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Die Serie „Babylon Berlin“ ist in (fast) in aller Munde,
aber wie viele ihrer Fans wissen, dass sie auf eine Bestsellerreihe des Krimi-Autors Volker Kutscher zurückgeht? Die Entwicklungen während der Weimarer Republik werden dort wie durch ein Brennglas auf Berlin fokussiert. Der erste Teil der Serie, Der nasse Fisch, erschien bereits 2007. Das Besondere daran: Es bleibt in diesem wie in den nachfolgenden Bänden der Reihe nicht dabei, die Hauptfigur Gereon Rath ein Delikt nach dem anderen aufklären zu lassen, sondern die Leser bekommen gewissermaßen im „Vorbeilesen“ zahlreiche Informationen über historische Fakten serviert.
Ich gehöre zu denen, die zunächst ein Buch lesen, bevor sie sich den zugehörigen Film oder die dazu gedrehte Serie ansehen. Wer der Meinung ist, zum Lesen keine Zeit zu haben, sich aber die literarischen Highlights nicht entgehen lassen möchte, für den ist ein Hörbuch das Medium der Wahl. Eine tolle Auswahl an Hörbüchern aus den 1920-er Jahren bietet das Audible Magazin. Dort sieht man, dass nicht nur Kutschers Romane in diesem Segment erfolgreich vertreten sind, sondern auch andere Titel, die im Laufe des letzten Jahres zum Thema „Die 20-er“ zahlreich besprochen und diskutiert wurden. Wenn Martha tanzt von Tom Saller gehört ebenso dazu wie Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald. Der bereits 1925 veröffentlichte Roman, der in dieser Zeit angesiedelt ist, erlebte eine wahre Renaissance, als er auf der Grundlage des Drehbuchs des Regisseurs Francis Ford Coppola 1974 mit Mia Farrow und Robert Redford in den Hauptrollen verfilmt wurde. Die zweite Filmversion, die 2013 die Kinocharts stürmte, war nicht weniger erfolgreich, was auch am Hauptdarsteller Leonardo Di Caprio gelegen haben dürfte. Auch dieses Buch kann angehört werden. Der bekannte Schauspieler Burghart Klaußner sorgt mit seiner markanten Stimme dafür, die 1920-er Jahre vor dem geistigen Auge der Zuhörer wieder aufleben zu lassen.
Wer sich fast 100 Jahre zurückversetzen möchte, kann nicht nur zum Buch öder Hörbuch greifen, sondern sich auch mit der passenden Musik die entsprechende Atmosphäre nach Hause holen. Wenn man mit der damaligen Form des Charlestons und Swings nichts anfangen kann, dann gefällt wahrscheinlich eher deren moderne Variante: Beim Elektroswing werden die bekannten Swingrhythmen durch elektronische Beats auf ein anderes Niveau gehoben und so auch für heutige Hörgewohnheiten interessant und vor allem: tanzbar.
Menschen schauen gern zurück, und man kann oft den Eindruck haben, dass sie es umso verklärter tun, je weiter ein Ereignis oder eine Epoche zurückliegt. Das gilt auch für die 1920-er Jahre, die – wieder einmal – auferstehen, zumindest in mancher Hinsicht. Dass dieses Jahrzehnt ein sehr schwieriges in der deutschen Geschichte war und eine Krise die andere jagte, dass sich das Volk durch die in den Versailler Verträgen vereinbarten Reparationszahlungen ausgequetscht fühlte wie eine Zitrone und große Teile der Bevölkerung in Armut versanken: Das alles verblasst im heutigen Bewusstsein immer mehr, wenn von den „Goldenen 20-ern“ die Rede ist. Aber sich hörend, sehend oder lesend in eine vergangene Zeit entführen zu lassen, gibt auf jeden Fall der Phantasie Flügel. In diesem Sinne: Let’s swing again!