillrost. Eine Sorge braucht man sich sicherlich nicht zu machen: Nach einem winterlichen Tag im Schnee hat man mit Sicherheit einen knurrenden Magen.