Das Rad der Zeit …

ist zum RennRad geworden, es dreht sich immer schneller finde ich. Und obwohl meine tägliche ‘to do Liste’ überschaubar ist, bleibt doch oft etwas übrig, was ich nicht erledigen konnte.
Morgens aufstehen, mit kraftvoller Energie den Tag beginnen …

Das Rad der Zeit …

manchmal klappt das nicht so. Das liegt oft auch an der verbrachten Nacht. Schlecht oder zu kurz geschlafen, zu oft aufgewacht, nicht wieder einschlafen können, und und und. Dann ist es verständlich, wenn man tagsüber einfach etwas langsamer ist.
Aber wenn alle Ursachenforschung positiv ausgefallen ist, woran liegt es dann?
Vielleicht daran, dass unsere täglichen Belastungen mehr geworden sind, oder man mit zunehmendem Alter langsamer wird, und deshalb die Dinge einem nicht mehr so schnell von der Hand gehen?
Oder sind die Leistungsansprüche die man an sich stellt, einfach zu hoch? Die Beschaulichkeit meiner Grosseltern, ich habe sie als sehr gemütlich in Erinnerung.

Das Rad der Zeit …
Fotos & Text © Dagmar Hiller

Sie hatten immer Zeit für mich und die Muße, etwas mit mir zu unternehmen. Doch damals war ich ein kleines Kind und in der Erinnerung ist vieles rosa. Vielleicht empfand auch die Generation meiner Großeltern ihre Zeit schon als sehr schnell. Ich kann sie nicht mehr fragen, es gibt sie leider nicht mehr.

Ich habe mich entschlossen, das ‘RennRad’ Zeit zu verändern. Es einfach anzuhalten. Ich nahm und nehme mir die Zeit der gemütlichen alten Uhr- oder Holzräder.

Das Rad der Zeit …

Die Zeit entschleuningen, für mich. Wie das geht? Ganz einfach. Alles, egal was es ist, geht mit einem LeerZwischenSchritt.

Zum Beispiel in meiner Praxis: den Abstand zwischen zwei Behandlungen habe ich verdoppelt auf eine Stunde – wieviel Zeit mir bleibt! Ich kann mich gemütlich hinsetzen, meinen Tee trinken, über den Menschen nachdenken der gerade bei mir war – und habe einen neuen Impuls für die nächste Sitzung.
Oder ich muss in die Stadt. Dann renne nicht mehr von Erledigung zu Erledigung … Nein! Zwischendurch ein Päuschen, ich setze mich mal in ein Café, im Sommer ein Eis geniessen, im Winter einen Kaffee trinken … es muss nicht alles an einem Tag geschehen, es gibt ein nächstes Mal. Nichts ist so eilig, als das es nicht auch ein paar Tage warten könnte. Der LeerSchritt dazwischen, das gemütliche alte Holzrad, ich kann diese Lebensweise wärmstens empfehlen! Sie ist entspannend und gesund. Und das Interessante daran ist: auch wenn es hektisch wird und etwas ganz schnell gehen muss …
ich habe vorgearbeitet, gebe so meine innere Ruhe in die Hektik und … sie löst sich in Luft auf und alles schaltet einen Gang zurück.


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